Menü schließen




16.02.2023 | 06:00

Seltene Erden immer wichtiger: Rheinmetall, Defense Metals, Volkswagen

  • Seltene Erden
Bildquelle: pixabay.com

Der Spiegel, Die Welt, Münchner Merkur -- allein in der vergangenen Woche berichteten viele Medien über die Rolle Seltener Erden für die Energiewende. Das Fazit allenthalben: Seltene Erden sind zwar nicht selten, aber werden dringend gebraucht. Abbaustätten müssen daher dringend erschlossen werden -- idealerweise nachhaltig und umweltfreundlich. Wir legen einen Fokus auf drei Unternehmen, die entweder dringend auf Seltene Erden angewiesen sind oder als kommende Produzenten gelten.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , VOLKSWAGEN AG ST O.N. | DE0007664005 , RHEINMETALL AG | DE0007030009

Inhaltsverzeichnis:


    Rheinmetall: Das Geschäft brummt

    Die Aktie von Rheinmetall erlebte zuletzt großen Zuspruch. Der Krieg in der Ukraine beschert Rüstungsunternehmen eine Sonderkonjunktur. In den Zahlen schlägt sich diese Konjunktur allerdings nur bedingt nieder: In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres kletterte der Umsatz bei Rheinmetall um 6,5%. Der Gewinn verdoppelte sich. Vor allem die Bereiche Vehicle Systems, Weapon & Ammunition und Materials & Trade verbesserten sich die Margen. Erst am Mittwoch betonte der neue deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius, dass das Nato-Ziel für Militärausgaben in Höhe von 2% des Bruttoinlandsprodukts in Zukunft die Untergrenze für Verteidigungsausgaben darstellen soll. Unternehmen wie Rheinmetall dürften daher auch weiter profitieren.

    Um die gefragten Produkte aber herstellen zu können, bedarf es Rohstoffen. In einem US-U-Boot der Virginia-Klasse stecken rund 4t Seltene Erden. In einem Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse sind es noch 2t und in einem F-35 Kampfjet noch immer mehr als 400kg. Grundsätzlich gilt: Je moderner das militärische Gerät, desto mehr Seltene Erden werden verbaut. Unternehmen wie Rheinmetall dürften in Zukunft trotzdem keine Probleme haben, sich mit Seltenen Erden zu versorgen -- Staaten im Aufrüstungs-Modus dürften auch in Zukunft jeden Preis bezahlen, um ihre Sicherheit gewährleisten zu können.

    Defense Metals: Fortschritte bei Seltene-Erden-Projekt in Kanada

    Potenzielle Höchstgebote gerne annehmen dürfte das kanadische Unternehmen Defense Metals. Das Unternehmen treibt in Kanada eines der vielversprechendsten Seltene-Erden-Projekte Nordamerikas voran. Das Wicheeda-Projekt umfasst 4.262 Hektar Land und liegt rund 80 km von der Stadt Prince George im kanadischen Distrikt British Columbia entfernt. Erst kürzlich vermeldete das Unternehmen Ergebnisse sogenannter Variabilitätsflotationstests. "Flotationstests mit Variabilitätsproben von der dominierenden lithologischen Einheit der Seltenerdmetalllagerstätte Wicheeda ergaben eine durchschnittliche Gewinnungsrate von 81 % für ein Konzentrat mit einem Gehalt von 45 % Seltenerdoxid. Wicheeda ist eine der wenigen Seltenerdmetalllagerstätten, die zurzeit erschlossen werden und von denen ein hochgradiges mineralisches Flotationskonzentrat mit Gewinnungsraten hergestellt werden kann, die jenen aktueller Seltenerdmetallproduzenten ähnlich sind. Hochgradige Konzentrate mit hohen Gewinnungsraten sind eine grundlegende Voraussetzung für eine positive Wirtschaftlichkeit der Produktion", kommentiert John Goode, metallurgischer Berater von Defense Metals, die Ergebnisse.

    Bereits einige Wochen zuvor hatte das Unternehmen Arbeiten begonnen, deren Ergebnisse in eine vorläufige Machbarkeitsstudie einfließen können. Die Aktie ist in Folge der Unternehmensmeldungen stark angestiegen und markierte zuletzt ein neues 52-Wochen-Hoch. Stabilisiert sich der Wert auf dem aktuellen Niveau und bleiben die Unternehmensmeldungen positiv, könnte die Aktie in Richtung der Hochs aus dem Jahre 2021 laufen. Zwar ist Defense Metals ein Smallcap und bleibt damit spekulativ, doch können sich erfahrene Investoren den Wert als Depotbeimischung ins Portfolio legen. Die Nachfrage nach Seltenen Erden dürfte aus mehreren Gründen auf Sicht von Jahren ungebrochen sein. Eine entscheidende Rolle könnte auch die Lage des Wicheeda-Projekts in Kanada sowie die dort geltenden hohen Umweltstandards spielen.

