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14.02.2024 | 05:05

Plug Power, Bayer, Defense Metals: Aktien im Panikmodus

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Bildquelle: pixabay.com

Ist bei Plug Power doch nicht alles so schlimm? Im Januar hatte der Wasserstoff-Spezialist Anleger mit einer angekündigten Kapitalerhöhung in Panik versetzt. Jetzt rudert der Chef plötzlich zurück. Soll man die Aktie jetzt also kaufen? Ein Analyst warnt. Auch Bayer-Aktionäre befinden sich im Panikmodus. Der Abwärtstrend der Aktie findet einfach keinen Boden. Selbst auf diesem Niveau sind Analysten zurückhaltend. Dagegen profitiert Defense Metals von Panik. Denn diese betrifft die Versorgung mit Seltenen Erden. Die Abhängigkeit von China ist riesig. Dies will Defense Metals mit seinem Seltenenerdenprojekt in Kanada ändern. Der Firmenchef zeigt sich in einem Interview zuversichtlich, mit der lokalen Bevölkerung wurde eine wichtige Übereinkunft geschlossen und es stehen wichtige Daten an.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017

Inhaltsverzeichnis:


    Defense Metals profitiert von Panik und gewinnt wichtigen Partner

    Nach dem Kurssprung Ende 2023 konsolidiert die Aktie von Defense Metals derzeit. CEO Craig Taylor zeigt auf, dass das Potenzial der Aktie noch lange nicht ausgeschöpft ist. In einem Interview mit kapitalerhöhungen.de verweist er auf die Panik am Markt für Seltene Erden. China hat in diesem Bereich praktisch ein Monopol aufgebaut. Die westlichen Regierungen seien aufgewacht und hätten die Risiken erkannt, so Taylor. Aber neue Projekte sind weltweit rar. Das kanadische Unternehmen Defense Metals entwickelt in British Columbia das Wicheeda-Projekt. Dies ist eine echte Perle im Sektor. Daher habe Defense Metals Finanzierungsanträge bei der kanadischen Regierung und dem US-Verteidigungsministerium gestellt. Laut Taylor wollen zudem drei Verteidigungsunternehmen bei der Erschließung der Lagerstätte helfen zum Interview.

    In den vergangenen sechs Jahren wurden zur Erschließung und Risikominderung rund 15 km an Bohrungen durchgeführt. Die gemessene und angezeigte Ressourcenschätzung liegt inzwischen bei über 34,3 Mio. t. Derzeit geht das Unternehmen davon aus, jährlich 25.000 t Seltene Erden zu fördern. Dies wären rund 10 % der Weltproduktion. Die Lebensdauer der Mine wird auf rund 20 Jahre geschätzt. Auf weitere spannende Details dürfen sich Aktionäre im zweiten Halbjahr 2024 freuen. Dann soll die Vormachbarkeitsstudie veröffentlicht werden.

    Auf dem Weg zur Erschließung hat Defense Metals kürzlich mit der McLeod Lake Indian Band (MLIB) einen wichtigen Partner ins Boot geholt. Bei der MLIB handelt es sich um eine Vereinigung der lokalen Ureinwohner. So hat sich die MLIB mit rund 2,6 Mio. Aktien an Defense Metals beteiligt. Zudem soll MLIB in die Erschließung von Wicheeda eingebunden werden. Dies gelte insbesondere für Entscheidungen in Bezug auf technische, soziale und umweltbezogene Aspekte. Dazu sagte ein Vertreter des MLIB: Das McLeod Lake Indian Band schätzt die Partnerschaft mit Defense Metals, und gemeinsam setzen wir neue Maßstäbe in der gemeinsamen Projektentwicklung, die eine echte Form der Versöhnung darstellt. Wir sind stolz darauf, Teil eines Projekts zu sein, das einen wichtigen Beitrag zu den Zielen der globalen Energiewende leisten wird und unserer Gemeinschaft über Generationen hinweg langfristige wirtschaftliche Vorteile bringen wird.“

