26.07.2021 | 05:00
NEL, First Hydrogen, Volkswagen VZ: Wo eine News alles verändern kann
Mit der Nachhaltigkeit ist das so eine Sache. Je genauer man hinschaut, desto komplexer wird die Situation. Erst kürzlich zeigte eine Untersuchung der Nichtregierungsorganisation ICCT, dass selbst Wasserstoff-Fahrzeuge, die mit grünem Wasserstoff betankt werden, Nachhaltigkeits-Mängel haben können. Der Grund: Die Tanks sind mitunter aus Carbonfasern. Bei deren Herstellung können in etwa so viele Treibhausgase entstehen, wie bei der Produktion von Akkus für E-Autos. Wir beleuchten drei Titel rund um Wasserstoff und Mobilität und erklären, welche Chancen Anleger damit verbinden können.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Nico Popp
ISIN:
PURE EXTRACTION CORP. | CA74622J1012 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , VOLKSWAGEN AG ST O.N. | DE0007664005
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
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NEL: Eher rauf oder eher runter?
Auch wenn die Frage der Nachhaltigkeit eine komplizierte ist, so helfen Untersuchungen, wie die der Nichtregierungsorganisation ICCT, doch dabei, ein Bewusstsein für bestehende Schwächen zu schaffen. Ein solches Problembewusstsein ist bekanntlich der Anfang eines jeden positiven Wandels. Einen solchen Wandel würden sich auch Aktionäre des norwegischen Wasserstoff-Pioniers NEL wünschen. Die Aktie war der Star des vergangenen Jahres und notierte noch Anfang 2021 über der Marke von 3 EUR. Seitdem ist aber die Luft raus. Jeder Hoffnungsschimmer, der sich in einem kleinen Anstieg im Chart niedergeschlagen hatte, wurde seitdem vom Markt direkt abverkauft. Auf Sicht von einem Jahr steht inzwischen sogar ein Verlust von 5,6% zu Buche.
Der Spruch „Time in the market beats timing in the market" wird durch den Kursverlauf von NEL eindrücklich widerlegt. Doch was sollen Anleger jetzt mit der Aktie anfangen? NEL ist Spezialist für Herstellung, Lagerung und Transport von Wasserstoff. Das sind gute Voraussetzungen. Doch die Umsätze rechtfertigen selbst die heutige Bewertung kaum. Aktuell sieht es sogar danach aus, als würde die Aktie weiter fallen. Ein positives Signal würde erst ein Anstieg über die Marke von 2 EUR bringen. Die Aktie ist aktuell wenig interessant.
First Hydrogen: Wasserstoff-Lieferwägen als Hoffnungsschimmer
Vom Negativ-Sog rund um Wasserstoff-Aktien erfasst wurde auch die Aktie von First Hydrogen. Der Wert firmiert an der Börse noch immer unter dem Namen „Pure Extraction" , doch ist eine Namensänderung bereits beschlossene Sache. First Hydrogen schickt sich an, einen mit Wasserstoff betriebenen Lieferwagen auf die Straße zu bringen. Als Partner hat man bereits Ballard Power und AVL gewinnen können. Die Karosserie der Wasserstoff-Lieferwagen soll von bekannten Fabrikaten stammen. Aktuell arbeitet man an einem Prototyp, um Investoren überzeugen zu können. Argumente für das Wasserstoff-Gefährt sollen die höhere Effizienz und die längere Reichweite von 400 bis 600 km sein.
Bei dem Projekt handelt es sich zweifelsohne um ein Wagnis, doch haben sich neue Technologien in der Vergangenheit schon häufiger zuerst im kommerziellen Bereich durchgesetzt. Man denke exemplarisch an die Elektro-Fahrzeuge der Deutschen Post. Das Unternehmen ist aktuell mit rund 50 Mio. EUR bewertet. Gelänge es, mit dem Prototyp potenzielle Investoren zu überzeugen, und brächten diese gleich einen Auftrag mit, wäre das aktuelle Niveau vielversprechend. Angesichts des schwachen Marktumfeldes rund um Wasserstoff-Titel sollten Anleger bei First Hydrogen unbedingt in kleinen Tranchen einsteigen und die Unternehmensmeldungen rund das Startup engmaschig verfolgen. Die Idee des Unternehmens ist gut, doch gerade in einem schwierigen Marktumfeld setzen Anleger auf Sicherheit. Die Aktie ist spekulativ – das bietet neben Risiken jedoch immer auch Chancen.
Volkswagen: Wie geht's weiter?
Ein ausgeglichenes Chance-Risiko-Profil hat die Aktie von Volkswagen. Das Unternehmen scheint die Mobilitätswende bereits geschafft zu haben – zumindest sind alle Modelle, die VW aktuell bewirbt, elektrisch. Volkswagen kümmert sich auch darum, die Lieferketten rund um Batterien für Elektroautos aufzubauen und nachhaltig zu gestalten. Damit kann man bei anspruchsvollen Kunden, die wissen wollen, wo die jeweiligen Metalle herkommen und vor allem, wie diese gefördert werden, punkten. Die Volkswagen Vorzüge legten auf Sicht von einem Jahr um satte 44,6% zu. Zuletzt konsolidierte der Wert. Die größte Elektro-Fantasie erscheint aktuell verflogen.
Mit der jüngsten, leicht negativen Seitwärts-Tendenz, zeigt die Aktie von Volkswagen, dass die Fantasie rund um die Mobilitätswende ein wenig abhanden gekommen ist. Noch härter traf es die Aktie von NEL, die der etwas schwächeren Stimmung nicht einmal bemerkenswerte Umsätze entgegenstellen kann. Auch die Aktie von First Hydrogen , die an der Börse noch Pure Extraction heißt, leidet unter dem Marktumfeld. Hier kann jede positive Meldung über potenzielle Kooperationspartner oder gar Kunden allerdings zum Game Changer werden. Anleger sollten den Wert im Hinterkopf haben. Timing bleibt aber wichtig.
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