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27.12.2023 | 06:05

Paukenschläge vor Weihnachten: Nel, CureVac, SMA Solar, Altech Advanced Materials

  • Elektromobilität
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  • Wasserstoff
Bildquelle: pixabay.com

Von wegen, besinnliche Weihnachtszeit: bei diesen Aktien gibt es kurz vor dem Heiligen Abend noch spannende News: Während sich SMA Solar gegen eine Short-Attacke zur Wehr setzen muss, verliert CureVac die erste Etappe im Patentstreit mit BioNTech bezüglich des COVID-19-Impfstoffs. Dabei beansprucht CureVac einen Teil der Milliardengewinne für sich. Geht CureVac jetzt leer aus? Dagegen können bei Altech Advanced Materials schon vor Silvester die Korken knallen. Das Unternehmen hat einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Revolution der Batterietechnik erreicht. Die Machbarkeitsstudie verspricht Millionengewinne. Über einen Sonderertrag kann sich Nel freuen. Eine Strafe fällt deutlich niedriger aus als erwartet.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , CUREVAC N.V. O.N. | NL0015436031 , Altech Advanced Materials AG | DE000A31C3Y4 , SMA SOLAR TECHNOL.AG | DE000A0DJ6J9

Inhaltsverzeichnis:


    Altech Advanced Materials: Machbarkeitsstudie überzeugt

    Starke Nachrichten gibt es vom deutschen Batterie-Innovator Altech Advanced Materials AG: Zunächst hat man erfolgreich eine Kapitalerhöhung umgesetzt. Damit finanziert Altech unter anderem die letzte Kaufpreisrate für das Silumina-Anodes-Projekt. Durch die Beimischung des mit Aluminiumoxid beschichteten metallurgischen Siliziums sollen Batterien künftig deutlich leistungsfähiger werden. Die Pilotanlage für die Herstellung der Silumina Anodes in Sachsen steht bereits kurz vor der Fertigstellung. Dann können Batterieproduzenten und E-Auto-Hersteller das Material testen. Es gibt bereits eine ganze Reihe von Interessenten: Absichtserklärungen für die Lieferung von Batteriematerialien wurden bereits mit deutschen und US-amerikanischen Auto- und Batterieherstellern abgeschlossen.

    Nach der Pilotanlage wird dann das Hauptproduktionswerk mit einer Produktionskapazität von jährlich 8.000 t beschichtetem Silizium errichtet. Die Kosten werden sich auf rund 112 Mio. EUR belaufen. Dass sich die Investitionen lohnen, bestätigt die vor wenigen Tagen veröffentlichte Machbarkeitsstudie. Demnach liegt bei vollständiger Auslastung des Werkes das durchschnittliche jährliche Umsatz-Potenzial bei 328 Mio. EUR und das EBITDA-Potenzial bei 105 Mio. EUR pro Jahr. Der gesamte Nettobarwert (NPV) vor Steuern beträgt 684 Mio. EUR. Was macht die Silumina Anodes so interessant für die Elektromobilität? Ihre Beimischung in Lithium-Ionen-Akkus hat bei bisherigen Tests eine mindestens 30 % höhere Energiedichte und damit Leistungsfähigkeit der Batterien ermöglicht. Auch die Lebensdauer und Sicherheit sollen spürbar verbessert werden.

    Daneben ist Altech noch einem zweiten und vielleicht noch spannenderem Projekt beteiligt: Dabei handelt es sich um die Natriumchlorid-Festkörperbatterie CERENERGY®. Mit ihr will man den Markt für stationäre Energiespeicher aufrollen. Die aus Kochsalz, Nickel und Keramik bestehende Altech-Batterie kommt ohne kritische Rohstoffe wie Graphit, Lithium und Kobalt aus. Im stationären Betrieb sieht Altech unter Vollkostenbetrachtung und der täglichen Ladezyklen einen Kostenvorteil von rund 50 % im Vergleich zu Lithium-Ionen-Batterien. Auch hierfür wird derzeit eine Machbarkeitsstudie erstellt.

