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13.04.2022 | 05:30

Hier Krise, dort Chance: BASF, Almonty Industries, Plug Power

  • Anlagechancen
Bildquelle: pixabay.com

Quartalszahlen und viele bevorstehenden Hauptversammlungen werden ans Licht bringen, was seit Wochen eher abstrakt klar ist: Viele Industrieunternehmen sind ernsthaft in Gefahr. Gestern wurde bekannt, dass die russische Armee über Mariupol eine unbekannte Substanz versprüht haben soll. Sollte es sich dabei um Giftgas gehandelt haben, wäre der Westen geradezu zu einer Reaktion gezwungen. Nicht auszuschließen, dass es als nächstes Öl aus Russland trifft. Wie abhängig Unternehmen wie BASF von russischer Energie sind, wurde erst kürzlich wieder deutlich. Wir beleuchten drei Titel und klopfen sie auf Chancen und Risiken in dieser besonderen Marktphase ab.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: ALMONTY INDUSTRIES INC. | CA0203981034 , BASF SE NA O.N. | DE000BASF111 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020

Inhaltsverzeichnis:


    BASF: Der Chart spricht Bände

    Wegen des Kriegs in der Ukraine und der Sanktionen gegen Russland musste BASF im ersten Quartal Milliarden auf die Tochter Wintershall Dea abschreiben. Auch deswegen sank der Nettogewinn deutlich um 29% auf 1,22 Mrd. EUR. Eingefleischte Kenner des Ludwigshafener Chemieunternehmens waren dennoch positiv überrascht: Operativ lief es für den Konzern besser als erwartet. Das Ebit vor Sondereinflüssen legte um 21% auf 2,8 Mrd. EUR zu. Dennoch zeigen sich Analysten eher vorsichtig. Warburg Research bleibt zwar bei „Buy", senkte aber das Kursziel auf 67,50 EUR. Grund war eine Risikoanpassung wegen der erhöhten operativen Risiken im Zusammenhang mit Rohstoffpreisen.

    Insbesondere die Kosten für Energie schlagen bei BASF besonders ins Kontor – immer wieder wird der Energieverbrauch von Ludwigshafen, wo Hauptwerk und Zentrale von BASF sitzen, mit dem Bedarf kleinerer Länder verglichen. Ein Blackout der Energieversorgung wäre für BASF eine Katastrophe. Dieses Risiko müssen Anleger in einer Zeit, in der sich die Ereignisse jeden Tag überschlagen können, unbedingt berücksichtigen. Die Aktie von BASF rappelte sich in den vergangenen Monaten mehrmals auf, fällt aber seit Ausbruch des Krieges in den Abwärtstrend zurück. Hier ist für Anleger Vorsicht angesagt.

    Almonty Industries: Bald 30% der Wolfram-Produktion außerhalb Chinas

    Sogar leicht positiv auf den Krieg hat die Aktie von Almonty Industries reagiert. Das Unternehmen fördert Wolfram, ein äußerst hitzebeständiges Metall, das auch in Batterien für Elektroautos eine Rolle spielen kann, wie Lewis Black vor einigen Monaten in einem Interview verraten hat: „ Wo bisher Kobalt war, wird in Zukunft Wolfram sein. Wolfram ist extrem hitzebeständig und bietet Vorteile sowohl hinsichtlich der Lade-Leistung der Batterien als auch deren Sicherheit. Auch erlaubt es Wolfram, dass mehr Nickel in Batterien für E-Autos verbaut wird, was wiederum die Reichweite verlängert", so Black damals. Aktuell baut Almonty Industries mit Ssangdong die größte Wolfram-Mine außerhalb Chinas. Ende 2022 erwartet das Unternehmen die abschließenden Genehmigungen.

    Seitdem in der Ukraine der Krieg tobt, richten mehr und mehr Anleger ihren Fokus auf Rohstoffe. Gut möglich, dass die ohnehin bereits während der Pandemie eingesetzte Regionalisierung sich noch verstärkt, wenn die Fragmentierung der Welt im Zuge der geopolitischen Spannungen zunimmt. Für Almonty, das neben dem gigantischen Projekt in Südkorea auch eine Mine in Portugal und ein Explorationsprojekt in Spanien bietet, sind die aktuellen Marktbedingungen keine schlechte Nachricht. Wie das Unternehmen erwartet, könnte allein Almonty Industries nach der vollständigen Inbetriebnahme von Ssangdong für rund 30% des gesamten Wolframs außerhalb Chinas stehen. Da Wolfram zudem als herausforderndes Metall gilt und das Wissen über den Abbau rar ist, dürfte die Konkurrenz auch nicht so schnell wachsen. Almonty Industries handelte zuletzt ein wenig unter dem Radar. Die Eckdaten aber überzeugen.

    Plug Power: Risiko ist nicht gefragt

    Noch skeptisch ist der Markt mit Blick auf das Wasserstoff-Unternehmen Plug Power. Die Aktie legte seit Februar zu, geht seit April aber in eine Korrektur über. Das ist für die ohnehin volatile Branche nicht außergewöhnlich. Wichtig ist aber, dass der Wert möglichst schnell wieder Halt findet und sich der Markt auf die Perspektive rund um Wasserstoff fokussiert. Diese ist angesichts von Klimawandel und Energiekrise so groß wie nie. Allerdings dürfte es ein wenig dauern, bis Großprojekte angeschoben werden und auch im Transportwesen mehr Brennstoffzellen zum Einsatz kommen. Die Aktie von Plug Power steht für ein solides Unternehmen aus einer Wachstumsbranche. Gerade während unsicheren Zeiten ziehen Investoren bei solchen Werten öfter mal Kapital ab.


    Die Märkte stehen eindeutig unter dem Einfluss des Krieges in der Ukraine und seinen Folgen. Während neue Sanktionen gegen Russland selbst einen Branchen Giganten wie BASF ins Wanken bringen könnten, schwebt auch über allen anderen Unternehmen das Damoklesschwert unvorhergesehener Ereignisse. Mit einem finanzierten Projekt rund um des seltenen Rohstoff Wolfram, der zudem außerhalb Chinas kaum gefördert wird, scheint Almonty Industries aber noch das solideste Geschäftsmodell der drei ausgewählten Titel zu haben.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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