30.06.2025 | 04:30
Steyr Motors, Deutz, Cleantech-Aktie dynaCERT kaufen? Oder doch Rheinmetall und Nel?
Rheinmetall ist der klare Platzhirsch im Rüstungssektor. Doch die Aktie ist bereits sehr gut gelaufen. Da lohnt sich ein Blick auf Kandidaten aus der zweiten Reihe wie Steyr Motors und Deutz. Die einen haben gerade den Vertrieb in den USA gestärkt. Der Deutz-Aktie trauen Analysten den Sprung über die Marke von 10 EUR zu. Und im Wasserstoff-Sektor? Die alten Favoriten Nel ASA und Plug Power kämpfen ums Überleben. Bei dynaCERT sehen Analysten Vervielfachungspotenzial. Das wasserstoffbasierte Nachrüstkid für schwere Dieselmotoren spart bei Kunden Kosten und sie können Emissionszertifikate verkaufen. Mit neuem deutschem Management wird derzeit der Vertrieb in Europa forciert. Die Umsätze könnten sich in einem Jahr fast verdoppeln. Und die Aktie?
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Fabian Lorenz
ISIN:
DYNACERT INC. | CA26780A1084 , STEYR MOTORS AG | AT0000A3FW25 , DEUTZ AG O.N. | DE0006305006 , RHEINMETALL AG | DE0007030009 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Fabian Lorenz
Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.
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dynaCERT: Zahlt sich das Trommeln aus?
dynaCERT hat im ersten Halbjahr kräftig die Werbetrommel gerührt – insbesondere in Europa. Die vom kanadischen Cleantech-Unternehmen an Bord geholten deutschen Manager sollen ihre Automotive-Marktkenntnisse nutzen und Branchenkontakte spielen lassen, um neue Märkte zu erschließen. Denn bisher lieferte dynaCERT an Kunden in Nord- und Südamerika.
Während dynaCERT in Amerika insbesondere an Kunden aus der Öl- und Minenindustrie liefert und bereits tausende Einheiten verkauft hat, stehen in Europa Logistiker im Fokus. Das Potenzial ist noch deutlich größer: Denn grundsätzlich kann dynaCERT jeden Dieselmotor sauberer machen. Das Kernprodukt HydraGEN™ ist ein wasserstoffbasiertes On-Demand-Zusatzsystem, das durch Elektrolyse winzige Mengen H₂/O₂ in die Verbrennung einführt. Das führt zu einer verbesserten Dieselverbrennung, reduziertem Kraftstoffverbrauch und geringeren Emissionen. Außerdem erhalten die Nutzer der Technologie Emissionszertifikate. Diese können verkauft werden und zusätzliche Einnahmen generiert werden. Die Technologie ist als Retrofit-Lösung für Bestandsflotten konzipiert – insbesondere im Schwerlastverkehr, bei Bussen oder Baugeräten.
Im laufenden Jahr hat dynaCERT zahlreiche Messen in Europa besucht und mit potenziellen Kunden gesprochen. Auf einer Investorenkonferenz im Mai wurden die Aktivitäten als Erfolg beschrieben. Es seien Leads im dreistelligen Bereich generiert worden. Gleitzeitig arbeitet man an der Optimierung der Massenproduktion und Modellen für neue Bereiche. So will dynaCERT im nächsten Schritt HydraGEN™ auch für Dieselzüge und kleinere Schiffe anbieten.
Es braucht wohl nur den einen oder anderen Auftrag, damit die dynaCERT-Aktie deutlich zulegen könnte. Umsatz und Ergebnis sollen schon im kommenden Jahr spürbar anspringen. Die Analysten GBC Research erwarten, dass dynaCERT in 2026 rund 21 Mio. CAD umsetzen wird. Dies wäre fast eine Verdoppelung im Vergleich zu den erwarteten 12 Mio. CAD im laufenden Jahr. Die Experten trauen dem Wertpapier einen Anstieg auf 0,48 EUR zu. Derzeit notiert die Aktie bei 0,085 EUR.
https://youtu.be/novEu4ekJjA?si=WwSPyDfwXZiblOyI
Steyr Motors baut US-Geschäft aus
Nach dem Hype im April ist beim Kurs der Steyr-Aktie Ruhe eingekehrt. Dennoch hat sich die Aktie seit Jahresanfang mehr als verdreifachen können und bringt inzwischen 250 Mio. EUR auf die Börsenwaage. In diese Bewertung muss der Motorenhersteller, getrieben vom Rüstungsgeschäft, erst noch wachsen.
