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19.02.2025 | 06:00

FOMO-Rally bei Energie und Rüstung! Hensoldt, Siemens Energy, First Hydrogen Aktie

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Bildquelle: Rheinmetall AG

Aktien aus den Bereichen Energie und Rüstung gehören weiterhin zu den Kursraketen. Nachholpotenzial hat First Hydrogen. Denn der Wasserstoff-Spezialist erweitert derzeit das Geschäftsmodell und will Atomkraft nutzen. Dieses Potenzial hat der Markt noch nicht erkannt. Vom Energiehunger der Welt profitiert auch Siemens Energy. Die jüngsten Zahlen überzeugen, der Free Cashflow explodiert regelrecht und sogar das Sorgenkind Gamesa berappelt sich. Doch aus Sicht von Analysten wird die Kursluft dünner. Auch die Aktie von Hensoldt kennt kein Halten. Die FOMO-Rally bei Rheinmetall & Co. läuft. Zum Wochenbeginn hat sich die Kurssteigerung nochmals beschleunigt. Die NATO-Länder stehen vor vielen Jahren mit Milliardeninvestitionen. Kann das Momentum weiter gehen?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: HENSOLDT AG INH O.N. | DE000HAG0005 , SIEMENS ENERGY AG NA O.N. | DE000ENER6Y0 , First Hydrogen Corp. | CA32057N1042

Inhaltsverzeichnis:


    First Hydrogen: Neubewertung durch neuen Geschäftsbereich?

    Die Aktie von First Hydrogen gehört zur neuen Generation von Wasserstoffunternehmen. Derzeit wird das Geschäftsmodell um ein ganz heißes Thema erweitert: Wasserstoff aus Atomenergie. Damit will man zum einen vom wachsenden Stromverbrauch – in den USA und weltweit – profitieren und gleichzeitig die Vorteile der Speicherbarkeit nutzen. Denn Wasserstoff hat mit 33,33 Kilowattstunden pro Kilogramm die höchste Energiedichte aller Brennstoffe. Zum Vergleich: Ein Kilo Wasserstoff hat ungefähr drei Mal so viel Energie wie ein Liter Benzin. Dies will First Hydrogen nutzen und die Wasserstoffproduktion mit kleinen modularen Kernreaktoren (SMRs) kombinieren. Dies ist besonders interessant für die USA: Dort steht man SMRs offen gegenüber – unter anderem treibt Bill Gates das Thema voran – und Google, Amazon und Co. investieren gigantische Summen in Datenzentren für Künstliche Intelligenz und die dafür benötigte Energieproduktion. Gleichzeitig sind aber die Stromnetze an ihrer Belastungsgrenze und ihr Ausbau bzw. Modernisierung hält nicht Schritt. Mit den kompakten SMRs könnte künftig Energie dezentral produziert werden und effizient als Wasserstoff gespeichert und transportiert werden – unabhängig von den maroden Stromnetzen. Aus Sicht von First Hydrogen könnte die Stromerzeugung zu 3,6 Cent pro kWh erfolgen und wäre damit absolut wettbewerbsfähig.

    Mit einem namhaften Partner an der Seite könnte die Aktie durch die Decke gehen. Denn die Marktkapitalisierung von First Hydrogen liegt derzeit unter 30 Mio. CAD.

    Und dann ist da natürlich noch das Kerngeschäft: wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge (FCEV). Sie wurden in den vergangenen Jahren entwickelt und haben im Alltagsbetrieb überzeugt. In Großbritannien wurden Test-Fahrzeuge unter anderem vom Online-Riese Amazon erfolgreich in der Praxis eingesetzt. Dabei lagen Reichweite und Zuverlässigkeit deutlich höher als bei Nutzfahrzeugen mit Batterie. Auch hier würde ein
    erster größerer Auftrag für die wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge wohl zu einem starken Kurssprung führen.

    Siemens Energy: Starke Zahlen

    Bei Siemens Energy läuft es derzeit rund. „Unser starkes erstes Quartal spiegelt die Marktchancen wider, die sich durch die steigende Stromnachfrage ergeben. Der sehr gute Cashflow ist hauptsächlich auf Wachstum in allen unseren Geschäftsbereichen, Vorauszahlungen und Verschiebungen von Zahlungen zurückzuführen. Wir fokussieren uns weiterhin auf profitables Umsatzwachstum und unsere technologische Führungsposition“, kommentiert CEO Christian Bruch die Entwicklung im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25.

