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12.10.2022 | 06:00

Strom tanken immer teurer? Es gibt Lösungen! Mercedes-Benz, Altech Advanced Materials, Varta

  • Elektromobilität
Bildquelle: pixabay.com

Diesel kostet wohl so schnell nicht mehr weniger als 2 EUR je Liter. Doch immerhin gelten moderne Verbrenner als effizient und flexibel. Aktuelle Medienberichte rund um Stromkosten an Ladesäulen für E-Autos zeigen ein anderes Bild. Einige Anbieter nutzen die Knappheit an Ladesäulen und die steigenden Energiepreise offenbar schamlos aus. Preise von 0,70 EUR je Kilowattstunde sind an öffentlichen Ladesäulen keine Seltenheit. Wer viel im öffentlichen Raum tankt, der bezahlt für Elektromobilität oft mehr als für die Fahrt mit dem Verbrenner. Doch was bedeutet das für den Trend hin zum elektrischen Fahren?

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: ALTECH ADV.MAT. NA O.N. | DE000A2LQUJ6 , MERCEDES-BENZ GROUP AG | DE0007100000 , VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55

Inhaltsverzeichnis:


    Mercedes-Benz: Wen interessiert jetzt schon die Zukunft?

    Es ist aktuell keineswegs so, als würde der Trend hin zu E-Autos in irgendeiner Weise erschüttert. Warum? Schon wer sein E-Auto mit Haushaltsstrom lädt, fährt noch immer deutlich günstiger. Mit der eigenen Photovoltaik-Anlage macht elektrisch fahren gleich noch viel mehr Spaß. Trotzdem drehen auch große Hersteller, wie etwa Mercedes-Benz an der Effizienzschraube. Der Mercedes-Prototyp EQXX soll trotz leichterem Akku längere Strecken zurücklegen. Bis zu 1.000km sollen es mit dem Vorzeige-Prototyp werden. Je Kilogramm Akku schafft der Energiespeicher im EQXX 210 Wh. Bei aktuellen Modellen aus dem Hause Mercedes sind es nur 160 Wh. Diese Effizienz schafft Mercedes, indem die Anode mit Silizium beschichtet wird. Silizium kann mehr Lithium-Ionen speichern, was die Effizienz steigert.

    Doch wie profitieren Anleger von den Entwicklungen bei Mercedes-Benz? Bis die Technologie im EQXX auf der Straße eine Rolle spielt, dürfte es noch etwas dauern. Auch deswegen fokussiert sich der Markt auch rund um Mercedes auf andere Themen. Analysten , wie etwa Patrick Hummel von der UBS, sehen ein Überangebot an Autos in den nächsten drei bis sechs Monaten kommen. Die Zeit der Preismacht und Profitabilität sei dann vorüber. Noch härter als Mercedes dürften allerdings Massenhersteller von der steigenden Konsumzurückhaltung der Kunden betroffen sein. Die Aktie von Mercedes-Benz ist aktuell trotzdem kein Kauf. Der Wert dürfte noch günstiger werden.

    Altech Advanced Materials: Chancen der Zukunft ohne Lasten der Gegenwart?

    Bereits deutlich günstiger geworden ist die Aktie von Altech Advanced Materials: Die Aktie notierte noch Anfang des Jahres unter einem Euro, um im Spätsommer auf 3,40 EUR zu steigen. Inzwischen rauschte die Aktie auf rund 1,50 EUR in die Tiefe. Doch auch wenn der Kursverlauf Spektakuläres vermuten lässt, ist bei Altech Advanced Materials nichts Negatives geschehen. Im Gegenteil: Der Batteriespezialist, der ein innovatives Verfahren zur Beschichtung von Anoden in Batterien für E-Autos ähnlich des Verfahrens von Mercedes-Benz anbietet und damit den Schulterschluss zur Industrie sucht, hat sogar ein zweites Standbein im Bereich großer Stromspeicher entwickelt. So sollen Versorgungsunternehmen und Windparks überschüssige Energie speichern und bei Bedarf ins Netz abgeben.

    „Dabei geht es um flexible Stromspeicher, die nahezu beliebig in ihrer Kapazität skaliert werden können und die auf Grund der verwendeten Materialen günstig, langlebig und sicher sind. Sicherheit ist grundsätzlich für alle wichtig, umso mehr aber bei der industriellen Anwendung im mehrstelligen Megawattbereich. Der Grund dafür ist ganz schnell erklärt: Diese Batterie ist nicht brennbar. Wir arbeiten mit einem keramischen Feststoffzylinder. Weiterhin kommt Kochsalz anstelle von Lithium zum Einsatz. Allein aus dieser „Zutatenliste" lässt sich ableiten, dass die Versorgung mit Grundstoffen bei unserem neuen Geschäftsfeld keine große Rolle spielen wird im Vergleich zu Kobalt, Lithium oder Kupfer in der Lithium-Ionen-Batterie", erklärte Altech-Direktor Uwe Ahrens zuletzt im Interview. Das neue Verfahren soll ebenso wie die E-Auto-Technologie im geplanten Werk in Schwarze Pumpe, Sachsen, vorangetrieben werden. Altech glaubt, mit seinen Entwicklungen insbesondere für die deutsche Industrie „einen Nerv" treffen zu können, da komplexe Lieferketten für die Lösungen von Altech keine große Rolle spielen. Die Aktie ist aktuell hochvolatil, bleibt aber langfristig aussichtsreich. Wer antizyklisch denkt, kann sich auf die Lauer legen.

    Varta: Die Kursfantasie ist tot

    Auf die Lauer haben sich Spekulanten auch bei Varta gelegt. Der deutsche Batterie-Konzern, der seit einiger Zeit ins Geschäft mit Elektromobilität einsteigen will und zuletzt dafür ein eigenes Tochter-Unternehmen gegründet hat, ist an der Börse unter Druck geraten. Nachdem die Aktie über viele Monate schwächelte, sorgten eine Gewinnwarnung und der Abtritt des Vorstandsvorsitzenden für einen Ausverkauf der Aktie. Nach einem zwischenzeitlichen Anstieg drehte Varta aber zuletzt wieder nach unten. Hier wurde viel Vertrauen zerstört, die Erholung war nicht mehr als ein „Dead-Cat-Bounce". Zwar ist Varta alles andere als tot, jedoch ist in den vergangenen Wochen zumindest die Kursfantasie gestorben.


    Auch wenn es bei Traditionsunternehmen wie Varta rund um die Elektromobilität hakt und Pioniere wie Mercedes-Benz aktuell andere Sorgen haben, als ihre Prototypen zu feiern, können sich für interessierte Investoren rund um Batterie-Technologie Chancen ergeben. Die steigenden Strompreise zeigen, dass auch die Elektromobilität nicht um mehr Effizienz herumkommt. Unternehmen wie Altech Advanced Materials haben inzwischen mehrere Geschäftsbereiche und zudem einen guten Draht zur deutschen Wirtschaft – unter anderem arbeitet man mit SGL Carbon zusammen. Wenn sich der Sturm gelegt hat, sehen Anleger auch bei der Aktie von Altech wieder klarer.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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