Menü schließen




06.04.2022 | 05:30

Das Beste aus der Lage machen: Deutsche Bank, Aspermont, Deutsche Telekom

  • Krise
Bildquelle: pixabay.com

Wie wichtig unabhängige Informationen sind, wir gerade in diesen Tagen deutlich. Nicht umsonst gilt die Wahrheit als das erste Opfer eines jeden Krieges. Später kommen dann meist Desinformation und Propaganda hinzu. Dank Online-Zugängen auch in der Ukraine sind Informationen aus verschiedenen Quellen verfügbar und können so verifiziert oder widerlegt werden. Davon hängt auch die Entscheidung über Sanktionen ab, die viele Branchen auch hierzulande treffen. Wir beleuchten drei Titel, die erst auf den zweiten Blick eine Rolle in der aktuellen Situation spielen.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: ASPERMONT LTD | AU000000ASP3 , DEUTSCHE BANK AG NA O.N. | DE0005140008 , DEUTSCHE TELEKOM ADR 1 | US2515661054

Inhaltsverzeichnis:


    Deutsche Bank: ESG zahlt sich aus

    Die Aktie der Deutschen Bank ist im Aufwind – 29% Rendite binnen eines Monats ist respektabel. Gerade in Zeiten des Krieges. Doch woran liegen die Kursgewinne? Zunächst einmal dürfte die Deutsche Bank, wie auch alle anderen Banken Europas, von der bevorstehenden Zinswende profitieren. Die Nullzinsen waren lange Jahre Gift für das Kerngeschäft mit Krediten. Da die Inflation in Deutschland inzwischen die Marke von 7% übersprungen hat, glaubt wohl kein Beobachter mehr, dass die „Inflationskrankheit" von allein wieder weg geht – eine Medikation durch die Währungshüter erscheint dringend geboten.

    Und welche Rolle spielt der Krieg in der Ukraine? Deutsche Banken sind nach Ansicht von Deutsche-Bank-CEO Christian Sewing kaum von Russland abhängig. Ende des vergangenen Jahres soll das Engagement deutscher Banken in Russland bei 7,5 Mrd. EUR gelegen haben. Wie der Banker gegenüber dem Handelsblatt verlauten ließ, hätten deutsche Institute ihr Engagement in Russland bereits nach der Annexion der Krim 2014 überdacht. Das wäre wieder einmal ein Beispiel dafür, dass es sich positiv auf das Risikoprofil eines Unternehmens auswirkt, wenn Nachhaltigkeitskriterien eine Rolle spielen.

    Aspermont: Profiteur der knappen Versorgungslage

    In Zeiten, in denen Vorprodukte und Rohstoffe knapp sind und die Industrie nach jedem Strohhalm greifen muss, werden auch Daten und Informationen rund um Rohstoffmärkte wieder interessanter. Das australische Medienunternehmen Aspermont betreibt renommierte Fachpublikationen rund um verschiedene Rohstoffe. Das Unternehmen hat immer wieder betont, über sieben Millionen Kontakte zu Vorständen oder leitenden Angestellten zu haben – allesamt rund um die Bereiche Energie, Bergbau und Landwirtschaft. Auch Industrieunternehmen, die diese Produkte verarbeiten, informieren sich über neue Entwicklungen am Markt. Diese Kontakte kann Aspermont für den eigenen Erfolg nutzen.

    Erst kürzlich meldete das Unternehmen die Rückkehr von Live-Events. Ende März fand in Sydney die "Future of Mining" statt. Dabei waren über 700 Teilnehmer registriert und 300 Unternehmen präsent. Auch in Denver in den USA ist im September eine ähnliche Veranstaltung geplant. „Ich gehe davon aus, dass die Rückkehr von Live-Veranstaltungen mit Rekordteilnehmerzahlen und -vorabeinnahmen bei der FOM dazu führen wird, dass Aspermont die Umsatz- und Gewinnprognosen im Geschäftsjahr 2022 und 2023 übertreffen wird", so Aspermont-CEO Alex Kent. Da das Unternehmen seine Prozesse in den vergangenen Jahren digitalisiert hat und so schnell wachsen kann, bietet Aspermont attraktive Chancen als Daten-Dienstleister rund um Rohstoffe. Die Aktie ist in den vergangenen Monaten zurückgekommen und ist daher ein klarer Fall für die Watchlist.