    Plug Power: Analyst warnt nach Kurssprung

    Mit Panik ganz anderer Art hat die Aktie von Plug Power zu kämpfen. Schon im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen auf drohende Kapitalmaßnahmen hingewiesen. Im Januar 2024 wurde dann eine mögliche Kapitalerhöhung mit einem Volumen von rund 1 Mrd. USD angekündigt. Dies würde eine massive Verwässerung der Altaktionäre bedeuten. Entsprechend brach der Kurs Mitte Januar bis auf rund 2,40 USD ein. Zur Einordnung: Anfang 2021 notierte die Plug-Aktie über 60 USD. Doch die Hoffnungen in die Chancen der Wasserstofftechnologie haben sich bisher nicht bewahrheitet. Die Hype-Unternehmen wie Nel und Plug Power wachsen langsamer als gedacht und bekommen ihre hohen Verluste nicht in den Griff. So sind die liquiden Mittel von Plug Power in den ersten drei Quartalen 2023 von 690 Mio. USD auf rund 110 Mio. USD geschmolzen. Dennoch hat sich die Aktie in den vergangenen Wochen fast wieder verdoppelt. Warum? Im US-Bundesstaat Georgia wurde endlich eine Produktionsanlage in Betrieb genommen. Außerdem wurden staatliche Fremdfinanzierungen in Aussicht gestellt. Zuletzt hatte dann noch Plug-CEO Andy Marsh die Möglichkeit erwähnt, dass die Kapitalerhöhung kleiner ausfallen könnte als befürchtet. Diese Aussage sollten Aktionäre jedoch mit Vorsicht bewerten. Alleine im vergangenen Jahr musste das Unternehmen mehrfach Prognosen reduzieren. Die Kommunikation des Unternehmens ist also alles andere als vertrauenswürdig. Die Analysten von Seaport Research trauen dem jüngsten Kurssprung ebenfalls nicht. Sie stuften die Aktie von "Kaufen" auf "Halten" herab. Während Plug Power versuche, die Verluste zu reduzieren und neues Kapital zu beschaffen, sei das Chance-Risiko-Verhältnis auf dem aktuellen Kursniveau fair.

    Bayer-Aktie auch nach dem Kursverfall kein Kauf

    Trotz des Kursverfalls unter die Marke von 30 EUR sehen Analysten auch die Aktie von Bayer nur als Halteposition. In der vergangenen Woche habe gleich drei Analysten Updates zum DAX-Konzern veröffentlicht. Zu einer Kaufempfehlung konnte sich kein Experte durchringen. Die Analysten von Jefferies und J.P. Morgan verweisen auf eine Meldung des Nachrichtendienstes Bloomberg. Demnach habe ein Gericht im US-Bundesstaat Arizona der Zulassung des Pflanzenschutzmittels Dicamba durch die Umweltschutzbehörde EPA vorerst unterbunden. Ein dauerhaftes Verbot hätte spürbare Auswirkungen auf die Umsatz- und Ertragsentwicklung von Bayer.

    Die Deutsche Bank hat das Kursziel für die Bayer-Aktie von 45 EUR auf 34 EUR reduziert. Insgesamt gebe es viele Unsicherheiten. Ein Ende der Rechtsstreitigkeiten sei nicht in Sicht. Auch die strategische Ausrichtung sei unklar. Eine Aufspaltung des Konzerns halten die Analysten für unwahrscheinlich.


    Alle drei Aktien werden im laufenden Jahr spannend bleiben. Bei Defense Metals gibt es gute Gründe für steigende Kurse. Der Kampf um Seltene Erden hat gerade erst begonnen. Die Partnerschaft mit den Ureinwohnern reduziert das Risiko von Rechtsstreitigkeiten. Es ist wahrscheinlich, dass der Kurs schon anzieht, bevor die Vormachbarkeitsstudie veröffentlicht wird. Ein trauriges Beispiel für das Risiko von Rechtsstreitigkeiten ist Bayer. Der Konzern kommt einfach nicht zur Ruhe. Dabei braucht man dringend Kapital, um beispielsweise die Medikamentenpipeline voranzutreiben. Auch Plug Power wird durch wilde Spekulationen getrieben werden, bis die Kapitalerhöhung durch ist. Und dann ist der Weg zur Profitabilität immer noch weit.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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