Dass sich operativ einiges bei den Österreichern tut, hat der jüngste Erfolg in den USA bestätigt. So hat Steyr einen neuen Rahmenvertrag mit Laborde Products geschlossen. Der US-Partner ist ein Anbieter von maritimen und industriellen Antriebslösungen. Die Zusammenarbeit umfasst sowohl zivile Anwendungen als auch neue Projekte im Bereich der US Navy. Die Laufzeit beträgt 4 Jahre und hat ein Gesamtvolumen von rund 15 Mio. USD.
Steyr-CEO Julian Cassutti: "Die USA zählen zu unseren strategischen Kernmärkten außerhalb Europas. Über die Partnerschaft mit Laborde Products stärken wir nicht nur die Marktposition auf dem US-Markt, der sowohl im zivilen als auch im militärischen Bereich zu den volumenmäßig größten weltweit gehört, sondern wir bauen auch unser Servicenetz weiter aus - ein wichtiger Schritt, um unseren Kunden bestmögliche Unterstützung zu bieten."
Deutz: Analysten trauen der Aktie mehr als 10 EUR zu
Ähnlich wie Steyr Motors wurde auch Deutz im Rahmen der Euphorie um die Milliarden für Rüstung und Infrastruktur der neuen Bundesregierung auf die Kauflisten der Börsianer gespült. Innerhalb weniger Monate ging es für das Wertpapier des für seine Dieselmotoren bekannt Unternehmens von 4 EUR auf 8 EUR. Das hohe Niveau konnte bisher verteidigt werden. Denn auch Deutz muss in die Bewertung von inzwischen rund 1 Mrd. EUR noch reinwachsen.
Zuletzt hatte Warburg Research die Kaufempfehlung bestätigt. Die Analysten sehen den fairen Wert der Deutz-Aktie sogar bei 10,90 EUR. Für das zweite Quartal erwarten die Experten einen steigenden Auftragseingang. Dies dürfte für die Fortsetzung des Aufwärtstrends der Aktie wichtig sein. Denn Deutz kommt aus einem schwierigen Jahr 2024. Im ersten Quartal des laufenden Jahres lag das Umsatzwachstum immerhin bei 7,5 %. Der Auftragseingang legte um 30 % zu. Diese Tendenz muss sich fortsetzen.
Größere operative News gab es schon länger nicht mehr. Auf der Hauptversammlung im Mai hatten die Aktionäre einer Dividendenausschüttung von 0,17 EUR zugestimmt. Der AR-Vorsitzende Dr. Dietmar Voggenreiter blickte damals optimistisch in die Zukunft: „Die Zustimmung der heutigen Hauptversammlung zu allen Tagesordnungspunkten spiegelt die breite Unterstützung für die strategische Ausrichtung von Deutz wider. Auch die positive Aktienkursentwicklung der vergangenen Monate zeigt, dass Deutz mit seiner eingeleiteten Transformation auf dem richtigen Weg ist. Der Aufsichtsrat wird den Vorstand weiterhin dabei unterstützen, das Unternehmen zukunftssicher aufzustellen, um dadurch einen nachhaltigen Mehrwert für die Aktionäre zu schaffen.“
Fazit
Es müssen nicht immer die großen Rüstungsaktien sein und schon gar nicht die alten Wasserstoff-Favoriten. dynaCERT hat im laufenden Jahr den Vertrieb forciert. Können im zweiten Halbjahr ein steigender Auftragseingang und ordentliche Umsätze gemeldet werden, ist Vervielfachung möglich. Steyr und Deutz sind interessante Rüstungsunternehmen aus der zweiten Reihe. Beide Aktien sind in diesem Jahr schon gut gelaufen. Da ist eine Seitwärtsbewegung mit positiven operativen Meldungen alles andere als schlecht.
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