14.04.2021 | 05:15
SAP, Wallstreet:Online, Bitcoin Group: Wo Digitalisierung Wachstum schafft
Dass die Digitalisierung noch längst nicht abgeschlossen ist, zeigt der Blick in deutsche Amtsstuben, Arztpraxen oder auch Schulen. Die Pandemie legt aktuell schonungslos offen, woran es hakt. Abläufe sind noch immer zu komplex, von Medienbrüchen gekennzeichnet und Daten können nicht effizient ausgetauscht werden. Unternehmen, die digitale Lösungen anbieten und schon heute Erfahrungen mit der Digitalisierung gemacht haben, können die Nutznießer von morgen sein. Wir stellen drei Aktien vor.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Nico Popp
ISIN:
DE000A2GS609 , DE0007164600 , DE000A1TNV91
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
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SAP: Wie stecken kleinere Kunden die Pandemie weg?
Wer sehr konservativ denkt, kann über die Aktie von SAP nachdenken. Der Konzern aus Walldorf stellt seit Jahrzehnten Software für Geschäftskunden her und verfügt über Lösungen für jeden Bereich, die sich zudem miteinander verzahnen lassen. So regelt die Software beispielsweise Lagerhaltung, Buchhaltung und auch Personalwesen aus einem Guss. Auf diese Weise hat SAP über die Jahre rund 400.000 Kunden gewinnen können. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres meldete SAP trotzdem eher durchwachsene Zahlen. Der Umsatz kletterte lediglich um 1,5%.
Damit es auch in Zukunft Wachstum gibt, setzt SAP auf Investitionen in Forschung und Entwicklung und will immer mehr Dienstleistungen in die Cloud auslagern. Bis 2025 soll der Umsatz mit der Cloud auf über 22 Mrd. EUR steigen. Diese Perspektive ist erfreulich und eröffnet auch der Aktie Kurspotenzial. Unklar ist aber, wie gut die vielen Kunden des Softwarehauses durch die Krise kommen. In der Regel werden Investitionen erst einmal zurückgestellt, wenn die Zahlen nicht stimmen. Da SAP nicht nur Konzerne zu seinen Kunden zählt, bleiben mit Blick auf die nächsten Quartalszahlen einige Fragezeichen. Ansonsten bleibt das Unternehmen aber solide aufgestellt – große Sprünge dürfte die Aktie aber nicht machen.
Wallstreet:Online: Medien + Brokerage = Wachstum
Eine Aktie, die seit Ausbruch der Pandemie eine sehr dynamische Entwicklung zeigt, ist Wallstreet:Online. Der Betreiber von Börsenportalen rund um Diskussionen und Finanznachrichten ist vor mehr als einem Jahr auch unter die Broker gegangen . Der Smartbroker konnte alle Wachstumsprognosen übertreffen. Schnell erreichte der Broker 80.000 Kunden und will bis Ende 2021 sogar 200.000 Kunden mit seinem Service überzeugen. Damit das klappt, investierte Wallstreet:Online zuletzt in Personal. Neben dem erfahrenen Manager Matthias Hach (zuvor Comdirect, flatex/ViTrade und Etrade), wechselte zuletzt auch der erfahrene Finanzfachmann Roland Nicklaus vom Aufsichtsrat in den Vorstand und wird neuer CFO. Die Aufgabe von Nicklaus: Den Kontakt zu Investoren intensivieren.
Parallel arbeitet man bei Wallstreet:Online daran, den Kunden endlich auch eine umfassende App bieten zu können. Bei den Konditionen ist der Broker mit typischen Smartphone-Brokern schon längst auf Augenhöhe – bei besserem Service. Wenn Kunden bald auch vom Smartphone aus noch bequemer handeln können, gibt es kaum noch Argumente gegen den Broker, der schon heute viele Kunden überzeugt. Als weiteren Wachstumsturbo plant das Team von Wallstreet:Online, künftig eigene Inhalte noch besser mit dem Brokerage-Angebot zu verknüpfen. Konkret könnte das bedeuten, dass Leser direkt aus Artikeln oder Forenbeiträgen handeln können. Wer es den Kunden leicht macht zu handeln, dürfte sich auch über steigende Umsätze freuen, so der Hintergedanke. Die Aktie hat zuletzt rund ein Drittel ihres Wertes korrigiert. Anleger dürften im Hinterkopf haben, dass das Wachstum eines Brokers auch Geld kostet. Doch da Wallstreet:Online mit seinen Portalen selbst die besten Vertriebskanäle im Portfolio hat, dürfte dieses Wachstum günstiger zu realisieren sein, als bei der Konkurrenz. Die Aktie ist unter 20 EUR interessant.
Bitcoin Group: Schielen auf den Coinbase-Börsengang
Spannend ist es auch bei der Bitcoin Group. Das Unternehmen verfügt über eine eigene Bank, einen Handelsplatz für Kryptowährungen und das Knowhow, um Finanzprodukte rund um die Blockchain-Technologie zu entwickeln. Die Aktie lief lange im Gleichschritt mit den haussierenden Kryptowährungen, korrigierte aber nach dem Jahreswechsel. Inzwischen scheint der Wert aber einen Boden gefunden zu haben. Der Börsengang der Handelsplattform Coinbase könnte für die Aktie zudem richtungsweisend sein: Gelingt der Börsengang und steigt der Kurs weiter, rechtfertigt das unter Umständen auch höhere Bewertungen für Bitcoin.de, dem Handelsplatz der Bitcoin Group. Die Aktie ist interessant, aber das Unternehmen keineswegs konkurrenzlos. Besser sieht angesichts der Kombination aus Mediengeschäft und Brokerage aktuell Wallstreet:Online aus.
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