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17.01.2024 | 05:05

Desaster bei Plug Power! Chancen bei thyssenkrupp nucera und First Hydrogen Aktie!

  • Wasserstoff
  • Brennstoffzelle
  • Energiewende
Bildquelle: First Hydrogen

Im neuen Jahr setzt sich der Kurshorror bei den Wasserstoff-Pionieren Nel und Plug Power fort. Die Aktie von Plug Power hat allein gestern über 6 % verloren und damit in den wenigen Handelstagen schon fast 30 % an Wert eingebüßt. Bei Nel sieht es nicht viel besser aus. Fällt damit das Comeback der Wasserstoff-Aktien in 2024 aus? Bei Plug Power sollten Anleger jedenfalls ganz genau hinsehen, immerhin hat das Management selbst mitgeteilt, dass das Geld ausgehen könnte. Mit Blick auf Bewertung und operative Entwicklung erscheinen die beiden Newcomer First Hydrogen und thyssekrupp nucera attraktiver als die Platzhirsche zu sein. Aus Sicht von Experten gibt es die Aktie von First Hydrogen mit der derzeitigen Marktkapitalisierung in Höhe von 80 Mio. CAD und der starken Weiterentwicklung im Jahr 2023 derzeit im Sonderangebot. Und bei thyssenkrupp nucera sehen Analysten rund 90 % Kurspotenzial.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , THYSSENKRUPP NUCERA AG & CO KGAA | DE000NCA0001 , First Hydrogen Corp. | CA32057N1042

Inhaltsverzeichnis:


    First Hydrogen: Alles bereit für Kursanstieg?

    Die Experten von researchanalyst.com haben in ihrem neusten Update zu First Hydrogen die Entwicklung im Jahr 2023 zusammengefasst. Sie bescheinigen dem kanadischen Wasserstoff-Newcomer das Erreichen zahlreicher Meilensteine: Die leichten Nutzfahrzeuge mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb haben den Test unter realen Straßenbedingungen bestanden und die Rekordreichweiten von 630 km haben bereits zwei große Flottenbetreiber in Großbritannien überzeugt. Weitere Bestellungen sollen im laufenden Jahr folgen. Gleichzeitig arbeitet First Hydrogen bereits an Prototypen der nächsten Generation. Zusätzlich Kursfantasie bietet die eingeleitete Verlängerung der Wertschöpfungskette. So will das Unternehmen künftig nicht nur Wasserstoff-Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge anbieten, sondern auch den zur Betankung nötigen grünen Wasserstoff. Eine entsprechende erste Produktionsanlage soll in Quebec (Kanada) errichtet werden.

    Und Nordamerika ist natürlich auch ein spannender Absatzmarkt für die Nutzfahrzeuge von First Hydrogen. Nach Europa geht das Unternehmen die Erschließung dieses nun an. Der Bedarf scheint riesig zu sein: Eine Studie von Sacré Davey Engineering Inc. ergab, dass sich das Absatzpotenzial des wasserstoffbetriebenen leichten Nutzfahrzeugs von First Hydrogen allein in den USA und Kanada auf 6 Mio. Stück beläuft – Tendenz steigend. Denn aufgrund der Null-Emissions-Anforderungen dürfte das Volumen auf über 8 Mio. Fahrzeuge steigen.

    Trotz dieser Erfolge und Perspektiven konnte sich die Aktie von First Hydrogen dem schwachen Börsenumfeld in 2023 im Wasserstoffsektor nicht ganz entziehen. Nach dem Kursrückgang von rund 65 % in den vergangenen zwölf Monaten liegt die Marktkapitalisierung bei „nur“ 79 Mio. CAD. Damit sei First Hydrogen derzeit im Sonderangebot zu haben, so researchanalyst.com. Auch charttechnisch sieht die Aktie deutlich besser aus als andere Unternehmen in der Peergroup. Seit Mitte Oktober hat sich ein Boden gebildet und während Plug Power, Nel & Co. 2024 mit neuen Tiefs begonnen haben, zeigt First Hydrogen relative Stärke. Das Fazit der Experten: Aufgrund des hohen Potenzials und der positiven Zukunftsaussichten dürfte sich auf aktuellem Kursniveau eine langfristige Einstiegsgelegenheit bieten. Hier geht es zum vollständigen Update.

    Plug Power: Geht 2024 das Geld aus?

