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23.03.2022 | 06:00

Aktien, die die Welt verändern: TeamViewer, Perimeter Medical, Nordex

  • Technologie
Bildquelle: pixabay.com

Wenn neue Technologie auf die richtige Gelegenheit trifft, kann es für Unternehmen schnell nach oben gehen. Ein Beispiel ist etwa die deutsche Gesellschaft TeamViewer, die beim Ausbruch der Pandemie bereits eine etablierte Remote-Desktop-Lösung vorweisen konnte, von der viele Nutzer schon einmal gehört hatten. Als wir uns dann von heute auf morgen ins Homeoffice begeben haben, aber Software aus dem Büro nutzen mussten, lag es nahe, TeamViewer zu installieren. Auch in anderen Branchen treffen innovative Lösungen auf einen großen Bedarf. Was das für Anleger bedeutet, analysieren wir für Sie.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: TEAMVIEWER AG INH O.N. | DE000A2YN900 , PERIMETER MED.IMAG.AI | CA71385D1078 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554

Inhaltsverzeichnis:


    TeamViewer: Was passiert im Mai?

    Obwohl TeamViewer im März 2020 schnell als die Pandemie-Aktie schlechthin galt, hat der Wert seitdem verloren. Was war geschehen? Einerseits trennte sich eine Private-Equity-Gesellschaft von einem Teil ihrer Aktien, andererseits schaffte es TeamViewer nicht, den Hype in gute Zahlen umzumünzen. Seit einigen Monaten gilt TeamViewer allerdings als Comeback-Kandidat. Das Unternehmen wird immer bekannter und es gibt einige Anknüpfungspunkte zu größeren Unternehmen, wie etwa SAP. Schon vor einigen Monaten schrieb das Portal researchanalyst.com mit Blick auf die Marktkapitalisierung von einem „interessanten Kaufkandidaten": „Naheliegend wäre, nachdem die Göppinger bereits eine Kooperation mit dem Softwareriesen aus Walldorf betreiben, eine Übernahme durch SAP inklusive eines Verbleibs in den hiesigen Landen. Eine derartige Technologie fehlt derzeit noch im Portfolio des Großkonzerns."

    Anfang Mai will TeamViewer Zahlen vorlegen. Da sich potenzielle Käufer keinen Klotz ans Bein binden wollen, dürften die Übernahmespekulationen erst nach besseren Zahlen Fahrt aufnehmen. Dass die Private-Equity-Gesellschaft Permira noch immer bei TeamViewer an Bord ist, passt ebenfalls ins Bild: Die Beteiligungs-Profis wissen, wie man Exits vorbereitet und dürften bereits an den richtigen Stellschrauben drehen, um TeamViewer attraktiver zu machen. Da die Aktie noch unter ihrem Jahreshoch notiert und darüber neues Potenzial entsteht, sollte der Wert auf keiner Watchlist fehlen.

    Perimeter Medical: Technologie gegen Krebs

    Ein Unternehmen, das heute ähnlich aussieht, wie TeamViewer vor dem Einstieg der Investoren, ist Perimeter Medical Imaging. Das kanadische Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, rund um Krebsoperationen Lösungen zu bieten, die einerseits das Patientenwohl steigern und zugleich Kosten sparen. Wenn beispielsweise im Rahmen einer Brustkrebs-OP Gewebe entnommen wird, schicken Ärzte dieses in die Pathologie, wo es auf Krebszellen untersucht wird. Erst wenn der chirurgische Eingriff gründlich war, können weitere Behandlungsschritte beginnen, sonst droht eine Folge-OP. Genau hier setzt Perimeter Medical Imaging an. Das Unternehmen ermöglicht Chirurgen direkt am OP-Tisch Gewebe in Laborqualität zu analysieren. Die Ergebnisse liegen vor, bevor die Patientin vernäht ist – bei Bedarf wird also direkt weiteres Gewebe entnommen und eine Folge-OP verhindert.

    Die Technologie von Perimeter Medical Imaging ist von der US-Arzneimittelbehörde FDA genehmigt. Bis Ende 2022 sollen klinische Studien in einem Brustkrebszentrum in Houston, Texas abgeschlossen werden. Das Unternehmen schätzt den Markt für seine Innovation auf 3,7 Mrd. USD und spricht von möglichen hohen Margen. Neben Brustkrebs könnte der Ansatz, Gewebeanomalien zu erkennen, auch bei anderen Anwendungsfällen Vorteile bieten – die zugrundeliegende KI-Technologie ist schließlich flexibel und muss nur mit entsprechenden Daten gefüttert werden.

    Die Aktie hat seit Dezember rund 50% ihres Wertes verloren und schickt sich gerade an, den Abwärtstrend zu verlassen. Das Unternehmen befindet sich in einem frühen Stadium, die Chancen sind aber offensichtlich. Der Markt ist für neue Methoden gegen Krebs offen.

    Nordex: Zahlen stimmen noch nicht

    Auch wenn regenerative Energien schon immer sinnvoll erschienen: So angesagt wie heute sind Windkraft und Photovoltaik noch nie gewesen. Der Klimawandel gilt als Bedrohung der Menschheit. Hinzu kommt, dass nur wenige Flugstunden östlich von uns ein Autokrat dank üppiger Öl- und Gas-Milliarden ein Nachbarland überfallen und seine eigene Bevölkerung gängeln kann. Für den Rostocker Windkraftanlagenbauer Nordex sind das gute Voraussetzungen. Der ohnehin für Deutschland bereits angekündigte Bürokratieabbau rund um Genehmigungsverfahren für Windkraftanlagen und Stromtrassen dürfte angesichts der neuen Situation mit noch mehr Verve verfolgt werden. Trotzdem wachsen die Bäume für Nordex nicht in den Himmel. Der Grund liegt in der schwachen Marge des Unternehmens, die Ende des vergangenen Jahres bei rund 1% lag – zu wenig für den Kapitalmarkt. Die steigenden Energiepreise und die damit einhergehenden Transportkosten machen den Ausblick für Nordex nicht besser.


    Auch deswegen hat die Aktie ihre Erholungs-Rally gestoppt. Erst wenn bei den Rostockern auch die Zahlen stimmen, dürfte der Markt die Aktie wieder anschieben. Dass Nordex aber in einem vielversprechenden Bereich agiert, liegt auf der Hand. Bei Nordex ist es damit ähnlich, wie bei TeamViewer: Haben Unternehmen eine gewisse Größe erreicht und setzen ein reifes Geschäftsmodell um, will der Markt auch Ergebnisse sehen. In einer anderen Phase ist dagegen Perimeter Medical: Das Wachstumsunternehmen hat ein vielversprechendes Produkt und testet dieses noch in diesem Jahr im Rahmen von Studien. In solchen Marktphasen blickt der Markt üblicherweise eher auf die Chancen und verliert sich nicht im Kleinklein der Quartalszahlen.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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