23.04.2024 | 05:05
ÜBERNAHME-FIEBER bei Biotech-Aktien! Evotec, Bayer, Vidac Pharma – wer folgt auf Morphosys?
Im Biotech-Sektor herrscht Übernahme-Fieber. Zuletzt hat Genmab den Kauf von ProfoundBio, das US-Biotech-Unternehmen entwickelt Medikamente gegen Eierstock- und Gebärmutterschleimhautkrebs, für 1,8 Mrd. USD angekündigt. Mit Morphosys dreht sich das Übernahmekarussell auch in Deutschland. Wer ist der nächste Kandidat? Häufig wird Evotec genannt. Aufgrund unerlaubtem Insiderhandel ist die Aktie des Biotech-Unternehmens in diesem Jahr unter die Räder gekommen und bietet eine interessante Einstiegschance. Operativ überzeugt auch Vidac Pharma. Der neue Ansatz des Unternehmens hat das Potenzial, die Krebsbehandlung zu revolutionieren. Die Studienergebnisse der vergangenen Monate sind vielversprechend. Überrascht hat gestern die Aktie von Bayer als einer der Tagesgewinner im DAX. Startet das Wertpapier der Leverkusener jetzt durch?
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Fabian Lorenz
ISIN:
EVOTEC SE INH O.N. | DE0005664809 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , VIDAC PHARMA HOLDING PLC | GB00BM9XQ619
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Fabian Lorenz
Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.
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Vidac Pharma will Krebsbehandlung revolutionieren
Wie ProfoundBio ist auch Vidac Pharma in der Krebsforschung aktiv. Das Biotech-Unternehmen mit Sitz in London und Börsennotierung in Stuttgart und Hamburg entwickelt Medikamente mit dem Ziel, den abnormalen Stoffwechsel von Krebszellen umzudrehen und damit die Vermehrung von Krebszellen zu beenden. Dieser neue Ansatz hat das Potenzial, die Krebsbehandlung zu revolutionieren. Zwar ist Vidac mit seiner Forschung noch nicht so weit wie ProfoundBio oder BioNTech, aber dafür ist man auch nur mit rund 12 Mio. EUR bewertet. Entsprechend hoch sind die Chancen für Anleger und eine Übernahme wäre verhältnismäßig günstig zu stemmen. Im laufenden Jahr hat Vidac bereits zahlreiche positive Meldungen veröffentlicht. Geht dies so weiter, dürfte auch die Aktie anspringen.
So geht es beim fortgeschrittensten Arzneimittelkandidat VDA-1102 von Vidac weiter voran. VDA-1102 soll Mycosis Fungoides – also eine Krebserkrankung der als Lymphozyten bezeichneten weißen Blutkörperchen – bekämpfen. Im Januar wurden auf der Grundlage von 50 % der Probanden positive Zwischenergebnisse gemeldet. Jetzt erfolgte bereits die Genehmigung für die zweite Phase der klinischen Phase-2a. Diese Phase der Studie soll drei bis vier Monate dauern und somit sind endgültige Ergebnisse im vierten Quartal des laufenden Jahres zu erwarten.
Und auch zu einem weiteren Wirkstoffkandidaten gab es in diesem Jahr bereits positive News. So zeigt VDA-1275 sowohl eine statistisch signifikante Wirksamkeit als Monotherapie, als auch synergistische Effekte in Kombination mit zwei Standard-Krebstherapien: mit Sorafenib, einem Kinase-Inhibitor, und mit Cisplatin, einem weit verbreiteten Chemotherapeutikum. Außerdem wurde eine immunologische Reaktion nachgewiesen. Menschliche und murine 2d- und 3D-Zellkulturmodelle zeigten ein statistisch signifikantes Überleben bei Lungen-, Prostata- und Dickdarmkrebs.
Evotec: Neue Partnerschaft und warten auf den Chef
Anfang des Jahres wurden Evotec-Aktionäre von den Insidergeschäften des langjährigen Chefs böse überrascht. Von dem Abverkauf von über 20 EUR auf fast 12 EUR hat sich die Aktie bisher kaum erholt. Dabei scheint es operativ rund zu laufen.
