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19.12.2023 | 05:05

Star-Investor Buffett setzt auf Öl: BYD, Plug Power, Shell, Prospera Energy

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  • Elektromobilität
Bildquelle: BYD Inc.

Während die Welt auf die Klimakonferenz in Dubai schaute, investierte Warren Buffett in Öl. Der Star-Investor hat über seine Berkshire Hathaway den Anteil an Occidental Petroleum auf 27 % erhöht. Zudem besteht die Möglichkeit, die Beteiligung am US-Ölkonzern auf 33 % zu erhöhen. Der Schritt kam, nachdem die Occidental-Aktie in wenigen Wochen 20 % verloren hatte. Dieser antizyklische Schritt ist typisch für Buffett und zeigt, dass Öl-Aktien wie Shell spannend sind. Eine ähnliche Turnaround-Story, wie sie Occidental war, ist Prospera Energy. Bei dem kanadischen Ölproduzenten wird es kommendes Jahr spannend. Dies dürfte auch für BYD und Plug Power gelten. Die Chinesen wollen unter anderem im japanischen Markt angreifen. Plug Power muss, wie so viele Wasserstoff-Unternehmen die Frage nach der Profitabilität des Geschäftsmodells beantworten.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: PROSPERA ENERGY INC. | CA74360U1021 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , Shell PLC | GB00BP6MXD84 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296

Inhaltsverzeichnis:


    Prospera: Nach dem Turnaround jetzt Wachstumsschub?

    Zur Erinnerung: Warren Buffett hatte erstmals in Occidental Petroleum investiert, als der Öl-Konzern vor einigen Jahren in Schwierigkeiten steckte. Der Turnaround gelang und heute gehört Occidental zu den Top-5-Aktien-Beteiligungen von Berkshire Hathaway. Prospera Energy ist natürlich deutlich kleiner als Occidental, aber dafür hat die Wachstumsstory gerade erst begonnen. Denn der Turnaround wurde in den vergangenen Jahren mit einem neuen Management geschafft. Dabei konzentriert sich das Unternehmen auf die Produktion von mittelschwerem und leichtem Öl. Im abgelaufenen 3. Quartal haben die Kanadier den Umsatz auf rund 4 Mio. CAD leicht erhöht. Das operative Ergebnis lag trotz des niedrigen Ölpreises immerhin bei 1,3 Mio. CAD.

    Vor wenigen Tagen hatte Prospera Energy einen wichtigen Meilenstein für das Umsatz- und Gewinnwachstum in 2024 gemeldet. So wurde ein weiteres Bohrloch in Betrieb genommen. Nach der Stabilisierung sollen rund 150 Barrel pro Tag gefördert werden können. Bis zum Jahresende soll ein weiteres Bohrloch mit ähnlichem Produktionspotenzial in Betrieb genommen werden. Aufgrund der erfolgreichen Erschließung erwartet Prospera, dass die tägliche Bruttoproduktionsrate bis zum Jahresende 1.800 Barrel Öläquivalent übersteigen wird. Damit hätte man das Jahresziel übertroffen. An der Börse wird das Unternehmen derzeit mit rund 36 Mio. CAD bewertet. Dies erscheint alles andere als viel mit Blick auf die aktuelle Produktion und das mögliche Wachstum in den kommenden Jahren. So will das Unternehmen nicht nur das eigene Bohrprogramm vorantreiben, sondern auch durch Übernahmen wachsen.

    Plug Power: Mit Walmart erfolgreich

    Übernahmen sind bei Plug Power derzeit kaum realistisch. Der Wasserstoff-Pionier braucht Kapital, um den Weg bis zum Break-even zu finanzieren. Dabei wird von Analysten immer wieder bezweifelt, dass es mit den vorhandenen Mitteln machbar ist. Früher oder später scheint eine Kapitalerhöhung, oder eine anderweitige Finanzierung unumgänglich zu sein. Immerhin hat der Aktienkurs in den vergangenen Wochen rund 30 % zulegen können. Dennoch hat das Wertpapier in diesem Jahr über 60 % an Wert verloren. Es gibt zwar keine neuen Unternehmensmeldungen. Doch haben die Amerikaner eine interessante Case-Study zur Zusammenarbeit mit Walmart veröffentlicht. Dies zeigt, dass Wasserstoff grundsätzlich Zukunft hat.