    Nel: 18,8 Mio. NOK Sonderertrag

    Glück im Unglück hat Nel. So müssen die Norweger für einen Vorfall im Jahr 2019 deutlich weniger Strafe zahlen als erwartet. Rückblick: Damals kam es in der Nähe von Oslo zu einer Explosion an einer Wasserstofftankstelle. Sie wurde betrieben von dem Unternehmen Uno-X Hydrogen, einem Joint Venture aus Uno-X, Nel und Praxair. Im Februar 2021 wurde in diesem Zusammenhang ein Bußgeld in Höhe von 25 Mio. NOK verhängt. Der Anteil von Nel lag bei 20 Mio. NOK. Doch dieser Betrag wurde jetzt deutlich reduziert. Der überarbeitete Bußgeldbescheid. Demnach hat sich der auf Nel entfallende Betrag auf 1,2 Mio. NOK reduziert. Da der Wasserstoff-Spezialist bereits 20 Mio. NOK Rückstellungen gebildet hatte, wird im vierten Quartal 2023 ein einmaliger Sondererlös in Höhe von 18,8 Mio. NOK verbucht werden.

    CureVac: Erst mal keine Milliardengewinne

    Keinen Grund zur Freude gibt es bei CureVac. Das Biotech-Unternehmen hat über das Urteil des Bundespatentgerichts im Patentstreit mit BioNTech berichtet. Demnach hat das Bundespatentgericht in der Nichtigkeitsklage von BioNTech SE gegen den deutschen Teil des CureVac-Patents EP 1 857 122 B1 die Gültigkeit des Patents abgelehnt. CureVac beabsichtigt gegen dieses Urteil vor dem Bundesgerichtshof Berufung einzulegen. Das Urteil sei die erste Entscheidung zur Gültigkeit von Schutzrechten in dem laufenden Patentstreit zwischen CureVac und BioNTech in Deutschland. Der Streit umfasst insgesamt acht Schutzrechte. Die Verfahren zu den sieben verbliebenen Schutzrechten werden fortgesetzt.

    Dr. Alexander Zehnder, Vorstandsvorsitzender von CureVac: „Wir bedauern die Entscheidung des Patentgerichts auch im Hinblick auf die positive vorläufige Einschätzung des Gerichts zu EP 1 857 122 B1 Anfang des Jahres. Diese Entscheidung ist nur eine von vielen, die in Bezug auf die Nutzung von CureVacs geistigem Eigentum bei der Entwicklung von Comirnaty® getroffen werden. Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass wir als Pioniere der mRNA-Technologie und durch unsere andauernde Innovation auf diesem Gebiet einen wesentlichen Beitrag zu sicheren und wirksamen COVID-19-Impfstoffen geleistet haben. Wir werden unseren Anspruch auf Anerkennung und eine faire Entschädigung weiterhin verteidigen und geeignete Maßnahmen ergreifen, indem wir gegen diese Entscheidung Berufung einlegen.“


    Auch in der Weihnachtszeit steht die Wirtschaft nicht still. Bei CureVac ist der Patentstreit eigentlich die einzige Hoffnung auf steigende Kurse. Die Entwicklungspipeline war bisher alles andere als erfolgreich. Dagegen kommt Altech Advanced Materials Schritt für Schritt weiter. Die erfolgreiche Kapitalerhöhung in einer schwierigen Marktphase belegt das Vertrauen von Investoren. Und auch die Machbarkeitsstudie liest sich vielversprechend. Im Januar dürften die Analystenkommentare folgen. Nel kann den Sonderertrag auf dem Weg zum Break-even gut gebrauchen, jedoch braucht es für einen steigenden Aktienkurs neue Großaufträge und eine weitere Reduzierung der Verluste.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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