Kürzlich wurde eine Kooperation mit Variant Bio zur Identifizierung einer best-in-class Behandlung für Krankheiten, die durch Fibrose verursacht werden, gemeldet. Fibrose ist gekennzeichnet durch eine ausgeprägte und pathogene Anhäufung der Gewebematrix, die zu einer Gewebedegeneration in Organen wie Leber und Lunge führt. Trotz des chronischen Charakters, des weitreichenden Einflusses auf verschiedene Organe und der beträchtlichen Krankheitslast, gibt es derzeit keine Heilung für diese Erkrankungen. Die strategische Partnerschaft nutzt Variant Bios hochmoderne Genomik-Forschungs- und VB-Inferenzplattform sowie Evotecs umfangreiche Expertise in der antifibrotischen Wirkstoffforschung. Im Rahmen der Partnerschaft soll Evotec präklinische und klinische Meilensteinsteinzahlungen sowie erfolgsabhängige Umsatzbeteiligungen erhalten.
Auch Analysten sehen die operative Entwicklung von Evotec positiv. Zuletzt hatte die Deutsche Bank Research zwar das Kursziel von 20 EUR auf 19 EUR gesenkt, aufgrund des aktuell niedrigen Kursniveaus wurde die Aktie dennoch von "Hold" auf "Buy" hochgestuft.
Bayer: Bodenbildung abgeschlossen?
Und was macht Bayer? Abseits der Gerichtsverfahren und anhaltenden Gerüchten gibt es Nachrichten aus China. So hat Bayer-Chef Bill Anderson als einer der Vertreter der deutschen Wirtschaft Bundeskanzler Scholz auf seiner Chinareise begleitet. In einem Interview mit "Xinhua" äußerte sich Anderson über Investitionen in China. So soll noch in diesem Jahr in Shanghai eine Innovationsplattform für Zell- und Gentherapie eröffnet werden. Außerdem liefen die Planungen für den Aufbau einer neuen Crop-Science-Einrichtung in der Provinz Zhejiang sowie eines neuen Innovationszentrums für Consumer Health in Shanghai. Anderson sagte in dem Interview mit "Xinhua": "Die chinesische Wirtschaft hat sich als sehr widerstandsfähig erwiesen. China ist der größte Handelspartner Deutschlands und einer der größten Märkte für Bayer. Ich hoffe, dass diese Beziehungen zum Wohle der Weltwirtschaft und der nachhaltigen Entwicklung weiter gedeihen können."
Gestern gehörte die Bayer-Aktie zu den Tagesgewinnern im DAX. Dabei gab es beim Update von J.P. Morgan lediglich die Einstufung "Neutral". Das Kursziel liegt weiterhin bei 34 EUR und bietet damit immerhin rund 25 % Kurspotenzial. Die Analysten erwarten bei den kommenden Quartalszahlen keine bösen Überraschungen. Allerdings reichen die Entwicklungen im Pharmageschäft nicht aus, um zu einem echten Kurstreiber zu werden. Weiterhin überwiegen die Unsicherheiten rund um Glyphosat.
Evotec ist ein Basisinvestment im Biotech-Sektor, aber der Knoten bei der Aktie dürfte erst platzen, wenn ein neuer Chef gefunden ist. Wird es jemand sein, der das Unternehmen hübsch für einen Verkauf macht oder es weiterentwickelt? Eine spekulative und spannende Beimischung könnte Vidac Pharma sein. Die Nachrichten des Unternehmens sind positiv, die Bekämpfung von Krebs ist derzeit eines der heißen Biotech-Themen und die Aktie ein echtes Schnäppchen. Bayer ist derzeit schwer einschätzbar. Die Gerichtsverfahren scheinen endlos zu sein, die Pharma-Pipeline überschaubar und die Kasse leer. Eine Story für einen nachhaltigen Aufwärtstrend sieht anders aus.
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