    Während First Hydrogen 2023 Meilensteine erreicht hat, ist Plug Power nicht richtig vom Fleck gekommen. Zwar sind die US-Amerikaner in ihrer Unternehmensentwicklung weiter als die Kanadier, aber dafür liegt die Marktkapitalisierung auch bei rund 2 Mrd. USD (First Hydrogen 79 Mio. CAD). Und die operative Entwicklung war mit Blick auf die Marge durchaus erschreckend. Denn von der Annäherung an den Break-even fehlt jede Spur. Ursprünglich hatte das Management sogar angekündigt, in 2023 bei einem Umsatz von 1,4 Mrd. USD eine Bruttomarge von 10 % erreichen zu können. Davon hat man sich in der Zwischenzeit jedoch verabschiedet und die Zahlen für die ersten neun Monate 2023 sprechen eine ganz andere Sprache. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 setzte Plug Power 669 Mio. USD um. Gleichzeitig hat man den Bruttoverlust im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 285,5 Mio. USD mehr als verdoppelt. Die Zahlen für das Gesamtjahr 2023 werden also tiefrot und der Umsatz wird voraussichtlich maximal bei rund 1 Mrd. USD liegen. Damit scheinen auch die mittelfristigen Ziele alles andere als sicher zu sein. Zumal Plug Power selber mitgeteilt hat, dass "die vorhandenen liquiden Mittel und die zum Verkauf stehenden Aktien nicht ausreichen werden, um den Betrieb in den nächsten zwölf Monaten zu finanzieren".

    Das Unternehmen baut Fabriken für den Bau von Wasserstoff-Brennstoffzellen und hat auch in 2023 Kaufverträge für Elektrolyseure abgeschlossen. Mit dem Kapazitätsausbau soll der Umsatz im laufenden Jahr auf über 2 Mrd. USD steigen und dabei eine Bruttomarge von 25 % erzielt werden. Bis 2027 sollen die Erlöse dann auf rund 6 Mrd. USD explodieren und die Bruttomarge auf 32 % zulegen. Die tatsächliche Entwicklung in den vergangenen Jahren und die aktuelle Finanzlage lässt an diesen Prognosen mindestens stark zweifeln.

    thyssenkrupp nucera: Bis zu 90 % möglich

    Gewinn ist der große Unterschied zwischen thyssenkrupp nucera und den Platzhirschen Nel und Plug Power. Wobei man fairerweise sagen muss, dass die deutsche Wasserstoffhoffnung auch andere profitable Geschäftsbereiche hat. Doch der Wachstumstreiber ist Wasserstoff. So errichtet thyssenkrupp nucera unter anderem eine Wasserelektrolyse-Anlage mit einer installierten Leistung von mehr als 700 MW für H2 Green Steel. Damit wollen die Schweden das erste großtechnisch grüne Stahlwerk in Europa betreiben. Der Großteil des Auftrags wird im laufenden Jahr 2023/24 umgesetzt. Insgesamt hat nucera im Bereich Alkalische Wasserelektrolyse zur Herstellung von grünem Wasserstoff im Geschäftsjahr 22/23 einen Auftragseingang von 205,6 Mio. EUR verzeichnet. Der gesamte Auftragsbestand lag zum Ende des Geschäftsjahres bei rund 1,4 Mrd. EUR.

    Doch zurück zum Gewinn: Das EBIT stieg von 8,8 Mio. EUR auf 23,8 Mio. EUR. Bei einem Umsatz von 1,4 Mrd. EUR wurde die EBIT-Marge von 2,3 % auf 3,6 % verbessert. Das starke Ergebnis beruhte auch auf gestiegenen Zinserträgen. Diese lagen immerhin bei 10,6 Mio. EUR. Doch auch ohne diese sind Nel und Plug Power von den Margen von nucera ein großes Stück entfernt.

    Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung sehen Analysten den aktuellen Aktienkurs von Nucera mit rund 16 EUR eher als zu niedrig an. Der größte Optimist ist die Deutsche Bank. Die Analysten empfehlen die nucera-Aktie mit einem Kursziel von 29 EUR zum Kauf. Berenberg ist mit 22 EUR konservativer, aber auch dies würde immerhin einen Anstieg um fast 40 % bedeuten. Die Experten von Goldman Sachs vergeben ein "Neutral". Ihr Kurziel liegt mit 16 EUR auf dem aktuellen Niveau.


    Das laufende Jahr wird für Wasserstoff-Anleger erneut spannend. Auch wenn Plug Power zahlreiche Optionen haben sollte, eine Insolvenz abzuwenden, sollten Aktionäre die Entwicklung des Unternehmens genau beobachten. Bei den großen Wasserstoff-Playern scheint nucera am solidesten aufgestellt zu sein. First Hydrogen könnte zum Wasserstoff-Star 2024 werden, wenn weitere Aufträge von großen Flottenbetreibern für die Nutzfahrzeuge an Land gezogen werden.


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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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