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01.02.2023 | 05:30

Scholz auf Lithium-Trip in Südamerika – Cui bono? BYD, Saturn Oil + Gas, American Lithium

  • Lithium
  • Öl
Bildquelle: pixabay.com

Schon seit Jahren ist China in Südamerika aktiv und hat seine Fühler nach Rohstoffen ausgestreckt. Doch nicht immer werden First Mover belohnt. Bundeskanzler Olaf Scholz war nun in Chile und hat dem Land ein Angebot gemacht, das überaus attraktiv ist. Worum es im Detail geht und wie Anleger mit den Nachrichten umgehen können. Eine Detailbetrachtung.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: Saturn Oil + Gas Inc. | CA80412L8832 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , AMERICAN LITHIUM | CA0272592092

Inhaltsverzeichnis:


    Gräbt Olaf Scholz Unternehmen wie BYD in Chile das Wasser ab?

    Mit einer Charme-Offensive versuchte Bundeskanzler Olaf Scholz bei seiner Auslandsreise nach Chile zu punkten und packte sogar gebrochenes Spanisch aus. Deutlich überzeugender dürften für die Gastgeber dennoch die handfesten Argumente gewesen sein, die die deutsche Delegation auf ihrem Besuch in Südamerika mit im Gepäck hatte: Mit einer Partnerschaft auf Augenhöhe sowie deutscher Technologie will Scholz mit Chile anbandeln. Dazu gehört auch Unterstützung bei der Raffinierung von Lithium sowie Unterstützung bei der Entwicklung einer nachhaltigen Kupfer-Industrie. Derartige Argumente könnten in Chile auf fruchtbaren Boden fallen. In ganz Südamerika beschweren sich Anwohner von Rohstoff-Projekten über die Folgen des Bergbaus. Eine nachhaltigere Ausrichtung könnte Länder wie Chile einerseits für die Zukunft fit machen und andererseits den sozialen Frieden bewahren.

    In der Vergangenheit hatte es oftmals den Eindruck, als seien chinesische Vertreter im Ausland in erster Linie an großen Förderquoten interessiert. Sobald die Rohstoffe aus dem Boden sind, haben Rohstoffländer ihre Schuldigkeit getan. Doch gerade rohstoffreiche Länder wünschen sich mehr vom Kuchen. Doch erst, wenn Rohstoffe auch verarbeitet werden und womöglich gar zu Vor-Produkten weiterverarbeitet werden, entstehen Wertschöpfung und Wohlstand. Das deutsche Konzept hat gute Chancen, erfolgreich zu sein. Um von der deutschen Lithium-Strategie zu profitieren, sollten Anleger in den kommenden Wochen und Monaten ganz genau hinschauen und vor allem Zulieferer- Betriebe, mit einem guten Draht zur Industrie auf dem Schirm haben. Ein Beispiel könnte etwa die Aktie von Rock Tech Lithium sein.

    Nachhaltigkeit entscheidet – bei Lithium und Öl

    Platzhirsche wie BYD müssen sich dagegen warm anziehen. BYD gilt als First-Mover im Bereich der Elektromobilität. Doch längst zählen Herkunft und die ESG-Bewertung entlang der gesamten Lieferkette. Dies könnte für chinesische Unternehmen, wie etwa BYD, schon mittelfristig zur Bürde werden. Zwar können auch Chinesen „grün" wirtschaften, doch könnte sich etwa die Veredelung von Rohstoffen in Förderländern als positiv für ESG-Bewertungen erweisen , die bei der Unternehmensfinanzierung immer wichtiger werden.

    Ein Unternehmen, das erst auf den zweiten Blick vom nachhaltigen Engagement von Ländern wie Deutschland profitiert, ist Saturn Oil & Gas. Das Unternehmen fördert Öl in Kanada. Angesichts der sicheren Rahmenbedingungen und der hohen Umweltstandards gelang es dem Unternehmen bereits vor einiger Zeit, eine Partnerschaft zu einem großen US-Family-Office einzugehen. Seitdem hat sich Saturn Oil & Gas zu einer Wachstumsmaschine entwickelt und kaufte nach und nach Projekte zu. Erst kürzlich gelang es dem Unternehmen, seine Förderleistung um 140% zu steigern und das Unternehmen Ridgeback Resources für 525 Mio. CAD zu übernehmen. Damit steigt die tägliche Förderleistung auf rund 30.000 Barrel am Tag. Sämtliche neue Liegenschaften befinden sich in Regionen, in denen Saturn ohnehin längst tätig ist und über umfassende Infrastruktur an Pipelines verfügt. Der Barwert der neuen Reserven liegt bei 1,8 Mrd. CAD.

    Saturn Oil & Gas: Eigene Anleihen für eine steigende Aktie?

    Das Recherche-Portal researchanalyst.com sieht Saturn Oil & Gas nach der Transaktion günstig bewertet: „Fundamental handelt Saturn nach der Transaktion bei einem EV/adj EBITDA-Ratio von etwa 1,3. Es gibt im gesamten nordamerikanischen Öl-Sektor kein günstigeres Unternehmen, dass über solch starke Wachstumskennzahlen verfügt. Es ist daher zu erwarten, dass sich das Bewertungs-GAP zu Faktor 5 mal EV/adj EBITDA mittelfristig schließen wird. Das wäre aus heutiger Sicht ein fairer Wert je Aktie von etwa 10,00 CAD", so die Experten. Aus Kanada ist zudem zu vernehmen, dass dieser Zukauf der letzte gewesen sein soll, der aus Eigenkapital finanziert wird und die Bestände von Alt-Aktionären verwässert. Schon wären der letzten Deals sind die Konditionen für Aktionäre nach und nach besser geworden. In Zukunft könnte Saturn Oil & Gas ein Rating bekommen, um Anleihen begeben zu können. Die kritische Größe, um dieses Ziel zu erreichen, hat Saturn inzwischen. In einer Zeit, in der die Kurse von Lithium-Unternehmen bereits angezogen haben, sticht Saturn Oil & Gas mit einer niedrigen Bewertung und einem glasklaren ESG-Profil heraus. Wer Value sucht, sollte die Aktie auf dem Schirm haben.

    Wie grün sind E-Autos von BYD wirklich? (Foto: BYD)

    American Lithium: Viel Spekulation steckt in der Aktie

    Auf dem Schirm haben viele Anleger aktuell auch die Aktie von American Lithium. Das Unternehmen bietet Zugang zu zwei Lithium-Projekten. Das TLC-Projekt in Nevada soll bis zu 8,8 Mio. t Lithiumcarbonat bieten. Erst kürzlich kaufte das Unternehmen eine Erfolgsbeteiligung von einem ehemaligen Partner zurück. Dieser Schritt wird vom Markt als mögliches Indiz für eine bevorstehende Übernahme gewertet. Was dran ist? Unklar! Fakt ist, dass das Nasdaq-Unternehmen längst im Fokus der Anleger steht und der Kurs sich in den vergangenen beiden Monaten verdoppelt hat.


    Anleger, die beim Lithium-Hype um die Ecke denken und berücksichtigen, dass das Gros des Marktes lieber auf Lithium setzt, statt die nachhaltige Versorgung mit weiter dringend benötigten klassischen Energieträgern zu sichern, sollten sich die Aktie von Saturn Oil & Gas näher ansehen. Dort soll ab sofort ein stärkerer Fokus auf das Shareholder-Value-Prinzip gelegt werden – das Management erhält Boni bei Kursen von 4,6 und 8 CAD je Aktie. Aktuell steht das Papier, das in etwa mit dem jährlichen künftigen Cashflow bewertet ist, bei 2,40 CAD.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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