Menü schließen




18.01.2021 | 05:32

BYD, Defense Metals, Nornickel: Jetzt noch in Elektromobilität investieren?

  • Elektromobilität
Bildquelle: pixabay.com

Die Elektromobilität ist ein Trend, der auch an der Börse hohe Wellen schlägt: Autohersteller wie Tesla oder BYD profitieren von der steigenden Nachfrage und der Zukunftsfantasie, aber auch Rohstoffunternehmen. Der Grund: Wer emissionsarm mit Elektroautos unterwegs sein will, benötigt für Energiespeicher und Motoren mehr Rohstoffe als bei klassischen Verbrennern. Typische Kandidaten sind Kupfer, Kobalt oder Lithium. Den Metallen der Seltenen Erden kommt eine besondere Rolle zu. Bislang kommen die meisten davon aus China – und werden teilweise unter zweifelhaften Bedingungen gefördert. Wer es mit der Nachhaltigkeit aber ernst meint, muss beim Thema Elektromobilität die gesamte Wertschöpfungskette betrachten und auf Rohstoffe von Produzenten mit einem guten ESG-Profil achten. Für Rohstoffunternehmen außerhalb Chinas ist das eine Chance.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: CA2446331035 , CNE100000296 , US55315J1025

Inhaltsverzeichnis:


    BYD: Nur auf den ersten Blick nachhaltig

    Zwar setzen vor allem Unternehmen wie BYD auf Rohstoffe aus dem Reich der Mitte, doch ist es innerhalb der Branche längst kein Geheimnis mehr, dass Elektromobilität, wie sie aktuell bei den großen Autobauern vom Band läuft, gar nicht so nachhaltig ist, wie es scheint. Vor einigen Monaten sorgte eine Dokumentation von ARTE für Furore, die einen kritischen Blick auf die Rohstoffquellen regenerativer Energie wirft. Der Grundtenor: In China und auch in Südamerika werden Seltene Erden und Kupfer zu menschenunwürdigen Bedingungen und mit großen Folgen für die Umwelt zutage gebracht. An der Börse spielen derartige Überlegungen aktuell zwar noch keine Rolle, doch hat beispielsweise Tesla-Chef Elon Musk bereits angekündigt, der Herkunft von Rohstoffen künftig eine größere Bedeutung beimessen zu wollen.

    Bei BYD ist die Investment-Story auch mit wenig nachhaltig geförderten Rohstoffen weiter intakt. Anleger greifen bei der Aktie weiter beherzt zu, auch wenn die Rally rund um alternative Antriebe seit Wochen exzessive Ausmaße annimmt. Auf Sicht von drei Monaten kletterte BYD um rund 78% und legte Ende vergangener Woche eine kleine Verschnaufpause ein. Fundamental läuft es für das Unternehmen weiter gut. Neben einem Großauftrag für Elektrobusse aus Kolumbien vermeldete das Unternehmen auch die Verlagerung von Teilen der Fertigung von Fahrgestellen für Busse nach Großbritannien und die Markteinführung eines neuen Plugin-Hybridantriebs, der nach Angaben des Unternehmens die Wettbewerbsfähigkeit von BYD weiter verbessern soll. Die Aktie erscheint zwar aktuell wie viele andere vergleichbare Titel überhitzt, doch können spekulativ orientierte Investoren dabei bleiben. Die Fallhöhe bei Aktien wie BYD ist allerdings bereits hoch.

    Defense Metals: Seltene Erden außerhalb Chinas sind gefragt

    Etwas weniger stark gestiegen ist bislang die Aktie von Defense Metals, auch wenn der Wert auf Sicht von drei Monaten durchaus mit BYD mithalten kann. Defense Metals ist ein Rohstoffunternehmen, das in Kanada nach Vorkommen Seltener Erden sucht, die rund um grüne Technologien dringend benötigt werden. Das Projekt Wicheeda in British Columbia verfügt nach Angaben von Defense Metals über abgeleitete Mineralressourcen in Höhe von 12,1 Mio. Tonnen bei einem durchschnittlichen Gehalt von 2,9 leichter Seltenerdmetalle. In den vergangenen Wochen kamen bei Defense Metals einige Kaufoptionen vom Markt, was dem Unternehmen neues Kapital in die Kassen spülte. Während derartige Verwässerungen in der Regel Druck auf den Kurs ausüben, sprang die Aktie von Defense Metals an und erreichte in Deutschland zeitweise ein Niveau von knapp unter 0,30 Euro.

    Der Grund für die relative Stärke dafür könnte darin liegen, dass die neu eingenommenen Mittel in eine Machbarkeitsstudie fließen sollen, die letztlich näheren Aufschluss über die Wirtschaftlichkeit des Projektes bietet. Angesichts des hohen Anteils an Seltene-Erden-Projekten in China und deren oft wenig nachhaltige Förderung, könnten Projekte in Nordamerika künftig gesteigertes Interesse auf sich ziehen. Überhaupt sind Seltene Erden knapp und neue Projekte daher äußerst gefragt. Nach der Konsolidierung der vergangenen Tage könnte Defense Metals mittelfristig wieder attraktiv werden. Der Wert bleibt angesichts der Marktkapitalisierung von 12,6 Mio. EUR allerdings ein heißes Eisen.

