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12.09.2022 | 06:00

Vergesst Lithium! Jetzt kommt Vanadium! Nordex, Manuka Resources, ThyssenKrupp

  • Energiewende
Bildquelle: pixabay.com

Spätestens seit dem 24. Februar hat auch in Deutschland eine neue Zeitrechnung begonnen. Gelang es davor noch halbwegs, sich der Energiewende zu entziehen, hat der Krieg alles verändert. Fossile Brennstoffe gelten nicht mehr nur als dreckig, sondern auch als teuer. Die angestoßene Energiewende schüttelt auch die Börse ordentlich durcheinander. Wir stellen Unternehmen vor, die positiv überraschen könnten und klären, wie Anleger am besten investieren.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: Manuka Resources Limited | AU0000090292 , THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554

Inhaltsverzeichnis:


    Nordex: Mehr Gegen- als Rückenwind

    Energiewende? Nordex! So einfach könnte der Zusammenhang zwischen der aktuellen Situation und möglichen Investitionschancen sein. Doch weder ist die Welt derart simpel gestrickt, noch funktioniert Börse so einfach. Als Anbieter von Windkraftanlagen hat Nordex in diesen Tagen Hochkonjunktur. Regenerative Energie ist heute profitabel wie nie. Hinzu kommt, dass der Klimawandel uns immer mehr auch vor unseren Haustüren zeigt, wie wichtig Maßnahmen sind. Doch gerade in Deutschland steht zwischen Zielen und deren Erreichung mitunter viel Bürokratie. Während LNG-Terminals im Norden in Windeseile durchgeboxt wurden und bald zur Verfügung stehen dürften, dauert es noch immer lange, bis Windkraft-Projekte genehmigt sind. Zwar zeigte schon vor Monaten eine Gruppe Wissenschaftler auf, dass bereits der zügige Bau bereits genehmigter Projekte in Deutschland ein großer Erfolg mit merklichem Effekt wäre, doch geht es hierzulande eben nicht immer so schnell. Da sind Vorgaben für Ausschreibungen einzuhalten und selbst wenn vermeintlich alles glatt geht, hakt es eben am Urlaub des Sachbearbeiters oder einer seit langem geplanten Fortbildung.

    Doch genug der Polemik. Glücklicherweise macht Nordex einen Großteil seines Geschäfts im Ausland. Gerade in Südamerika biegen Projekte oftmals schneller auf die Zielgerade ein. Doch auch die verschiedenen Standbeine helfen dem Windkraftanlagenbauer nicht wirklich weiter. Im Ende Juni abgelaufenen Quartal sank der Umsatz von Nordex auf Jahressicht um 17,4% auf nur noch 1,19 Mrd. EUR. Das Unternehmen schrieb zudem einen kleinen dreistelligen Verlust. Zwar lagen die Zahlen im Rahmen der Guidance und überraschten auch Analysten nicht negativ, doch steht das Zahlenwerk für alles andere als Hoffnung. Wer auch mit vielen Aufträgen kein Geld verdient, hat strukturelle Probleme. Die Aktie hat in den vergangenen Monaten deutlich verloren – Anleger haben aktuell bessere Alternativen.

    Manuka Resources: Edelmetall-Cashflows und ein möglicher GreenTech-Gamechanger

    Eine dieser Alternativen könnte Manuka Resources sein. Das Unternehmen unterscheidet sich von Nordex dadurch, dass es innerhalb der Wertschöpfungskette viel früher angesiedelt ist und über eine deutlich geringere Marktkapitalisierung verfügt. Manuka hat bisher ein Gold- und ein Silber-Projekt im australischen Bundesstaat New South Wales betrieben. Beide Projekte sind in der Lage, Edelmetalle zu fördern. Das besondere an der Situation von Manuka: Während Edelmetall-Produzenten ringherum teilweise bereits 1,5 Kilometer tief gegraben haben, befindet sich Manuka noch nah an der Oberfläche. Im Falle des Wonowinta-Silber-Projekts ist man gerade einmal 60m tief vorgestoßen. Das eröffnet nach Aussagen des Managements großes Potenzial für die weitere Exploration, die das Produktions-Unternehmen quasi nebenbei erledigt. Manuka gehört auch eine Verarbeitungsanlage, die aktuell je nach Bedarf Gestein von der Silber-Mine Wonowinta oder vom Gold-Projekt Mount Boppy verarbeitet. Sollte letzteres Projekt sein Potenzial ausspielen, könnte ab Mitte 2023 die Entscheidung für den Bau einer weiteren Verarbeitungsanlage auf Mount Boppy fallen – die dafür nötigen Genehmigungen liegen bereits vor.

