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28.11.2022 | 06:00

Sorgt dieses Patent für ein Seltene-Erden-Beben? Nordex, Defense Metals, BYD

  • Regenerative Energie
  • Seltene Erden
Bildquelle: pixabay.com

Die Windkraft ist ein wichtiger Baustein der Energiewende. Um die Effizienz von Windkraftanlagen und E-Motoren zu steigern, kommen Seltene Erden zum Einsatz. Vor allem Dyprosium und Terbium sind dabei gefragt. Doch obwohl Seltene Erden alles andere als selten sind, kommen sie doch weltweit nur in wenigen Regionen vor. Wissenschaftler der TU Darmstadt haben jetzt Verfahren entwickelt, die den Einsatz von Seltenen Erden effizienter machen sollen. Wir erklären die Technologie und beleuchten drei Aktien rund um Seltene Erden.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296

Inhaltsverzeichnis:


    Nordex: TU Darmstadt macht Hoffnung

    Der Windkraftanlagenbauer Nordex ist eigentlich prima positioniert, um von der Energiewende zu profitieren. Doch es läuft nicht so wirklich rund beim deutschen Windkraft-Pionier. Es hapert an der Marge. Auch Lieferketten und die Kosten für die Logistik rund um die riesigen Windkraftanlegen ufern mehr und mehr aus. Gegenüber Konkurrenten, wie etwa den Dänen von Vestas, ist Nordex ins Hintertreffen geraten. Da käme die Innovation der TU Darmstadt gerade Recht: Forscher an der Hochschule haben ein Herstellungsverfahren patentiert, womit die Anteile an Seltenen Erden in Permanentmagneten deutlich reduziert werden können. Konkret werden derartige Magnete hergestellt, indem die Seltenen Erden zuerst gemahlen und dann zu einem Festkörper „gebacken" werden. Die Forscher der TU kombinieren an diesem Punkt verschiedene Seltene-Erden-Granulate und konzentrieren sie im Magneten so, dass am Ende die Effizienz steigt. Im für die Funktion weniger relevanten Volumen stecken am Ende weniger Seltene Erden.

    Für Unternehmen wie Nordex würde das Verfahren Kosteneinsparungen bedeuten. Doch bis Industrieunternehmen die Früchte, die die Forscher gesät haben, ernten können, dauert es noch etwas: Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt läuft noch mindestens bis 2025. Involviert ist neben der TU Darmstadt auch das Fraunhofer Institut. Dass der Kurs von Nordex auf die Forschungsergebnisse bislang nicht reagiert, ist kein Wunder -- bis zur Marktreife dauert es noch ein wenig. Trotzdem hat sich die Aktie von Nordex zuletzt berappelt. Wie es weiter geht, können Anleger am 7. Dezember aus erster Hand erfahren. Dann präsentiert Nordex online und kostenfrei auf dem International Investment Forum.

    Defense Metals macht großen Schritt

    Ein Unternehmen, das während der vergangenen Ausgaben der Investment-Konferenz für Aufsehen und Einblicke sorgte, ist Defense Metals. Die Kanadier verfügen über eines der vielversprechendsten Seltene-Erden-Projekte Nordamerikas. Das Projekt Wicheeda gehört Defense Metals zu 100% und liegt in der Nähe von Prince George im kanadischen Distrikt British Columbia. Zuletzt überzeugte das Unternehmen mit spektakulären Bohrergebnisse: Unter anderem sorgte ein Bohrloch über 122m mit 2,56% Seltenerdoxiden für Aufsehen. "Aus den Ressourcen-Infill-Bohrungen 2022 in der Lagerstätte Wicheeda ergeben sich weiter hochgradige REE-Abschnitte ab der Oberfläche mit mehr als 3% TREO. Die Bohrergebnisse sind in doppelter Hinsicht wichtig, da sie die bisher tiefste Erkundung der Lagerstätte Wicheeda darstellen und einen breiten Abschnitt mit gemischter Lithologie und einem durchschnittlichen Gehalt von nahezu dem doppelten Mindesterzgehalt (Cutoff-Wert) der Mineralressourcen ergaben und 50m unterhalb des aktuellen Grubenmantels enden. Die Tatsache, dass wir weiterhin potenziell wirtschaftliche REE-Gehalte in dieser Tiefe feststellen, ist außerordentlich ermutigend", erklärte dazu Craig Taylor, CEO und Director von Defense Metals.

    Für Unternehmen, die Rohstoff-Projekte entwickeln, ist es wichtig, dass die geologischen Eckdaten auf eine spätere rentable Produktion hindeuten. Hohe Gehalte bedeuten dabei, dass bei der Förderung weniger Gestein bewegt werden muss, um an die gewünschten Rohstoffe zu kommen. Für das Wicheeda-Projekt liegen bereits Eckdaten rund um eine mögliche ökonomische Machbarkeit des Projekts vor. Diese sind zwar vorläufiger Natur, sie überzeugen aber dennoch. Unter anderem besticht Wicheeda mit einem Projektwert (NPV) von 761 Mio. CAD und einem internen Zinsfuß von 22%. Die operative Marge wurde im Rahmen der ersten Untersuchung auf über 60% geschätzt. Anleger, die sich mit Seltenen Erden auseinandersetzen möchten und die geopolitisch sichere Lage von Defense Metals in Kanada schätzen, können sich die Aktie näher ansehen - die Marktkapitalisierung liegt aktuell bei rund 40 Mio. CAD.

    BYD: Unsicherheit trotz Versorgungs-Sicherheit

    Nicht nur für Generatoren von Windkraftanlagen sondern auch in Motoren für E-Autos sind Seltene Erden relevant. Hinzu kommt deren Verwendung in der Elektronik - Touchscreens kommen ebenfalls nicht ohne die Elemente aus. Während sich Autobauer aus Europa um ihre Versorgungssicherheit Gedanken machen müssen, konnte sich BYD bislang zurücklehnen. Die Zentralregierung in Peking sichert Chinas Volkswirtschaft seit vielen Jahren die wichtigsten Rohstoffe und garantiert so Wachstum. Doch diese Macht Chinas sorgt gepaart mit geopolitischen Spannungen für eine Gegenreaktion des Westens: Während sich Nordamerika und Europa zunehmend von China und Russland unabhängig machen, wächst auch das Risiko für Handelshemmnisse. Dass China auch in Zukunft so einfach in westliche Industrieländer exportieren kann, ist keine ausgemachte Sache. Gerade erst ist BYD nach Europa expandiert und bietet dort seine E-Autos an. Die Modelle überzeugen technisch, es gibt sie aber keineswegs zum Kampfpreis. Ob BYD so in Europa und auf anderen neuen Märkten Erfolg hat, ist keine ausgemachte Sache. Die Aktie hat seit einem Jahr rund 37% ihres Wertes verloren.

    Windkraftanlagen benötigen Seltene Erden - wissenschaftliche Innovationen hin oder her (Foto: Nordex SE)

    Während die Aktie von BYD eher dazu animiert, an der Seitenlinie abzuwarten, zeigt der Kursverlauf von Nordex bereits leicht positive Signale. Womöglich weist die Präsentation am 7. Dezember beim International Investment Forum Anlegern bereits einen Weg. Dass der Weg in die regenerative Zukunft nicht ohne Seltene Erden aus sicheren Regionen beschritten werden kann, ist sehr wahrscheinlich - neueste Forschungsergebnisse hin oder her. Titel wie Defense Metals bleiben daher spannend. Sobald an den Märkten Risiken wieder belohnt werden, könnten Entwickler von Rohstoff-Projekten mit Zukunft durchstarten.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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