    Volkswagen: Weiche Faktoren werden zu harten Fakten

    Dass auch diese ehemals weichen Faktoren bei der Wahl von Rohstoffen eine Rolle spielen, zeigt etwa das Engagement von Autobauern wie Volkswagen, die sich um die Transparenz von Lieferketten bemühen. Das Unternehmen aus Wolfsburg arbeitet etwa mit der auf Lieferketten-Analyse spezialisierten Agentur RCS Global zusammen, um Lieferketten transparent zu machen. Hintergrund ist neben der wachsenden Bedeutung von ESG-Ratings etwa bei der Unternehmensfinanzierung auch der Wunsch von Kunden, nachhaltige Produkte zu erwerben. Autobauer wie Volkswagen sind also daraus angewiesen, dass in ihren Produkten nachhaltig geförderte Rohstoffe stecken. Aktuell integriert Volkswagen die bisherigen Elektromodelle in die klassische Modellreihen. So soll etwa aus dem ID.2 der neue Golf werden.

    Head-Up-Displays sind ohne Seltene Erden nicht denkbar. (Foto: Volkswagen AG)

    Die Aktie von VW haben die Entwicklungen rund um mehr Nachhaltigkeit bislang nicht auf die Sprünge geholfen. Auf Sicht von 52 Wochen steht ein Verlust von rund 30% auf den Kurszetteln. Dennoch scheint das Unternehmen gut positioniert, um auch nach der Mobilitätswende eine bedeutende Rolle zu spielen. Der Zugang zu kritischen Rohstoffen aus nachhaltigen Quellen ist dabei aber wichtig. Projekte, wie Wicheeda von Defense Metals könnten daher für Volkswagen in Zukunft noch eine wichtige Rolle spielen.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) derzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen hält bzw. halten und auf deren Kursentwicklungen spekulieren. Sie beabsichtigen insofern Aktien oder andere Finanzinstrumente der Unternehmen zu veräußern bzw. zu erwerben (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.
    Es besteht insofern ein konkreter Interessenkonflikt bei der Berichterstattung zu den Unternehmen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.
    Es besteht auch aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.
    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.esg-aktien.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Fabian Lorenz vom 07.08.2025 | 05:20

    Aktien mit Momentum: D-Wave! Standard Lithium! European Lithium auf den Spuren von MP Materials!

    • Technologie
    • Lithium
    • Seltene Erden
    • Kritische Rohstoffe

    Dass Seltene Erden Projekte außerhalb Chinas begehrt sind, hat MP Materials spätestens mit dem Einstieg der US-Regierung, Kooperation mit Apple und dem Aufstieg zum Multimilliardenkonzern gezeigt. Ist bei European Lithium eine ähnlich rasante Kursentwicklung möglich? Jedenfalls ist die Aktie günstig und das Seltene Erden Projekt in Grönland liefert starke Ergebnisse. Stark hat sich zuletzt auch wieder die Aktie von Standard Lithium entwickelt. Und Analysten trauen der Aktie noch mehr zu. Und was macht D-Wave? Nach dem Sprung über die Marke von 20 USD konsolidiert die Aktie derzeit. Operativ gibt der Quantum-Highflyer weiter Vollgas und Analysten sind bullish.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Fabian Lorenz vom 23.04.2025 | 04:30

    40 % KURSEXPLOSION! Rohstoffkrieg treibt Standard Lithium und BMW-Partner European Lithium! Neues bei EVOTEC!

    • Seltene Erden
    • Rohstoffe
    • Biotech

    Kursexplosion bei Standard Lithium! Mehr als 40 % ging es bei der Aktie gestern zwischenzeitlich nach oben. Denn das Joint Venture mit dem norwegischen Energiekonzern Equinor wurde von der US-Regierung als ein „kritisches Mineralprojekt“ eingestuft. Dies ist ein Zeichen, dass der Rohstoffkrieg mit China weit über Seltene Erden hinausgeht. Lithium und Seltene Erden hat European Lithium zu bieten. Die Aktie ist ein echtes Schnäppchen. Dies verdeutlichen die neuen Details zum Seltene Erden Projekt in Grönland. Dazu würden bereits Gespräche mit Rüstungsunternehmen aus den USA und Europa geführt werden. Analysten sehen eine Vervielfachung. Ein etwas größeres Kursfeuerwerk hatten sich Evotec-Aktionäre wohl von der Vorstellung der neuen Unternehmensstrategie erhofft. Allerdings verabschiedet sich die Biotech-Schmiede vom starken Wachstumskurs.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Fabian Lorenz vom 20.03.2025 | 04:30

    ÜBERNAHMEWELLE bei RÜSTUNG und LITHIUM? Hensoldt, Standard Lithium und BMW-Partner European Lithium

    • Lithium
    • rüstung
    • Seltene Erden

    Kommt es nach dem Kursfeuerwerk im Rüstungssektor jetzt zur Übernahmewelle? Der Hensoldt-Chef hat sich jedenfalls für eine Konsolidierung der Branche in Europa ausgesprochen. Diese will er aktiv mitgestalten und gleichzeitig Tausende neue Mitarbeiter einstellen. Gleichzeitig raten Analysten zum Verkauf der Hensoldt-Aktie. Zum Kauf wird die Aktie von European Lithium empfohlen. Das Unternehmen unterstützt BMW bei seiner “Neuen Klasse“ und damit im Kampf gegen Wettbewerber wie BYD. Der Kurs ist seit Tagen wegen anstehender Bohrergebnisse ausgesetzt. Auch bei Standard Lithium in den USA tut sich etwas. Steht das weiße Gold vor einem Comeback?

    Zum Kommentar