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28.08.2023 | 06:00

KI-Hype bald vorbei? Deutsche Bank, NVIDIA, Globex Mining

  • KI
  • Rohstoffe
Bildquelle: pixabay.com

Schon im Dezember 2022 kündigten NVIDIA und die Deutsche Bank eine Innovationspartnerschaft rund um Künstliche Intelligenz (KI) an. Das Ziel: Finanzdienstleistungen verbessern und sicherer machen. Seit der Ankündigung vom vergangenen Jahr hat sich viel getan. KI gilt als Produktivitäts-Booster und „das nächste große Ding". Auch die Kurse von Aktien wie NVIDIA haben sich seitdem vervielfacht. Das wird selbst dem Partner Deutsche Bank unheimlich. Wir beleuchten Risiken und zeigen Alternativen.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: DEUTSCHE BANK AG NA O.N. | DE0005140008 , NVIDIA CORP. DL-_001 | US67066G1040 , GLOBEX MINING ENTPRS INC. | CA3799005093

Inhaltsverzeichnis:


    NVIDIA: Selbst KI-Partner Deutsche Bank bleibt vorsichtig

    In der vergangenen Woche punktete der Chip-Hersteller NVIDIA mit herausragenden Quartalszahlen. Nicht wenige Beobachter hatten damit gerechnet, dass die Aktie unmittelbar nach den Zahlen eine Korrektur einleiten könnte. Das Phänomen der Verkäufe nach guten Unternehmensmeldungen ist durchaus verbreitet. Die Ergebnisse von NVIDIA waren aber so gut, dass die Aktie erneut explodierte. Trotzdem sollten sich Anleger vor Augen führen, dass NVIDIA keinesfalls eine Art Monopol auf Umsätze mit KI hat. Das Unternehmen stellt relevante Chips her. Rechenleistung wird bei KI-Anwendungen immer gebraucht. Trotzdem ist auch NVIDIA alles andere als konkurrenzlos. Die Milliardensubventionen in die Chipindustrie der vergangenen Monate deuten darauf hin, dass es schon bald ein Überangebot an Chips geben könnte.

    Eine entscheidende Rolle dabei spielen, wie auch in der Vergangenheit, Subventionen. Wenn der Staat Zuwendungen garantiert, müssen Unternehmen zumindest kurz- und mittelfristig keine Überkapazitäten fürchten – schließlich war das Investment dank der staatlichen Stützen risikoarm. Kommen, wie aktuell, gleich mehrere subventionsgetriebene Investitionen zusammen, kann das am Markt langfristig für ein Überangebot sorgen. Selbst die Deutsche Bank – ihres Zeichens KI-Partner von NVIDIA – bleibt bei ihrem Hold-Rating für die heiß begehrte Chip-Aktie. Das Kursziel hoben die Deutsch-Banker allerdings auf 560 USD an. Demnach wäre noch etwas mehr als 20 % Luft nach oben.

    „Adyen-Moment" in der Chip-Industrie nicht vom Tisch

    Aus charttechnischer Sicht könnte der jüngste Hype ein Strohfeuer gewesen sein - der Aktie gelang es nicht, das Hoch von Juli zu überwinden. Hinzu kommt, dass der Markt von NVIDIA auch in den kommenden Quartalen etwas Außergewöhnliches erwarten dürfte. Das Risiko, dass das Unternehmen schon bald Anleger enttäuscht, ist nicht vom Tisch. Die Gefahr, dass NVIDIA auf absehbare Zeit ihren „Adyen-Moment" erlebt, besteht weiter.

    Globex Mining als Profiteur gleich mehrerer Trends

    Doch wo liegen am Aktienmarkt überhaupt noch Chancen? Eine Branche, die sowohl von den weltweiten Subventionen, dem Trend zum Near-Shoring und auch der Digitalisierung und dem vermehrten Einsatz von KI profitiert, ist die Rohstoffindustrie. Kamen kritische Metalle, wie die in Chips, Akkus und anderen modernen Technologien benötigten Seltenen Erden bislang überwiegend aus China, rücken jetzt alternative Lagerstätten ins Zentrum. Dasselbe gilt mit Abstrichen auch für Vanadium, Lithium oder andere Industriemetalle.

    Das kanadische Unternehmen Globex Mining ist eine Beteiligungsgesellschaft, die mehr als 200 Rohstoff-Projekte in ihrem Portfolio hat. Das Besondere: Alle Projekte befinden sich in Nordamerika. Der Trend des Near-Shoring besagt, dass Lieferketten zunehmend regionalisiert werden. Statt sich auf Lithium aus Südamerika zu verlassen, das womöglich nicht ESG-konform gefördert wird und wo womöglich aufgrund von Krediten Abhängigkeiten zu China bestehen, bevorzugen immer mehr Entscheider bei Unternehmen Zulieferer aus sicheren Jurisdiktionen. Die USA und Kanada sind dabei eine der ersten Adressen für Produkte, die auch in Nordamerika hergestellt werden. Beispiele sind neben E-Autos auch Halbleiter oder Produkte rund um regenerative Energie.

    Alkali-Deal sorgt für Fantasie – Marktkapitalisierung von nur 45 Mio. CAD

    Seit rund einer Woche befindet sich die Aktie von Globex Mining in einem kleinen Höhenflug – um rund 10 % ging es für das Unternehmen, das aktuell lediglich mit rund 45 Mio. CAD bewertet ist, nach oben. Grund für den Kursanstieg dürfte auch eine Transaktion sein, die das Unternehmen in der vergangenen Woche vermeldete. Demnach will Edison Lithium Explorationsrechte an Alkali-Projekten im kanadischen Distrikt Saskatchewan von Globex erwerben. Der Deal sieht eine geringe Barzahlung von nur 35.000 USD vor, die weiteren Details aber haben mehr Potenzial: Neben 156.250 Aktien von Edison Lithium wird Globex auch eine Erfolgsbeteiligung in Höhe von 2 %, gemessen am Umsatz einer möglichen kommerziellen Produktion der Liegenschaften, erhalten. Derartige Alkali-Projekte stehen neben Anwendungsbereichen, wie der Glas- und Papierindustrie auch in Zusammenhang mit Wärmespeichern und innovativer Batterietechnik.

    Die Aktie von Globex Mining bietet Zugang zu zahlreichen Rohstoff-Projekten rund um nahezu alle gängigen Rohstoffe. Der kürzliche Exit deutet darauf hin, dass im Globex-Portfolio weitere Perlen schlummern. Statt die Projekte zu verkaufen, setzt man bei Globex darauf, dass ausgewählte Partner Projekte entwickeln und sichert sich eine Erfolgsbeteiligung. Dieses Geschäftsmodell könnte im Fall weiter steigender Rohstoffpreise Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Anleger können sich Globex als spekulatives Basisinvestment einmal näher ansehen – während rund um KI die Gier regiert und eine hohe Volatilität zu erwarten ist, steht Globex Mining für handfeste Werte, die vom Markt eher unter- als überschätzt werden.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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