17.03.2025 | 04:30
Wasserstoff-Aktien-Comeback und Milliarden-Investitionen! Nel ASA, Nordex, First Hydrogen
Fast 100 % in drei Tagen. Damit hat die Aktie von Nel in der vergangenen Woche ein fulminantes Comeback gefeiert. Der Einstieg des Samsung-Konzern bei den Norwegern als neuer Großaktionär zeigt, dass Wasserstoff weiterhin Zukunft hat. Kann die Rally weiter gehen? Das Timing von First Hydrogen hätte kaum besser sein können. Kurz nachdem man die Europaexpansion angekündigt hat, wird in Deutschland das 500-Milliarden-Paket für Infrastruktur genehmigt. Davon sind 100 Mrd. EUR für den Klimaschutz-Fonds KTF reserviert. Entsprechend positiv sind Aktien aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien ins Wochenende gegangen. Nicht nur First Hydrogen will sich vom Milliardenkuchen ein Stück abschneiden, auch bei Nordex hoffen Aktionäre auf anziehende Umsätze. Analysten sehen Potenzial.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Fabian Lorenz
ISIN:
NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , First Hydrogen Corp. | CA32057N1042
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Der Autor
Fabian Lorenz
Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.
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First Hydrogen: Springt die Aktie jetzt an?
Starke Woche für First Hydrogen. Am Montag hat das kanadische Wasserstoff-Unternehmen die Gründung einer deutschen GmbH und damit verbundene Expansion in Kontinentaleuropa – in Großbritannien ist man schon länger erfolgreich aktiv – angekündigt. Am Freitag hat dann der Bundestag dem 500 Mrd. EUR Infrastrukturpaket zugestimmt. Von dieser gewaltigen Summe sollen 100 Mrd. EUR in den Klimaschutz-Fonds KTF fließen. Damit sollte wieder Schwung in den Ausbau der Erneuerbaren Energien kommen und insbesondere das stockende Wasserstoffthema an Fahrt gewinnen. Davon sollten auch Aktien aus der Branche, die zuletzt klar im Schatten von Rüstung, KI und Co. standen, profitieren.
Mit der neuen Deutschlandtochter treibt First Hydrogen seine Strategie voran, die Führungsposition Deutschlands und der Europäischen Union in den Bereichen Erneuerbare Energien und Wasserstoff für sich zu nutzen. Insbesondere grüner Wasserstoff soll in Deutschland dazu beitragen, energieintensive Branchen erfolgreich zu dekarbonisieren und die nationalen Klimaziele zu erreichen. Durch Produktion in Deutschland und Importe von Wasserstoff sowie dessen Derivaten wie Ammoniak und Methanol, sollen bis zum Jahr 2030 rund 50 % bis 70 % des prognostizierten Bedarfs von 95 bis 130 Terawattstunden (TWh) gedeckt werden.
First Hydrogen will dazu mit einer stabilen, skalierbaren und kostengünstigen Lieferung von grünem Wasserstoff beitragen. In die Produktion will das Unternehmen auch kleine modulare Kernreaktoren ("SMRs") einbinden. Dies ist derzeit wohl das spannendste Thema im Wasserstoffsektor. Es bleibt abzuwarten, wie die neue Bundesregierung dazu steht. Fest steht, dass die Europäische Union die Kernenergie im Rahmen ihrer Taxonomie mit einem "grünen Label" ausgezeichnet hat. Und auch weltweit ist die Kernenergie ein wesentlicher Bestandteil der Dekarbonisierungsstrategie. First Hydrogen CEO Balraj Mann: "Deutschland hat Pläne für ein 19 Mrd. EUR teures und 9.040 Kilometer langes Wasserstoffnetz genehmigt, das bis zum Jahr 2032 voll funktionsfähig sein soll. Dieses Kernnetz wird industrielle Knotenpunkte wie etwa Stahlproduzenten, die eine Dekarbonisierung anstreben, miteinander verbinden. SMRs bieten die Flexibilität, grünen Wasserstoff zu produzieren, und sind in der Lage, kostengünstigen Strom zu liefern."
