05.12.2024 | 05:05
KAUFEMPFEHLUNG und RABATTSCHLACHT! Nel ASA, BMW, Volkswagen, Ari Motors
"Wenn Sie 2025 kein E-Mobil für unter 20.000 Euro anbieten, dann werden Sie – so fürchte ich – im Markt scheitern", sagte der heutige Wirtschaftsminister Robert Habeck 2019 dem damaligen VW-Vorstandschef Herbert Diess. Ein solches Fahrzeug finden Interessierte weiterhin nicht bei den alten deutschen Autobauern – aber jetzt bei Ari Motors. Das Unternehmen ist bereits mit einem elektrischen Kleintransporter erfolgreich. Die Bewertung ist günstig und Analysten sehen mehr als 300 % Kurspotenzial. Zettelt BMW eine Rabattschlacht an? Der Premiumhersteller hat eigentlich genügend Probleme. Bringt ein neuer Manager frischen Wind? Ein Lebenszeichen sendet die Nel-Aktie. Bringt der Auftrag für rosa Wasserstoff die Wende?
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Fabian Lorenz
ISIN:
BAY.MOTOREN WERKE AG ST | DE0005190003 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , ARI MOTORS INDUSTRIES SE | DE000A3D6Q45 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Fabian Lorenz
Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.
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Ari Motors: Analysten sehen mehr als 300 % Kurspotenzial
Die Analysten von SMC Research empfehlen die Aktie von Ari Motors mit einem Kursziel von 1,80 EUR zum Kauf. Das Unternehmen aus der Nähe von Leipzig ist derzeit insbesondere mit seinem elektrischen Kleintransporter erfolgreich und hat bereits mehr als 1.000 Stück verkauft. Die Analysten erwarten, dass Ari im laufenden Jahr rund 8,4 Mio. EUR umsetzen wird. Im nächsten Jahr sollen es bereits 12,6 Mio. EUR sein und in 2026 dann 17,7 Mio. EUR. Der Jahresüberschuss soll von 600.000 EUR im laufenden Jahr bis 2027 auf 1,4 Mio. EUR klettern. Trotz dieser Wachstumsperspektiven wird das Unternehmen derzeit nur mit rund 4 Mio. EUR bewertet.
Zu dem Wachstum soll neben den elektrischen Kleintransportern – zu den Kunden zählen Gewerbetreibende wie Handwerker und auch Konzerne wie BASF und Coca-Cola – künftig auch kleine PKWs beitragen. So wurde kürzlich der ARI Bruni vorgestellt. Das zweitürige vollelektrische Fahrzeug bietet Platz für 4 Personen und ist für den Stadtverkehr gedacht. Der kompakte Flitzer verbraucht lediglich 9,9 kWh und verfügt über eine Reichweite von über 200 Kilometern. Die Preise starten bei 15.990 EUR und lassen sich dank regionaler Förderprogramme wie in Baden-Württemberg noch weiter senken. Auch bei diesem Fahrzeug gibt es eine Ausstattungsvariante "Cargo", welche sich an Kunden mit höherem Transportbedarf richtet. Solche Preise für E-Autos würde man sich von Volkswagen & Co. wünschen.
BMW: Rabattschlacht und Wechsel im Management
BMW ist natürlich einige Klassen höher angesiedelt. Doch der Münchner Autobauer hat Probleme, E-Autos anzubieten, deren Preis- /Leistungsverhältnis bei den Kunden ankommt. Um die Verkäufe anzukurbeln und die Lager vor dem Jahresende zu räumen, bietet die Premiummarke in den kommenden Wochen ungewohnte Rabatte an. So werden Lagerfahrzeugen mit Verbrennungsmotor mit einem Preisvorteil von bis zu 5.000 EUR angeboten. Bei dem elektrischen SUV BMW iX soll sogar ein Abschlag von 29 % möglich sein. Mit der iX-Aktion reagiert BMW auch auf die Verschärfung der CO2-Vorgaben zum Jahreswechsel. Auf die Aktie dürfte dies erstmal wenige Auswirkungen haben. Wichtiger für die strategische Weiterentwicklung dürfte wohl die Neubesetzung des Aufsichtsrats sein.
