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17.05.2023 | 06:00

Wärmepumpen-Wahnsinn und Netzausbau: Vonovia, JinkoSolar, Grid Metals

  • Energiewende
Bildquelle: pixabay.com

Vor wenigen Wochen haben Bundeswirtschaftsminister Habeck und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff den Spatenstich für den Konverter „SuedOstLink" gesetzt. Ab 2027 soll erstmals Windenergie über die Trasse nach Bayern fließen. Doch die Nord-Süd-Verbindung ist nur ein Teil der Lösung. Experten schlagen Alarm und halten massive Investitionen in „die letzte Meile" für nötig. Was auf uns zukommt und welche Unternehmen profitieren könnten.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: GRID METALS CORP. | CA39814L1076 , VONOVIA SE NA O.N. | DE000A1ML7J1 , JINKOSOLAR ADR/4 DL-00002 | US47759T1007

Inhaltsverzeichnis:


    Vonovia: Wärmepumpen-Strategie scheitert am Netz

    Dass die großen Stromtrassen von Nord nach Süd nur ein Teil der Lösung sein können, zeigten vor einigen Wochen Schlagzeilen, die der Wohnungskonzern Vonovia machte: Zahlreiche Wärmepumpen für Mehrfamilienhäuser könnten nicht angeschlossen werden, weil die Netzkapazität dafür nicht ausreicht. Dabei sind die Wärmepumpen-Ziele ambitioniert: Ab 2024 sollen jedes Jahr 500.000 neue Wärmepumpen ans Netz gehen. Wärmepumpen funktionieren vereinfacht gesprochen nach dem umgekehrten Prinzip eines Kühlschranks. Eine Kühlflüssigkeit nimmt Energie auf, wird entsprechend verdichtet und gibt diese Energie anschließend wieder ab. Die dazu benötigte elektrische Energie ist gut investiert: Aus einem kW sind bei gängigen Luft-Wasser-Wärmepumpen abhängig von der Gebäudedämmung und bestehenden Flächenheizungen zwischen drei und fünf kW Wärmeenergie zu gewinnen.

    Trotzdem steigt die Netz-Last durch die Geräte erheblich. Sattelt etwa eine Familie mit vier Personen auf eine Wärmepumpe um, steigt der Verbrauch nicht selten um mehr als das Doppelte. Das Handelsblatt zitiert Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbands Kommunaler Unternehmen (VKU) mit der Prognose, dass die Investitionen in Verteilnetze – also die „letzte Meile" bis 2045 im Vergleich zu 2018/29 um sechzig bis einhundert Prozent steigen. „Die Debatte ist bislang zu stark auf die Übertragungsnetze fixiert gewesen", so Liebig zum Handelsblatt.

    Boom von JinkoSolar und Co. vor dem Ende?

    Damit die Wärmewende bei Wohnbaugesellschaften wie Vonovia gelingen kann, kommt es also auf Investitionen in Leitungsnetze an. Zwar entlastet die steigende Anzahl privater Photovoltaik-Anlagen den Strombedarf, doch nicht das Netz. Je mehr private PV-Anlagen in einer Gemeinde betrieben werden, desto besser muss das Netz darauf vorbereitet sein. Kommunale Versorger müssen die Anlagen nicht ohne Grund genehmigen und führen zunächst eine sogenannte Netzverträglichkeitsprüfung durch. Auch die Umsätze von Solarunternehmen wie JinkoSolar und Hersteller von Wechselrichtern hängen – zumindest in Deutschland – an der Qualität der Netze.

    Grid Metals: Die Aktie für Strom und Speicher

    Das kanadische Unternehmen Grid Metals bietet mit seinem Makwa-Mayville-Projekt im kanadischen Manitoba Zugang zu Nickel, Kupfer und Platinmetallen. Auch Palladium konnte auf dem Projekt nachgewiesen werden. Noch in diesem Jahr ist eine neue Ressourcenschätzung für das Projekt geplant. Nickel und Kupfer gelten als Hauptbestandteile für elektrische Leiter. Ersteres insbesondere in temperatursensiblen Bereichen. Zusätzlich zum Makwa-Mayville-Projekt bietet Grid Metals mit seinem Donner-Lake-Lithium-Projekt auch Zugang zum Batteriemetall. Mit einem nahegelegenen Produzenten besteht bereits eine Vereinbarung zur testweisen Verarbeitung von Lithium mit der Option einer dauerhaften Zusammenarbeit. Grid Metals rechnet aus dieser Kooperation bereits mit ersten Cashflows.

    Die Aktie von Grid Metals notiert aktuell im kanadischen Handel bei 0,16 CAD, nach mehr als 0,20 CAD im Februar. Da die Rohstoffprojekte des Unternehmens noch in der Entwicklungsphase stecken, bewertet der Markt diese mit großen Abschlägen. Die kommenden Ressourcenschätzungen könnten ein klareres Bild der Perspektive bieten und weitere Anleger anlocken. Dennoch dürfte die Aktie von Grid Metals ein spekulatives Investment bleiben – mit allen Vor- und Nachteilen. Da der zugrundeliegende Großtrend der Energie- und Mobilitätswende jedoch weiter intakt bleibt und vor allem Investitionen in Leitungsnetze erst nach und nach erfolgen, könnte es sich lohnen, Grid Metals auf dem Zettel zu haben. Auch eine wieder expansivere Geldpolitik, beziehungsweise die Erwartung dieser, ist grundsätzlich dazu geeignet, Wachstumsunternehmen wieder auf die Sprünge zu helfen. Mit seinem Mix aus klassischen Industriemetallen wie Nickel und Kupfer sowie Lithium, hat das Unternehmen gleich mehrere Eisen im Feuer.


    Während Immobiliengesellschaften unter dem Marktumfeld und den Anforderungen der Energiewende leiden, haben Hersteller von Photovoltaik-Panelen Hochkonjunktur. Doch auch hier sehen die Netzbetreiber zunächst eine Netzverträglichkeitsprüfung vor. Dass der Boom in Deutschland wegen schlecht ausgestatteter Netze an seine Grenzen kommt, ist in manchen Gemeinden nicht ausgeschlossen. Langfristig profitieren könnten alle Unternehmen, die Lösungen für bessere Netze liefern. Grid Metals befindet sich zwar in einem frühen Stadium, doch profitieren gerade diese Werte in der Regel überproportional von Preissprüngen bei Industriemetallen wie Nickel, Kupfer und Co.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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