14.11.2025 | 04:30
KI-Fantasie, Übernahmegerüchte und 14 % Dividende: TKMS, TeamViewer, RE Royalties
Mit 14 % Dividendenrendite kann man derzeit beim Kauf der Aktie von RE Royalties rechnen. Zudem erscheint der Kurs viel zu günstig. Immerhin finanziert das Unternehmen verstärkt Erneuerbare-Energien-Projekte in den USA. Und der Markt boomt aufgrund des Energiehungers der KI-Datenzentren. Geboomt hat die Aktie von TeamViewer schon länger nicht mehr. Auch nach einer Kurshalbierung findet die Aktie keinen Boden. Kann KI-Fantasie für ein Umdenken bei Anlegern sorgen? Im Abverkauf der Rüstungsaktien hat sich TKMS zuletzt gut gehalten. Jetzt gibt es Übernahmegerüchte. Demnach steht der Börsenneuling kurz vor der Übernahme der Nachbarwerft.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Fabian Lorenz
ISIN:
RE ROYALTIES LTD | CA75527Q1081 , TKMS AG & CO KGAA | DE000TKMS001 , TEAMVIEWER AG INH O.N. | DE000A2YN900
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Fabian Lorenz
Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.
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RE Royalties: 14 % Dividendenrendite
Dividendenjäger aufgepasst. Bei RE Royalties gibt es derzeit eine Ausschüttungsrendite von 14 %. Die Kanadier haben erfolgreich das aus der Rohstoffindustrie bekannte Lizenzfinanzierungsmodell auf den Bereich der Erneuerbaren Energien übertragen. RE Royalties kombiniert Kredite mit Lizenzbeteiligungen. Die Projektentwickler erhalten Kapital, ohne Anteile abgeben zu müssen. Stattdessen wird RE Royalties an künftigen Erlösen beteiligt. Inzwischen finanziert man über 100 Projekte aus den Bereichen Solar-, Wind- und Wasserkraft. RE Royalties ist First Mover bei erneuerbaren Energien und von 2020 bis 2024 um durchschnittlich 38 % pro Jahr gewachsen.
Derzeit wächst man insbesondere in den USA stark und dürfte vom Energiehunger der KI-Datenzentren profitieren. So wird immer deutlicher, dass das KI-Rennen zwischen den USA und China nicht durch die schnellsten Halbleiter, sondern große und kostengünstige Energieinfrastruktur entschieden wird.
Die Einnahmen aus den Projekten sind langfristig planbar beispielsweise aufgrund 20- bis 40-jähriger Stromlieferverträge und generieren so stabile Erträge. Damit kann RE Royalties wachsen und gleichzeitig eine hohe Dividende an Aktionäre auszahlen. Derzeit dürfte die Ausschüttung bei 0,04 CAD liegen. Die Aktie von RE Royalties notiert bei 0,28 CAD. Somit liegt die Dividendenrendite bei starken 14 %.
https://youtu.be/sKWA0kb1A_s?si=-lYMwJqTH9quOpIQ
TKMS: Übernahmegerüchte
Stärkt sich TKMS kurz nach der Börsennotierung mit einer Übernahme? Die Kieler Nachrichten berichten, dass German Naval Yards Kiel (GNYK) „kurz vor der Übernahme“ durch den direkten Nachbarn Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) stehen soll. Demnach werde „nur noch an Details gearbeitet“, heißt es in einem aktuellen Artikel der Zeitung. Eine Bestätigung der beteiligten Unternehmen liegt bislang nicht vor – es handelt sich um Gerüchte.
Strategisch würde ein Deal in das Bild passen und den starken Konsolidierungstrend in der Branche widerspiegeln. TKMS hat nach dem Spin-off und vollen Auftragsbüchern mehrfach Kapazitätsengpässe adressiert und bereits 2022 den Wismar-Standort von MV Werften übernommen. Gleichzeitig ist das deutsche Überwasserschiffbau-Gefüge in Bewegung – zuletzt durch Rheinmetalls Einstieg bei der Lürssen/NVL-Gruppe und die Diskussionen rund um das stockende Fregatten-Programm F126. Vor diesem Hintergrund könnte eine Einbindung der GNYK-Dockkapazitäten in Kiel – räumlich Tür an Tür mit TKMS – Taktzeiten verkürzen und Risiken im Schiffbau mindern.
Knackpunkt bliebe die Eigentümerseite und das regulatorische Umfeld. GNYK gehört zur europäischen Schiffbaugruppe CMN Naval (ehemals Privinvest/CMN). Ein Verkauf an TKMS würde daher nicht nur zustimmungspflichtige Gremienprozesse beim Eigentümer auslösen, sondern auch kartell- und sicherheitspolitische Prüfungen. Nicht nur der Bund, sondern auch andere Regierungen spielen derzeit eine aktivere Rolle bei Fusionen, Übernahmen und Großaufträgen.
TeamViewer: Kann KI-Fantasie den Abwärtstrend stoppen?
Die Aktie von TeamViewer findet einfach keinen Boden. Nach dem Hoch bei 13,55 EUR im Mai ging es mit der Aktie kräftig nach Süden. Am Mittwoch rutschte das Wertpapier unter die Marke von 6 EUR.
Auch KI-Fantasie kann den Abwärtstrend nicht beenden. So hat TeamViewer über steigendes Interesse an seinen KI-Lösungen berichtet. Drei Monate nach dem globalen Start steigen die Nutzungszahlen deutlich. Das Add-on Session Insights hat mehr als 270.000 Remote-Support-Sitzungen automatisch zusammengefasst. Von August bis Oktober vervierfachte sich das Volumen gegenüber den drei Monaten zuvor. Rund 10.000 Kunden haben die KI-Funktionen aktiviert. Viele IT-Teams berichten von spürbaren Effizienzgewinnen. Tickets lassen sich bis zu 25 % schneller lösen und die Dokumentation dauert im Schnitt etwa zehn Minuten weniger pro Fall.
TeamViewer will diese Dynamik für den nächsten Schritt nutzen. Auf Basis vieler Support-Sitzungen, Telemetriedaten aus Millionen von Endgeräten und über 645.000 zahlenden Kunden arbeitet das Unternehmen an KI-Agenten für einen noch stärker automatisierten IT-Support. Funktionen des zugekauften Spezialisten 1E sollen dabei helfen. Neue Lösungen werden auf der Microsoft Ignite in San Francisco vom 18. bis 25. November vorgestellt.
Fazit
Bislang gibt es keinerlei offizielle Mitteilungen von CMN Naval, GNYK oder TKMS zu einem möglichen Deal. Die Story ist plausibel, aber noch unbestätigt – Kursreaktionen auf Headlines sollten mit entsprechender Vorsicht bewertet werden. Auch bei TeamViewer ist weiterhin Vorsicht angebracht. Dagegen erscheint RE Royalties als echtes Schnäppchen. Es ist unverständlich, warum das Unternehmen mit einem jahrelangen Track Record so günstig und mit so einer Dividendenrendite gehandelt wird.
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