    Wer jetzt glaubt, Manuka Resources wäre ein reines Edelmetall-Unternehmen, der irrt. Das Management-Team hinter Manuka verfügt über langjährige Erfahrung rund um Finanzierungen und Geschäftsentwicklung im Minensektor. Schon vor mehr als zehn Jahren fiel dies Protagonisten das STB-Projekt in Neuseeland auf. Dieses steht für Eisensand, Vanadium und Titan und bietet eine Ressource von rund 3,8 Mrd. t. der drei Elemente. Sowohl hinsichtlich der Kostenstruktur als auch beim ökologischen Fußabdruck soll das Projekt nach Aussagen des Managements Potenzial für das beste Quartil weltweit haben. Für das weltweite Angebot an Vanadium, das heute mehrheitlich aus China oder Russland stammt, könnte ein produzierendes STB-Projekt ein Gamechanger sein und es im Falle einer Produktion ebenfalls aus dem Stand in die Liste der wichtigsten Minen weltweit schaffen. Die Transaktion stemmte Manuka im August und arbeitet aktuell daran, den Deal erfolgreich abzuschließen. Manuka Resources besticht durch ein gutes Netzwerk aus Financiers sowie eine hohe Aktienquote auf Seiten des Managements in Höhe von rund 40%. Da vor allem Vanadium als wichtiges Metall rund um die Stahlindustrie , aber auch für regenerative Energie und deren Speicherung gilt, könnte die Aktie Fantasie entwickeln. Für die Story lohnt in jedem Fall eine detailliertere Analyse – hier kommen Wachstum und ein profitables Geschäftsmodell zusammen. Entscheider sollten sich den 27. September vormerken. Dann präsentiert Dennis Karp von Manuka beim 4. International Investment Forum (IIF).

    ThyssenKrupp: Wo Schatten ist, ist auch Licht

    Das Vanadium aus dem STB-Projekt könnte ab 2026 dafür benutzt werden, um etwa Stahl korrosionsbeständig zu machen. Unternehmen wie ThyssenKrupp dürften ein Interesse daran haben, den wichtigen Rohstoff aus sicheren Jurisdiktionen zu beziehen. Überhaupt ist ThyssenKrupp grüner als viele Beobachter denken: Das Unternehmen treibt sein Elektrolyse-Geschäft voran und könnte dieses sogar gesondert an die Börse bringen. Elektrolyse ist das Verfahren zur Herstellung von Wasserstoff. Wasserstoff könnte für energieintensive Branchen, wie die Stahlindustrie entscheidend sein und deren grüne Transformation voranbringen. Die Aktie leidet aktuell zwar unter den Marktbedingungen und der „Gas-Angst", doch sollten Anleger nicht vergessen, dass im Falle einer positiven Entwicklung rund um die Energiekrise auch Comeback-Potenzial entstehen kann.


    Während bei Nordex Sand im Getriebe ist und das Unternehmen trotz Sonderkonjunktur seine PS nicht auf die Straße bringt, ist das Gesamtbild bei ThyssenKrupp vielschichtiger. Zwar wäre ein Gasnotstand in diesem Winter eine Katastrophe , doch hat das Unternehmen perspektivisch bereits Lösungen in petto. Was für ThyssenKrupp Wasserstoff ist, könnte für andere Industrien die Vanadium-Redox-Batterie sein, von denen es weltweit bereits Versionen mit Kapazitäten bis zu 111 MW gibt. In diesem spannenden Markt agiert seit August das rund um Gold und Silber bereits erfolgreiche Rohstoff-Unternehmen Manuka Resources. Noch bildet die Aktie diese Perspektive nicht ab. Der Wert gilt daher als Geheimtipp für erfahrene Investoren.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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