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17.02.2023 | 06:00

Seltene-Erden-Revolution statt China-Abhängigkeit: BYD, Auxico Resources, American Lithium

  • Seltene Erden
Bildquelle: pixabay.com

Chinas Aufstieg ist von langer Hand geplant. Der ehemalige Agrar-Staat hat dank strategisch ausgerichteter Fünf-Jahres-Pläne inzwischen in vielen Bereichen eine beherrschende Marktstellung. Beispiele sind etwa die Bereiche Greentech und auch das Geschäft mit modernen Stromspeichern für E-Autos. Doch langsam tun sich Alternativen auf. Alternativen, die auch der deutschen Industrie Hoffnung machen.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , AUXICO RESOURCES CANADA | CA05334L1094 , AMERICAN LITHIUM | CA0272592092

Inhaltsverzeichnis:


    BYD mit guter Ausgangslage

    Dass BYD inzwischen fast weltweit tätig ist, moderne E-Autos herstellt und auch beim Geschäft mit Hausspeichern für PV-Anlagen gut positioniert ist, haben die Chinesen auch ihrer Zentralregierung in Peking zu verdanken. Dort denkt man seit jeher in Fünf-Jahres-Plänen. Auch ist man sich bewusst, dass manche Ziele sogar noch mehr Zeit benötigen. Während Deutschland vor 15 bis 20 Jahren erst mittels Subventionen für eine boomende Solarindustrie gesorgt hat, um sie anschließend der neuen Konkurrenz aus Fernost im internationalen Preiskampf auszuliefern, hatten Entscheider in China längst Elektroautos und andere Zukunftstechnologie auf dem Schirm.

    Heute ist China bei vielen Rohstoffen so gut positioniert, dass es die Märkte bestimmt. Bei Seltenen Erden lag der Anteil im Jahr 2021 laut U.S. Geological Survey noch bei 61% - Tendenz sinkend. Trotzdem profitieren Unternehmen wie BYD von verfügbaren und vor allem günstigen Rohstoffen. Allein im vergangenen Monat ging es für die Aktie um rund 7,7% nach oben. Auch in Zukunft dürften Unternehmen wie BYD von ihrer technologischen Überlegenheit und dem guten Zugang zu Rohstoffen profitieren. Risikofaktor ist aber der wachsende Wunsch der Kunden nach Transparenz – wo die Seltenen Erden herkommen, die in den Akkus von BYD stecken, könnte aus ESG-Gesichtspunkten von Interesse sein und schon bald zu einem Malus für Unternehmen wie BYD werden.

    Auxico Resources: Cashflows und Perspektive aus Seltenen Erden

    Während weltweit Unternehmen aussichtsreiche Seltene-Erden-Projekte voranbringen, kann das kanadische Unternehmen Auxico Resources schon heute liefern. Auxico ist in Kolumbien, Brasilien und der Demokratischen Republik Kongo tätig und treibt dort drei Seltene-Erden-Projekte voran. Im Kongo läuft die Produktion bereits und schon bald will das Unternehmen monatlich zwischen 500 und 1.000t Seltene Erden exportieren. In Brasilien hat Auxico Zugang zu Abraumhalden aus der Zinnproduktion und schätzt das Gestein dort auf 30 Mio. t. Aktuell ist das Unternehmen damit beschäftigt, die Vorkommen an Seltenen Erden im Rahmen eines Ressourcenberichts gemäß NI 43-101 zu validieren. Das Ziel ist es, so schnell wie möglich 2.500t dieses Materials täglich zu verarbeiten. Der Ressourcenbericht kann zudem von Banken als Sicherheit akzeptiert werden und die Chance auf Kredite verbessern. „Wir haben die Lagerstätten bereits vor Ort besichtigt, eine vorläufige geologische Überprüfung und Bewertung durchgeführt und einen Verarbeitungsplan sowie technische und vorläufige Kostenschätzungen erstellt. Dieses Projekt wird ein Schwerpunkt des Unternehmens im Jahr 2023 sein", so President und CEO Frederick Kozak in einem um den Jahreswechsel erschienen Interview.

    Das dritte Projekt von Auxico befindet sich in Kolumbien am Orinoco-Fluss. Auch zu diesem Projekt erwartet das Unternehmen bis Mitte des Jahres eine erste Ressourcenschätzung. Neben Seltenen Erden erwartet Auxico auch nennenswerte Zinnvorkommen. „Zusätzlich zu den potenziellen Zinnvorkommen auf unserem Grundstück haben wir ein Handels-Joint-Venture mit einem Unternehmen aus Kolumbien, das bereits außergewöhnlich hochgradiges Zinn (+65%) sammelt und mit einheimischen, handwerklichen Bergleuten zusammenarbeitet. Wir glauben, dass wir in der Lage sein werden, die erste Tranche an Zinnkonzentrat Anfang 2023 zum Verkauf zu liefern", so Kozac und betont die Bedeutung dieser zweiten Cashflow-Quelle nach dem Verkauf von Seltenen Erden aus dem Kongo für das Unternehmen. Bis Mitte 2024 glaubt der CEO auch aus Kolumbien und Brasilien liefern zu können, was die Attraktivität Auxicos als Handelspartner deutlich steigern würde: „Dank der verschiedenen Quellen aus unterschiedlichen Regionen könnten wir für viele Kunden attraktiv werden. Niemand sonst verfügt über derart diversifizierte Monazitquellen, die nicht bereits von China kontrolliert werden", so Kozac. Die Aktie notierte vor rund einem Jahr noch deutlich höher. Wer sich für Seltene Erden interessiert, sollten den Wert auf dem Schirm haben.

    Dank Seltenen Erden inzwischen fast weltweit vertreten - BYD (Foto: BYD)

    American Lithium: Der Stoff, aus dem die Träume sind

    Der Wunsch vieler Unternehmen aus der Industrie nach verlässlichen Lieferquellen für Seltene Erden könnte einen Börsenboom auslösen, wie es ihn rund um Lithium bereits gibt. Anfang Januar schickte sich die Aktie von American Lithium an und stieg binnen weniger Wochen um mehr als 100%. Zuletzt setzte eine kleine Konsolidierung ein. Dem großen Interesse an Lithium-Projekten tut das jedoch keinen Abbruch. Erst vor zwei Wochen hatte sich General Motors an Lithium Americas beteiligt , einem Konkurrenten von American Lithium. Nachdem American Lithium Anfang Februar vielversprechende ökonomische Eckdaten rund um sein Tonopah-Lithium-Claims-Projekt vermeldet hat, hoffen Anleger auf eine ähnliche Entwicklung.


    Auch in den kommenden Monaten wird es rund um Lithium-Aktien dynamische Kursbewegungen geben. Gefragt bleiben jedoch auch Seltene Erden, die rund um Elektronik, Akkus, regenerative Energie und Rüstung unabdingbar sind. Das kanadische Unternehmen Auxico Resources bietet schon heute Cashflows aus dem Verkauf von Seltenen Erden. Mitte 2024 will das Unternehmen aus drei Regionen liefern und könnte damit zu einem sehr verlässlichen Partner für die Industrie werden. Die Aktie ist trotz – oder gerade wegen des aktuell niedrigen Kurses – spannend.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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