Die Aktie von Frist Hydrogen konnte in der vergangenen Woche noch nicht von dem verbesserten Umfeld für Wasserstoff-Aktien profitieren. Die Aktie wird auch in Deutschland auf Tradegate rege gehandelt und notiert derzeit bei 0,256 EUR. Zur Einordnung: Anfang 2024 lag der Kurs noch bei über 1 EUR. Entsprechend groß ist das Potenzial, wenn die Branche an der Börse ein Comeback feiert.
Nel-Aktie mit starkem Comeback
Ein starkes Comeback hat die Aktie von Nel ASA in der vergangenen Woche gefeiert. Innerhalb von drei Handelstagen hatte sich die Aktie des strauchelnden Wasserstoff-Pioniers fast verdoppelt. Auch wenn das Kursniveau von 0,32 EUR nicht gehalten wurde und es am Freitag noch 0,24 EUR waren, können Aktionäre erstmal durchatmen.
Der Grund für die Freude? Am Mittwoch hatte Nel den Einstieg von Samsung gemeldet. Im Rahmen einer strategischen Partnerschaft steigt der Mischkonzern aus Südkorea mit 9,1 % bei Nel ein und wird auf einen Schlag größter Einzelaktionär. Dafür zeichnet Samsung eine Kapitalerhöhung von Nel mit einem Volumen von rund 353 Mio. NOK. Nel ist im Bereich der alkalischen und PEM-Elektrolyseurtechnologie einer der Marktführer. Mit der neuen Kooperationsvereinbarung sieht sich Nel auf einem guten Weg, seine globalen Lieferkapazitäten weiter auszubauen und seine Wettbewerbsfähigkeit insgesamt zu stärken.
Hong Namkoong, CEO von SAMSUNG E&A: „Nel ist ein marktführendes Unternehmen für Elektrolyseure und das einzige Unternehmen, das über eine wettbewerbsfähige Technologie sowohl für alkalische als auch für Protonenaustauschmembran-Elektrolyseure mit einer 100-jährigen Geschichte verfügt. Wir freuen uns sehr, unsere Partnerschaft mit Nel bekannt zu geben.“
Nordex: Goldman Sachs sieht 40 % Kurschance
Mit einem Kurssprung von zwischenzeitlich über 10 % hat die Aktie am Freitag auf das 100-Milliarden-Paket der deutschen Regierung für Erneuerbare Energien reagiert. Auch wenn am Tagesende ein Plus von 3,8 % stand, dürfen sich Aktionäre Hoffnungen machen, dass die Nordex-Aktie wieder mehr in den Fokus des Kapitalmarkts rückt.
Bereits Anfang der Woche hatte eine neue Studie von Goldman Sachs für positive Impulse bei der Nordex-Aktie gesorgt. So haben die Analysten den fairen Wert von 20,10 EUR auf 22,60 EUR angehoben und empfehlen die Aktie zum Kauf. Grund sind die im Februar veröffentlichten Jahreszahlen. Diese fielen aus Sicht der Analysten positiv aus. Der Trend könnte sich auch im laufenden Jahr fortsetzen und die Margen auch in den Folgejahren weiter steigen. Am Freitag schloss die Nordex-Aktie bei 16,24 EUR. Damit hat das Wertpapier aus Sicht von Goldman Sachs noch rund 40 % Kurspotenzial.
Fazit
In der vergangenen Woche hat sich das Sentiment für Aktien aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien spürbar verbessert. Ob es nur ein kurzfristiger Impuls war oder ein nachhaltiger Trend eingeleitet wurde, bleibt abzuwarten. First Hydrogen ist jedenfalls niedrig bewertet und expandiert mit grünem Wasserstoff aus Kernenergie derzeit in einen ganz spannenden Bereich. Der Einstieg von Samsung bei Nel war ein Paukenschlag und positiv für die gesamte Branche. Nordex dürfte von den Milliardeninvestitionen in Deutschland profitieren. Allerdings bleibt abzuwarten, wie schnell sich neue Windparks tatsächlich bauen lassen.
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