    Deutsche Telekom: Gewinner in der Inflation

    Auf dem Schirm können Anleger auch die Aktie der Deutschen Telekom haben. Auch wenn hier keine spektakulären Kursentwicklungen zu erwarten sind, schickt sich der Wert doch an, seinen Abwärtstrend zu verlassen. Das Hoch von vor dem Krieg könnte Startschuss für eine Erholungsbewegung sein. Die Telekom hat sich aus Russland zurückgezogen und engagiert sich in der Flüchtlingshilfe für die Ukraine. Unter anderem hat das Unternehmen SIM-Karten zur Verfügung gestellt und Telefonate aus Telefonzellen in die Ukraine kostenfrei ermöglicht. Der wichtigste Grund für den Zuspruch der Aktie ist aber die Rolle der Telekom als Versorger des 21. Jahrhunderts. Kommunikation und Daten sind wichtig und der Konzern hat in Zeiten steigender Preise eine hohe Preissetzungsmacht. Auch die regelmäßigen Cashflows sind ein Argument für den „rosa Riesen&quot".


    Auch wenn die Situation herausfordernd ist, gibt es doch Unternehmen, die das Beste aus der Lage machen. Titel wie die Deutsche Bank, die Deutsche Telekom und der Medienanbieter im Rohstoff-Bereich, Aspermont profitieren sogar. Während die erstgenannten Unternehmen wahre Dickschiffe sind, könnte Aspermont als kleines Wachstumsunternehmen für Furore sorgen.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.esg-aktien.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Nico Popp vom 04.05.2023 | 06:00

    Banken-Beben und Crack-Up-Boom: Deutsche Bank, First Republic Bank, Tocvan Ventures

    • Krise
    • Gold

    Das Banken-Beben geht weiter: Mit der First Republic Bank und deren Notverkauf an JP Morgan wird abermals deutlich, dass steigende Zinsen das Potenzial haben, die Wirtschaft in eine tiefe Krise zu stürzen. Warum? Kommt das Inter-Banken-Geschäft zum Erliegen, könnten auch zahlreiche Zombie-Unternehmen, von denen es noch immer einige gibt, in Schieflage geraten. Was Banken und der Wirtschaft droht und wieso am Ende einige Aktien besonders stark steigen könnten, erklären wir in drei Minuten.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Nico Popp vom 15.08.2022 | 06:00

    Wer profitiert von Rezession und Inflation? BASF, Viva Gold, K+S

    • Krise

    Aktuell vollzieht der Markt eine kleine Bärenmarkt-Rally. Der Grund: Nachlassende Energiepreise und erste Anzeichen für eine geringere Inflationsdynamik nähren die Hoffnung, die Notenbanken könnten ihre Zinswende möglicherweise früher pausieren, als erwartet. Diese Aussicht auf eine weiche Landung der Weltwirtschaft hat in den vergangenen Tagen und Wochen sogar Zykliker wieder steigen lassen. Doch was, wenn die Inflation bleibt oder die Wirtschaft 2023 deutlich schrumpft?

    Zum Kommentar

    Kommentar von Nico Popp vom 07.07.2022 | 05:48

    Schützen Sie Ihr Kapital! Krise voraus! Thyssenkrupp, ArcelorMittal, Nordex, Tocvan Ventures

    • Krise

    Die Deutschen sind krisenmüde. Doch das kann teuer werden! Statt Covid-19, Inflation und Klimawende isoliert zu betrachten, gilt es, jetzt zu erkennen, wohin die Gemengelage noch führen kann. Eine Rezession und eine weitere Dynamisierung der Inflation könnten erst der Anfang sein. Was, wenn am Ende Volkswirtschaften vor der Pleite stehen und Wohlstand im großen Stil verschwindet?

    Zum Kommentar