09.03.2023 | 05:00
Innovationen für Millionen: Volkswagen, JinkoSolar, Meta Materials
Wer als Unternehmen gegenüber der Konkurrenz die Nase vorn hat, dessen Geschäft läuft von ganz allein. Große Unternehmen investieren Milliarden, um sich vom Markt abzuheben. Doch die Struktur von Konzernen bremst visionäre Projekte zu oft aus. Glücklicherweise gibt es kleinere Unternehmen, die sich ganz und gar neuer Technologie verschrieben haben. Wir stellen drei Unternehmen vor und erklären, welches Unternehmen schon bald in den Fokus der ganz Großen rücken könnte.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Nico Popp
ISIN:
Meta Materials Inc. | US59134N1046 , VOLKSWAGEN AG ST O.N. | DE0007664005 , JINKOSOLAR ADR/4 DL-00002 | US47759T1007
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
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Volkswagen: Tausende Patente, doch wo bleibt die zündende Idee?
Dank guter Geschäfte und dem frühen Fokus auf Elektromobilität und Nachhaltigkeit sprudeln bei Volkswagen die Gewinne – zuletzt kletterten die Überschüsse immerhin um rund 25%. Inzwischen steckt Volkswagen jedes Jahr rund 18 Mrd. EUR in Innovationen. Im Oktober 2020 hielt Volkswagen immerhin knapp 15.000 Patente. Doch was Autos Stück für Stück besser macht, muss noch keine technologische Revolution einleiten – wenn es darum geht, Elektro-Platzhirsche wie Tesla oder auch BYD anzugreifen, bleibt Volkswagen bislang einiges schuldig.
JinkoSolar: Selbst Technologieführer müssen innovativ sein
Als besonders innovativ gilt auch JinkoSolar. Der chinesische Spezialist für Photovoltaikanlagen besticht vor allem mit günstigen Preisen und hoher Qualität. Noch vor Jahren galten Module aus Deutschland als qualitativ hochwertig. Doch die Chinesen kopierten erst und wurden dann immer besser. Heute ist JinkoSolar gut positioniert, um am umkämpften Markt für PV-Module zu bestehen. Das sehen auch Analysten so: I m Mittel sehen Analysten gemessen am aktuellen Kurs rund 19% Kurspotenzial. Schon 2022 profitierte JinkoSolar von der gestiegenen Nachfrage nach PV-Modulen und steigerte den Gewinn deutlich um 158%. Doch auch bei JinkoSolar haben Beobachter die wachsende Konkurrenz und den Kostendruck im Hinterkopf. Nur wenn das Unternehmen innovativ bleibt, kann es seine bisherige Marktstellung behaupten.
Die Beispiele von Volkswagen und JinkoSolar zeigen, dass selbst Weltmarktführer und ausgewiesene Riesen-Konzerne am Ball bleiben müssen, um ihre Marktstellung zu behalten. Vor allem technologische Revolutionen sind in Konzernstrukturen eher selten anzutreffen – eine Vielzahl der Patente von VW dürften sich noch immer auf klassische PKW, wie wir sie seit Jahrzehnten kennen, beziehen. Auch aus diesem Grund müssen große Industrieunternehmen von Zeit zu Zeit innovative Startups zukaufen oder aber gewisse Kooperationen schließen. Begehrter Kooperationspartner ist das an der Nasdaq notierte Unternehmen Meta Materials.
Meta Materials als Tausendsassa: E-Autos, Medizintechnik, Solarzellen
Das US-Unternehmen arbeitet unter anderem mit Boeing, Samsung, Airbus, Mazda oder Covestro zusammen. Der Fokus von Meta Materials liegt auf ultradünnen Beschichtungen. Dieses sogenannte Meta Material weist physikalische Eigenschaften auf, die es so in der Natur nicht gibt. Machbar sind damit etwa hauchdünne 5G-Antennen in Fensterscheiben, Reflektoren für Mobilfunksignale in Häuserfassaden und Fenstern oder auch unsichtbare Displays in Frontscheiben von Autos. Auch in der Batterietechnologie können Meta Materialien zum Einsatz kommen: Das gleichnamige Unternehmen will etwa hauchdünn mit Kupfer oder Aluminium beschichtete Folien dazu nutzen, um Gewicht bei Lithium-Ionen-Batterien einzusparen.
Weitere Projekte, an denen Meta Materials arbeitet, drehen sich um Beschichtungen für bessere Sicht, Lösungen rund um Datenbrillen und Augmented Reality oder medizinische Anwendungen, wie Sensoren und Diagnose-Geräte. Insgesamt hält Meta Materials 292 Patente. Die Aktie gilt ebenfalls als Zukunfts-Investment. Im Sommer 2021 vervielfachte sich der Wert im Zuge überborderdender Tech-Spekulationen und einem Short-Squeeze innerhalb weniger Tage. Seitdem tendiert der Wert seitwärts, obwohl das Unternehmen beständig neue Entwicklungen vermelden kann. Die Aktie ist ein klassischer Wachstumswert – noch ist der Markt mit Blick auf eine mögliche Kommerzialisierung vorsichtig. Sobald sich das Sentiment rund um Wachstumswerte aber ändert, dürfte auch Meta Materials als bekannter Nasdaq-Wert wieder anziehen. Schon eine Zinspause der großen Notenbanken könnte Wachstumswerte wieder beflügeln.
Rückenwind für Unternehmen wie Meta Materials könnte auch von Seiten etablierter Industrieunternehmen kommen. Das Geschäft des Tech-Werts könnte etwa gut zu Unternehmen aus der Chemiebranche passen , die sich von energieintensiven Bereichen trennen wollen. Auch Unternehmen wie VW oder auch JinkoSolar sind auf Innovationen angewiesen, um ihre Marktstellung behaupten zu können. Auch wenn Wachstumswerte aktuell nicht im Fokus stehen, haben sie doch Perspektive. Meta Materials tangiert zahlreiche Branchen und bietet mit seiner Technologie etwas wirklich Neues. Mitunter dauert es eine Zeit, bis sich Innovationen letztlich auch durchsetzen. Es kann sich gerade für Anleger lohnen, bei Meta Materials einen Fuß in die Tür zu stellen oder den Wert zumindest engmaschig zu verfolgen.
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