Wie das „Handelsblatt“ berichtet, soll auf der kommenden Hauptversammlung der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende Norbert Reithofer durch Nicolas Peter ersetzt werden. Darauf hätten sich Großaktionär Quandt und die Arbeitnehmervertreter geeinigt. Peter war lange Jahre im Konzern tätig, unter anderem als Finanzvorstand. Als neuem Aufsichtsratsvorsitzenden kommen auf Peter große Aufgaben zu: Sinkende Gewinne, Probleme in China, Zeitalter der Elektromobilität. Bei allen Herausforderungen soll dann auch noch die Eigenständigkeit des Premiumherstellers bewahrt werden.
An der Börse hat die BMW-Aktie im laufenden Jahr rund 28 % an Wert verloren. Und damit mehr als die Mercedes-Aktie und etwa so viel wie Volkswagen. Laut marketscreener.com empfehlen von 22 Analysten 10 die BMW-Aktie zu halten und einer sie zu verkaufen. Die übrigen 11 raten zum Kauf. Zuletzt hatte unter anderem die Deutsche Bank ihre Kaufempfehlung bekräftigt. Nach Gesprächen mit dem BMW-Management erwarten deren Analysten eine positive Umsatzentwicklung im laufenden Quartal. Ihr Kursziel liegt bei 95 EUR. Derzeit notiert die BMW-Aktie bei rund 73 EUR.
Nel: Samsung sorgt für Kurssprung
Eine Kaufempfehlung gab es für die Nel-Aktie schon länger nicht mehr. Und auch von einer niedrigen Bewertung wie bei Ari Motors kann man bei dem norwegischen Wasserstoff-Spezialisten nicht sprechen. Trotz des Kursverlustes von 56 % im laufenden Jahr liegt die Marktkapitalisierung bei 5,2 Mrd. NOK – bei langsamem Wachstum und hohen Verlusten.
Die Nel-Aktie hat gestern immerhin ein Lebenszeichen gesendet. So ging es um mehr als 7 % auf über 3 NOK nach oben. Der Abwärtstrend ist damit jedoch weiterhin intakt.
Am Tag zuvor hatte Nel von einem Auftrag mit einem Volumen von 5 Mio. EUR berichtet – nicht genug, um von einem Meilenstein zu sprechen, aber ein Lichtblick. Denn der Auftrag kommt vom Industriekonzern Samsung C&T Corporation Engineering & Construction Group. Für die Südkoreaner soll Nel eine 10-MW-Anlage für alkalische Elektrolyseure zur Herstellung von nuklearem (rosa) Wasserstoff errichten. In der Pilotanlage soll Wasserstoff aus überschüssigem Atomstrom produziert werden, um die Energieeffizienz zu steigern. Anfang 2024 hatte Nel und Samsung C&T bereits die Zusammenarbeit für ein netzunabhängiges Projekt auf der Grundlage von Solarenergie vereinbart.
„Dies ist das allererste Wasserstoffproduktionsprojekt unter Nutzung von Kernenergie in Korea, und wir brauchten die zuverlässigste Elektrolyse-Technologie für die Durchführung des Projekts. Es besteht kein Zweifel, dass die Technologie von Nel unsere Erwartungen erfüllen kann. Wir freuen uns über die erneute Zusammenarbeit mit Nel beim Projekt zur Herstellung von rosa Wasserstoff. Samsung C&T hofft, die Partnerschaft mit Nel zu verstärken, um weitere Möglichkeiten im Geschäft mit sauberem Wasserstoff zu entwickeln“, sagt Byung Soo Lee, Leiter der Energy Solution Business Unit von Samsung C&T.
Die Anlagen von Nel sind also weiterhin gefragt. Die Frage ist nur, ob auf dieser Basis auch ein profitables Geschäftsmodell entstehen kann. Ari Motors will schon im laufenden Jahr die Gewinnschwelle überschreiten und in den kommenden Jahren in der Nische der Elektromobilität weiterwachsen. Nicht nur für die Analysten von SMC dürfte das aktuelle Kursniveau von Ari interessant sein. BMW muss wie alle anderen deutschen Hersteller den Spagat zwischen schrumpfendem Verbrennergeschäft und Transformation in die Elektromobilität bewältigen. Diese Herausforderung scheint gewaltig zu sein.
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