    Den Umsatz hat der DAX-Konzern um 18,4 % auf 8,9 Mrd. EUR gesteigert. Das Ergebnis vor Sondereffekten wurde von 208 Mio. EUR auf 481 Mio. EUR sogar mehr als verdoppelt. Beeindruckend auch der Free Cashflow vor Steuern mit 1,5 Mrd. EUR. Im Vorjahreszeitraum waren es noch -283 Mio. EUR. Das Book-to-Bill-Verhältnis (Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatzerlösen) lag bei 1,53. Damit wuchs der Auftragsbestand auf den Rekordwert von 131 Mrd. EUR. Im Rahmen des Halbjahresberichts will Siemens Energy die Free-Cashflow-Prognose erhöhen, da diese bisher nur bei 1 Mrd. EUR lag.

    Der Aktienkurs notiert inzwischen schon bei fast 64 EUR. Zumindest Berenberg sieht weiteres Kurspotenzial. Im Anschluss an die Quartalszahlen haben die Analysten der Privatbank ihr Kursziel von 70 auf 75 EUR angehoben. Die Deutsche Bank spricht sogar von einem "Superzyklus" für Siemens Energy. Die Analysten erhöhten ebenfalls das Kursziel, mit 65 EUR passt es allerdings nicht mehr zur Einstufung "Buy". Dass der Aktienkurs inzwischen zu viel Positives vorwegnimmt, glauben die Analysten von mwb research. Die Experten loben die operative Entwicklung und erhöhen ihr Kursziel von 45 EUR auf 50 EUR. Doch bei einem Kurs von über 63 EUR mussten sie ihre Einstufung folgerichtig von "Halten" auf "Verkaufen" reduzieren.

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    Hensoldt & Co.: Rüstungsaktien gehen steil

    Auch in der neuen Woche sind die deutschen Rüstungsaktien nicht zu bremsen. Allein am Montag haben Hensoldt, Renk und Rheinmetall jeweils über 13 % zulegen können. Inzwischen muss man wohl von einer FOMO-Rally sprechen. Die Angst, die Rally zu verpassen, ist großer als die Bedenken einer zu hohen Bewertung. Dies gilt inzwischen wohl für alle drei deutschen Rüstungsaktien.

    Auslöser für den jüngsten Kurssprung war die Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) vom Wochenende. Die Vertreter der US-Regierung machten mehr oder weniger klar, dass sie weniger beitragen werden und mehr Eigenverantwortung von Europa erwarten. Das Zwei-Prozent-Ziel der NATO-Mitglieder für Verteidigungsausgaben – welches bisher von den wenigsten Ländern erreicht wurde – dürfte bald überschritten werden. Auch wenn es nicht die von Donald Trump vor einigen Wochen geforderten 5 % werden, ist klar, Europa und die gesamte NATO werden in den kommenden Jahren vielleicht Jahrzehnten massiv aufrüsten müssen. Um sich vor einem Aggressor wie Russland zu schützen und auf der Weltbühne zwischen den USA, China und Russland nicht aufgerieben zu werden.


    Fazit

    Hensoldt hat mit dem Kurssprung vom Montag übrigens locker das Allzeithoch vom März 2024 übersprungen und damit ein Kaufsignal generiert. Bei dem aktuellen FOMO könnte es noch weiter Richtung Norden gehen. Dagegen ist First Hydrogen mit einer Marktkapitalisierung von unter 30 Mio. CAD eine spannende Turnaround-Wette. Um diesen zu erreichen, hat das Unternehmen sogar zwei Asse im Ärmel. Es braucht nur einen namhaften Partner für den pinken Wasserstoff oder einen Großauftrag für die FCEVs. Denn Investoren warten auf neue Plays im Energiesektor. Wie sich so was entwickeln kann, hat Siemens Energy im vergangenen Jahr gezeigt. Die operative Entwicklung ist ebenfalls positiv. Das Momentum könnte anhalten.


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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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