09.01.2023 | 05:00
Das bedeutet der Wasserstoff-Deal mit Norwegen: NEL, Volkswagen, dynaCERT
Wer im Import-Export-Geschäft tätig ist, der weiß in der Regel, wie man unternehmerisch einen Schnitt macht. Manchmal sind Unternehmer in dieser Branche auch ein wenig zwielichtig – zumindest haftet ihnen dieses Image an. Jetzt will Norwegen groß ins Import-Export-Geschäft einsteigen. Worum es dabei geht, wieso der Deal für den Wasserstoff-Sektor wichtig ist und wie Anleger davon profitieren können, erklären wir in den kommenden drei Minuten.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Nico Popp
ISIN:
DYNACERT INC. | CA26780A1084 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , VOLKSWAGEN AG ST O.N. | DE0007664005
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
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NEL: Reichen die neuen Aufträge für einen Befreiungsschlag?
Schon heute liefert Norwegen Gas an Deutschland und ist der wichtigsten Handelspartner. Rund um Strom aus Windkraft und grünem Wasserstoff soll die Zusammenarbeit noch weiter intensiviert werden. Doch auch Deutschland exportiert etwas an Norwegen. Doch leider ist auch dieser Deal eher ein gutes Geschäft für die Norweger. Diese werden künftig – sobald das geänderte Londoner Protokoll zum Meeresschutz ratifiziert ist, nämlich deutsches CO2 importieren und unter dem Meeresboden verpressen. Der deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck hält diese Praxis, die in Deutschland nicht erlaubt ist, zwar nicht für einwandfrei, bringt den neuen Pragmatismus aber mit dem Spruch „CO2 ist besser unter der Erde als in der Atmosphäre" auf den Punkt. Was bedeutet die neue Rolle Norwegens jetzt für Anleger?
Kombiniert man die Begriffe „Wasserstoff" und „Norwegen", bei Google, landet man schnell bei der Aktie des Wasserstoff-Spezialisten NEL. Das Unternehmen ist einer der First Mover auf dem Wasserstoffmarkt. Wenn Norwegen jetzt Verträge zum Export von blauem und grünem Wasserstoff schließt, ist das für NEL positiv – das heimische Unternehmen dürfte etwa beim Bereitstellen der Infrastruktur Vorteile haben, um in Ausschreibungen zu punkten. Ein erster Auftrag wurde bereits erteilt. Die Aktie zeigt sich seit mehreren Handelstagen stark und legte in den ersten Handelstagen des jungen Jahres rund 10 Prozent zu. Doch Vorsicht: Betrachtet man den Kursverlauf seit dem vergangenen März, zeigt sich noch immer ein intakter Abwärtstrend. Es ist fraglich, ob der Wert im aktuellen Marktumfeld noch das Momentum entwickeln kann, um das Chartbild nachhaltig aufzuhellen.
Volkswagen: 2.000km mit einer Tankfüllung
Anders sieht es dagegen bei Volkswagen aus. Der Autobauer schlägt sich 2023 an der Börse sehr gut. Zwar zeigt auch dieser Chart einen Abwärtstrend, doch hat die Aktie innerhalb dessen noch mehr Luft nach oben. Im vergangenen Jahr meldete VW, dass man gemeinsam mit einem Partner an einer Brennstoffzelle arbeite, um Reichweiten von 2.000km mit einer Tankfüllung Wasserstoff zu ermöglichen. Ein weiterer Vorteil des Ansatzes: Dank einer Keramik-Membran soll die Brennstoffzelle schneller starten, als Konkurrenten, die auf Kunststoffe setzen. Auch soll die Technologie günstiger sein und ohne Platin auskommen. An der Börse wird derartige Wasserstoff-Fantasie rund um Auto-Aktien nicht eingepreist. Es dürfte noch dauern, bis Wasserstoff in dieser Form alltagstauglich ist.

dynaCERT: Das Geschäft läuft an
Die Marktreife erreicht hat dagegen die Aktie von dynaCERT. Das Unternehmen bietet Umrüst-Kits für Dieselmotoren an. In der Vergangenheit meldete das Unternehmen, dass die Beigabe von geringen Mengen Wasserstoff, Spritverbrauch und CO2-Ausstoß um bis zu 19% senken können. Den Wasserstoff produzieren die „unter der Haube" verbauten Umrüst-Einheiten selbst. Nachdem der Versuch, Busse und auch PKW umzurüsten, lange keinen Erfolg gebracht hat, nimmt dynaCERT seit einigen Monaten den Rohstoffsektor ins Visier – mit Erfolg. Allein im vierten Quartal meldete dynaCERT 137 Aufträge rund um die patentierte HydraGEN-Technologie.
"Die erheblichen Bemühungen des dynaCert-Produktentwicklungsteams im Laufe des Jahres 2022 haben dazu geführt, dass unsere HydraGEN-Technologie modifiziert und an die jeweiligen spezifischen Bedürfnisse der verschiedenen Branchen angepasst wurde. Als Ergebnis dieser fortlaufenden Bemühungen hat dynaCERT nun HydraGEN-Technologie-Systeme in Bergbaufahrzeugen, Ölfeld-Bohranlagen und Fracking-Pumpen, Road Trains in Australien, großen Energieerzeugungsanlagen, im Schienenverkehr sowie auf unseren traditionellen Märkten des Nah- und Fernverkehrs installiert. dynaCERTs Vertriebsabteilung baut die Dynamik in diesen Sektoren weiter aus und erkundet weitere Märkte, um eine diversifizierte Nutzerbasis mit weltweiten Auswirkungen zu erreichen", kommentierte Ed Cordeiro, Director of Sales, Americas, die Entwicklung. Die Aktie hat während der vergangenen Monate konsolidiert und könnte auf dem aktuellen Niveau wieder interessant werden. Doch Vorsicht: dynaCERT ist ein reinrassiger Wachstumswert, der für dynamische Zwischenbewegungen steht. Wer Positionen regelmäßig überwachen kann und ein Gefühl für Markttiming hat, kann mit dem Papier von dynaCERT Spaß haben. Gelingen 2023 weitere Aufträge, kann die Aktie einen Turnaround einleiten.
Der Deal zwischen Deutschland und Norwegen rund um die Speicherung von CO2 und die Lieferung von Gas, Strom und Wasserstoff, weist der Industrie einen Weg. Doch dieser Weg ist lang. Die Wasserstoff-Technologie steckt noch immer in den Kinderschuhen. Es hapert an günstigem, grünem Wasserstoff und an der Infrastruktur. Übergangstechnologie bleibt vor allem in Bereichen, in denen Fahrzeuge und Maschinen groß und teuer sind, eine Option.
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