    Und zwar setzt Walmart seit 2012 Gabelstapler mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb von Plug Power ein. Plug bietet Walmart End-to-End-Wasserstofflösungen an, die Wasserstoff-Brennstoffzellen, Kraftstoff und Wartungsdienste für alle Gabelstapler und Wasserstoffanlagen in verschiedenen Walmart-Vertriebszentren in den USA umfassen. Inzwischen betreibt der Einzelhandelsgigant mehr als 10.000 Brennstoffzelleneinheiten in zahlreichen Vertriebs- und Abwicklungszentren. Die Brennstoffzellen können in Gabelstaplern bei Minusgraden betrieben werden und verbessern nachweislich die Nachhaltigkeit und Produktivität im Vergleich zu alternativen, netzbetriebenen Batterielösungen. Darüber hinaus haben Plug und Walmart in 2022 eine Vereinbarung über eine Option zur Lieferung von bis zu 20 t grünem Flüssigwasserstoff pro Tag zum Betrieb von Gabelstaplern in den US-amerikanischen Vertriebs- und Abwicklungszentren von Walmart getroffen.

    BYD greift in Japan an

    Während der Aktienkurs von BYD zum Jahresende praktisch dort steht, wo er Anfang 2023 stand, gibt der Konzern operativ Vollgas. In 2024 will man nicht nur in Europa, sondern auch in Japan angreifen. Denn bisher verkaufen die Chinesen den Großteil ihrer E-Autos – in den ersten drei Quartalen waren es insgesamt immerhin 2,1 Mio. – im Heimatmarkt. Unter anderem in Japan will man im kommenden Jahr den Absatz forcieren und dort dann 2025 immerhin 30.000 elektrisch angetriebene Fahrzeuge verkaufen. Dafür wird BYD in Japan rund 100 Verkaufsstellen betreiben. Zum Verkaufsschlager im japanischen Markt soll der Dolphin werden. Der vollelektrische Kompaktwagen ist seit Sommer 2023 auch in Deutschland erhältlich und tritt gegen den ID.3 von Volkswagen an. Die offiziellen Preise für den Dolphin in Europa starten bei 30.990 EUR für die 44,9-kWh-Akku-Version mit 70 kW. Die Top-Version (Komfort) mit größerem Akku und mehr kW beginnen bei 33.313 EUR. Die maximale Reichweite der Top-Version beträgt 427 km gemäß WLTP. Leider hat BYD im laufenden Jahr noch keine Verkaufszahlen für Deutschland oder Europa gemeldet.

    Und es gibt eine weitere Produkteinführung. So hat am Freitag der offizielle Verkauf des Song L in China begonnen. Die Song-Baureihe gehört zu den meistverkauften BYD-Modellen. Dabei handelt es sich um einen mittelgroßen SUV. Die Preise von 26.700 USD bis 35.200 USD in China sollen unter dem Vorverkaufsniveau liegen. Also muss offenbar auch BYD Zugeständnisse beim Preis machen.


    Alle drei besprochenen Aktien haben sich in 2023 nicht gut entwickelt. Und in 2024? Prospera Energy ist für antizyklische Anleger interessant. Das Unternehmen produziert Öl, weitet die Fördermenge schrittweise aus und dürfte von einem steigenden Ölpreis deutlich profitieren. Das Vertrauen von Warren Buffett stützt die gesamte Branche. Dagegen ist die Wasserstoff-Branche schwer erschüttert. Die Perspektiven der Technologie sind unbestritten, aber Unternehmen wie Plug Power und auch Nel muss es gelingen, Geld zu verdienen. BYD wächst profitabel. Doch die Aktie kommt derzeit nicht vom Fleck.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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