Menü schließen




01.06.2021 | 05:12

Defence Therapeutics, Curevac, Biontech: Impfstoff gegen Krebs macht Fortschritte

  • Biotech
Bildquelle: pixabay.com

Biotechnologie ist für viele Kranke die Karte zum heiligen Gral, den es schnellstmöglich zu finden gilt. Als im vergangenen Jahr die Pandemie ausbrach, beschleunigte das einige Entwicklungen. So wurde die mRNA-Technologie, an der etwa Biontech und Curevac bereits geforscht hatten, erfolgreich als Impfstoff-Technologie auf den Weg gebracht. Dass damit nicht nur wirksame Impfstoffe gegen Coronaviren entwickelt, sondern auch Krankheiten, wie etwa Krebs, ins Visier genommen werden können, ist bekannt. Biontech hat diese Option im Hinterkopf und gute Karten, um damit zum Erfolg zu kommen. Auch das junge Biotech-Startup Defence Therapeutics hat kürzlich erste Erfolge im Kampf gegen Krebs vermeldet.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: NL0015436031 , US09075V1026 , CA24463V1013

Inhaltsverzeichnis:


    Defence Therapeutics: Accum™-Technologie bringt Wirkstoffe ins Ziel

    Defence Therapeutics hat sich darauf spezialisiert, Wirkstoffe, wie etwa Vakzine oder Medikamente, zielgenau einzusetzen. Dazu nutzt das Unternehmen Antikörper, die bestimmte Wirkstoffe quasi „huckepack" nehmen. Die Antikörper können dann beispielsweise an eine Krebszelle andocken, blockieren dort einen Rezeptor und tragen den Wirkstoff in die jeweilige Zelle. Um diesen Prozess zu erleichtern, hat Defence Therapeutics die Accum™-Technologie entwickelt. Diese ermöglicht es, dass Wirkstoffe noch effektiver in betroffene Zellen geleitet werden. Konkret gelingt das, indem dem Antikörper eine bestimmte Aminosäurekette angehängt wird, die die Zellkernkonzentration des eingesetzten Wirkstoffes erhöhen. Diese sogenannten Antibody Drug Conjugates (ADC), also die Kombination aus Antikörper und Wirkstoff, gelten in der Forschung als vielversprechend und innovativ.

    Als zweites Standbein entwickelt Defence Therapeutics Impfstoffe. Da diese ebenfalls mittels ADC-Technologie effektiver ans Ziel gebracht werden können, ergänzen sich die Tätigkeitsfelder des Unternehmens perfekt. Zuletzt meldete Defence Therapeutics den Erfolg einer prä-klinischen Studie an Mäusen. Dazu wurden krebskranke Mäuse mit dem von Defence Therapeutics entwickelten Impfstoff AccuVAC-D001 behandelt. Am Ende Stand in 70% der Fälle ein Heilungserfolg bei Mäusen mit bereits etablierten soliden Tumoren. Zwar ist es von einer prä-klinischen Studie an Mäusen zu einem Impfstoff für den Menschen noch weit, doch zeigt Defence Therapeutics, dass der Traum von der Krebsheilung längst keine Utopie mehr ist. Das Unternehmen erwartet, dass der weltweite Markt für Impfstoffe bis 2027 jedes Jahr um 10,7% wächst. Mit seiner innovativen Technologie ist Defence Therapeutics gut positioniert, um davon zu profitieren – sei es als eigenständiger Impfstoffhersteller oder als Übernahmeziel. Im Vergleich zu unternehmen wie Curevac oder Biontech steht das kanadische Unternehmen noch am Anfang. Für Anleger kann das eine Chance sein.

    Curevac: Kommt da noch was?

    Nachzügler haben insbesondere dann große Chancen, wenn die Platzhirsche straucheln. So ist das aktuell bei Curevac. Seit Monaten warten Beobachter darauf, dass der Corona-Impfstoff aus Tübingen endlich auf den Markt kommt. Noch immer lassen Daten zur Wirksamkeit auf sich warten. Parallel arbeiten die Schwaben bereits mit Partner Glaxo-SmithKline an einer neuen Generation des Impfstoffs. Diese soll im dritten Quartal in die klinischen Studien gehen. Doch forsche Ankündigungen sorgen noch nicht für Erfolg.

    Bereits im Januar 2020 hatte Curevac vollmundig angekündigt, einen Impfstoff entwickeln zu wollen. Damals war das Unternehmen der Mainzer Konkurrenz von Biontech voraus gewesen. Doch Biontech hat Curevac überholt. Während die Tübinger als Unternehmen gelten, das alles ganz genau machen will, verfolgt man bei Biontech offenbar einen anderen Ansatz und will schnell zum Ziel kommen. Da Biontech seit Ende 2020 zugelassen ist und sich bereits weltweit einen Namen gemacht hat, muss der Ansatz der Mainzer als der erfolgreichere gelten. Hinzu kommt, dass die zahlreichen Virus-Varianten es für Curevac schwerer machen, die klinischen Studien durchzuführen. Als Biontech in dieser Phase war, war der Urtyp des Virus noch viel verbreiteter. Heute ist die Pandemie-Situation viel komplexer.