    Nornickel: Solide, aber keine Hype-Aktie

    Deutlich etablierter zeigt sich die Aktie von Nornickel. Das Unternehmen aus Moskau produziert Kupfer, Nickel, Palladium, Platin und auch Nebenprodukte wie Kobalt, Selen oder Rhodium. Dass Nachhaltigkeit ein wichtiger Trend in der Minenindustrie ist, haben auch die Russen von Nornickel erkannt und stellen derzeit ihre Produktion entsprechend um. Beispielsweise wurden bis Jahresende Schmelzproduktionen stillgelegt, um den Ausstoß von Sulphurdioxid zu verringern. Auch bei der Kupfer-Produktion will das Unternehmen dank neuer Technologie nachhaltiger werden. Dass sich derartige Investitionen lohnen, zeigt auch die drohende Strafe von zwei Mrd. USD für Nornickel, nachdem im Juni große Mengen Diesel aus einem Tank ausgelaufen waren.

    Obwohl das Unternehmen Fortschritte macht, fährt die Aktie Achterbahn: Auf Sicht von einem Jahr schafft der Wert nur eine Rendite von etwas mehr als 10%. Innerhalb von drei Monaten waren es immerhin rund 40%. Um auf die Entwicklung wichtiger Basismetalle zu setzen und zugleich ruhig schlafen zu können, ist die Aktie von Nornickel durchaus geeignet. Mit den Hype-Aktien rund um Großtrends wie die Mobilitätswende, hat der russische Rohstoff-Produzent aber nur am Rande etwas zu tun. Vielversprechender wirken da junge Projekte aufstrebender Unternehmen, wie etwa Defense Metals, die bei erfolgreichem Geschäftsverlauf große Hebel auf die Entwicklung des Rohstoffmarktes versprechen.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Apaton Finance GmbH sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.esg-aktien.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Fabian Lorenz vom 24.04.2024 | 05:05

    Macht China ernst? Rheinmetall und Almonty Industries profitieren! Varta Aktie vor dem Abgrund?

    • Kritische Rohstoffe
    • rüstung
    • Elektromobilität

    Bereitet sich China tatsächlich auf einen Angriff auf Taiwan vor? Dass China seine Goldreserven massiv aufstockt, ist bekannt. Doch warum auch Wolfram? Denn eigentlich ist China selber der größte Produzent des nicht nur in der Rüstungsindustrie begehrten Rohstoffes. Doch wie der Almonty-Chef kürzlich auf einer Investorenkonferenz sagte, kaufen die Chinesen derzeit große Mengen Wolfram. Über die Hintergründe kann nur spekuliert werden. Klar ist, die westliche Welt muss sich Wolfram sichern. Almonty Industries produziert bereits in Europa und will noch in diesem Jahr eine riesige Wolfram-Mine in Südkorea in Betrieb nehmen. Dann sollen Umsatz und Gewinn kräftig steigen und zu einer Neubewertung der Aktie führen. Eine Neubewertung hat Rheinmetall in den vergangenen zwei Jahren vollzogen. Kann es bis auf 600 EUR hoch gehen? Dagegen steht Varta am Abgrund. Analysten sehen auch auf dem aktuellen Kursniveau kein Upside.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Fabian Lorenz vom 03.04.2024 | 05:05

    HelloFresh vor Übernahme? Bayer für Antizykliker! Altech Advanced Materials überzeugt: Chancen bei Turnaround-Aktien!

    • Technologie
    • Batterietechnologie
    • Pharma
    • Energiewende
    • Elektromobilität

    Immerhin rund 7 % konnte die Aktie von Bayer in der vergangenen Woche zulegen. Ist dies der Turnaround, nachdem das Wertpapier ein Mehrjahrestief erreicht hatte? An einem Aufwärtstrend arbeitet auch die Aktie von Altech Advanced Materials. Die deutsche Batterie-Hoffnung hat eine vielversprechende Machbarkeitsstudie veröffentlicht. Ihre stationären Speicher sind deutlich rentabler als beispielsweise die MegaPacks von Tesla. Auf den Boden der Tatsachen wurden die Aktionäre von HelloFresh in den vergangenen Wochen geholt. Ist die Aktie nach einem Rückgang von fast 80 % in 6 Monaten jetzt reif für einen Turnaround? Kommt es vielleicht sogar zu einer Übernahme?

    Zum Kommentar

    Kommentar von Fabian Lorenz vom 21.03.2024 | 05:05

    PAUKENSCHLÄGE bei BYD, Bitcoin Group und der Carbon Done Right Developments Aktie

    • Technologie
    • Elektromobilität
    • Bitcoin

    Der Bitcoin ist nichts für schwache Nerven. Nach dem rasanten Anstieg auf ein neues Allzeithoch bei 73.000 USD ist die Kryptowährung in nur wenigen Tagen um 10.000 USD abgesackt. Dies bekommt auch die Aktie der Bitcoin Group zu spüren. Dabei erwarten Analysten, dass die Handelsplattform ihren Umsatz in 2024 deutlich steigern wird. Schlag auf Schlag geht es derzeit bei Carbon Done Right Developments. Nach der Umbenennung will das Unternehmen nun eine Blockchain-gestützte Handelsplattform für Emissionszertifikate übernehmen und strebt ein Zweitlisting seiner Aktien in London an. Die Aktie ist alles andere als teuer. Für einen Paukenschlag bei der BYD-Aktie sorgt das Kursziel eines Analysten. Demnach besteht mehr als 100 % Kurspotenzial. Verkaufszahlen und Margen sollen sich schnell erholen. Darüber hinaus steht bei den Chinesen Europa im Fokus. Der Autobauer wird Hauptsponsor der kommenden Fußball Europameisterschaft, baut eine Fabrik in Ungarn und will den Absatz vervielfachen.

    Zum Kommentar