    Biontech hat die Nase vorn – Defence Therapeutics als Biotech-Geheimtipp

    An der Börse divergieren die Kurse von Biontech und Curevac bereits seit März. Seit Mai hat sich der Unterschied noch einmal vergrößert. Der Grund ist klar: Während Curevac noch forscht, verdient Biontech bereits Geld. Langfristig ist aber trotzdem nicht ausgeschlossen, dass Curevac noch einmal in die Spur kommt – vor allem der Impfstoff der neuen Generation könnte das Unternehmen auf den Erfolgspfad führen. Für beide deutsche Biotech-Unternehmen aber gilt gleichermaßen, dass diese schon ambitioniert bewertet sind. Bei Biontech ist diese Bewertung fundamental stärker unterfüttert. Für Anleger, die einen Trend von Anfang an begleiten wollen, eignen sich beide Aktien heute aber bereits nicht mehr. Hier könnte Defence Therapeutics eine spannende Alternative sein. Die Accum™-Technologie, die Wirkstoffe zielgenau in bösartige Zellen bringen soll und die ersten Erfolge in der Entwicklung eines Impfstoffs gegen Krebs, lassen aufhorchen.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Apaton Finance GmbH sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.esg-aktien.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Fabian Lorenz vom 29.05.2024 | 05:05

    Biotech Aktien mit Comeback! BioNTech, Evotec, Vidac Pharma

    • Biotech
    • biotechnologie

    Vogelgrippe hat in der vergangenen Woche für Kurssprünge bei Impfstoffaktien wie BioNTech, Moderna und Curevac gesorgt. Doch für ein nachhaltiges Comeback braucht es mehr. Dafür sollen bei BioNTech Krebsmedikamente sorgen. Im Interview mit dem "Handelsblatt" hat sich der BioNTech-Chef optimistisch gezeigt, die Sterberate deutlich zu reduzieren. Schon in 2026 wollen die Mainzer erste Medikamente auf den Markt bringen. Einen revolutionären Ansatz für den Kampf gegen Krebs verfolgt Vidac Pharma. Das Biotech-Unternehmen mit Sitz in London hat vielversprechende Studiendaten veröffentlicht und wird als Übernahmekandidat gehandelt. Und was macht Evotec? Das Sorgenkind des laufenden Jahres hat eine Partnerschaft verlängert. Aber die Aktie sucht weiter nach einem Trigger für einen Anstieg.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Fabian Lorenz vom 16.05.2024 | 07:55

    Kursschock bei Siemens Energy! Was machen BioNTech und Cardiol Therapeutics?

    • biotechnologie
    • Biotech
    • Technologie
    • Windenergie

    Die Aktie von Siemens Energy gehörte zu den Überraschungen der vergangenen Monate. Seit Jahresanfang hat sie sich mehr als verdoppelt. Droht jetzt der Absturz? Ja, wenn man Bernstein Research glaubt. Deren Analysten schocken mit einem Horrorkursziel. Noch besser als Siemens Energy ist die Aktie von Cardiol Therapeutics in 2024 gelaufen. Trotz der 150 %-Rally sehen Analysten Kurspotenzial für den Spezialisten für Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems. Richtig spannend wird es Anfang Juni, wenn neue Studienergebnisse anstehen. Dagegen kann BioNTech Analysten derzeit nicht überzeugen. Die Reaktionen auf die jüngsten Quartalszahlen fielen überschaubar aus.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Fabian Lorenz vom 08.05.2024 | 05:05

    KAUFEMPFEHLUNGEN! Starten Evotec, Super Micro Computer und Royal Helium jetzt durch?

    • Rohstoffe
    • Technologie
    • Chiptechnologie
    • Biotech

    Um rund 50 % ist die Aktie von Evotec im laufenden Jahr abgestürzt. Damit gehört der Titel zu den Verlierern des Jahres. Doch gleich mehrere Kaufempfehlungen lassen aufhorchen. Kommt jetzt der Turnaround? Reif für einen Turnaround ist auch die Aktie von Royal Helium. Das wenig bekannte Edelgas wird unter anderem in der Rüstungsindustrie, der Medizintechnik und für Quantencomputer benötigt. Royal Helium will sich vom Explorer zum Produzenten entwickeln und hat dafür starke Partner ins Boot geholt. Platzt nach der laufenden Kapitalerhöhung der Knoten bei der Aktie? Und was macht Super Micro Computer? Die Schwächephase scheint der KI-Überflieger überwunden zu haben. Geht es jetzt auf zu neuen Höchstkursen?

    Zum Kommentar