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24.11.2022 | 05:03

Was die Wärme-Wende für Kupfer bedeutet: Siemens Energy, Kodiak Copper, ThyssenKrupp

  • Wärme-Wende
  • Energiewende
  • Kupfer
Bildquelle: pixabay.com

Anleger, die auf der Suche nach den neuesten Trends sind, fokussieren sich oft auf Metalle wie Seltene Erden, Vanadium oder auch Lithium. Doch wer sich die Zukunft ins Depot holen will, muss nicht auf exotische Elemente setzen, Kupfer bietet beste Bedingungen. Wie die britische Building Services Research and Information Association (BSRIA) im Auftrag der International Copper Association gezeigt hat, wird allein der Bedarf an Kupfer für die klimabedingte Sanierung bis 2035 auf 160.000t von aktuell 40.000t ansteigen. Das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von rund 10%. Wir beleuchten drei Unternehmen rund um den Trend.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: SIEMENS ENERGY AG NA O.N. | DE000ENER6Y0 , KODIAK COPPER CORP. | CA50012K1066 , THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001

Inhaltsverzeichnis:


    Siemens Energy: Riesige Wärmepumpen sollen den Unterschied machen

    Von den 160.000t Kupfer, die bis 2035 für Klimaschutzmaßnahmen benötigt werden, entfallen ganze 75.000t auf den Stromsektor. An diesem Anteil machen Wärmepumpen wiederum 35.000t aus. Siemens Energy hat bereits 2021 gemeinsam mit Vattenfall einen Vertrag über die gemeinsame Erprobung einer Groß- und Hochtemperaturwärmepumpe geschlossen. Diese soll zur Erzeugung von Fernwärme eingesetzt werden. Konkret nimmt die Wärmepumpe Abwärme eines Kraftwerks auf, das seit 1997 rund 12.000 Büros, 1.000 Wohnungen und mehrere Kultureinrichtungen am Potsdamer Platz in Berlin mit Energie versorgt. Das Beispiel zeigt: Nicht nur für Einfamilienhäuser bieten sich Wärmepumpen an. Überall dort, wo bislang im großen Stil Abwärme anfällt, könnten künftig Wärmepumpen tätig werden.

    Doch das ist nicht so leicht getan, wie gesagt: Aktuell kämpft Siemens Energy mit hohen Materialkosten und der angespannten Logistik. Zwar ist der Auftragsbestand noch immer groß, doch befindet sich das Unternehmen auch inmitten einer Transformation: Dass die wichtigste Sparte noch immer Gas and Power heißt (Umsatzanteil rund 64%) ist bezeichnend. Auch die Windkraft-Sparte Gamesa (ca. 35% Umsatzanteil) machte zuletzt negative Schlagzeilen. Zuletzt nahm ein Aufsichtsratsmitglied seinen Hut. Zuvor hatte Siemens Energy angekündigt, Gamesa komplett übernehmen zu wollen. Die Aktie hat trotz der noch immer schwelenden Probleme Fahrt aufgenommen und befindet sich kurz vor einer Widerstandszone. Gelingt der Sprung über das Verlaufshoch bei 16,50 EUR von August, sind schnell weitere 10% Rendite drin. Mittelfristiges Potenzial ist aber eher nicht vorhanden.

    Kodiak Copper: Kupfer-Geheimtipp mit Überraschungs-Potenzial

    Ein Unternehmen, das einen essenziellen Beitrag zur Energiewende leisten könnte, ist das kanadische Kupfer-Unternehmen Kodiak Copper. Das Unternehmen betreibt sein MPD-Projekt im Süden von British Columbia und bohrt im laufenden Jahr bis zu 25.000m. Ziel ist es zunehmend, neue Mineralisierungszonen zu entdecken. „Unsere Interpretation ging von Anfang an dahin, dass MPD ein großes Kupfer-Gold-Porphyr-System mit mehreren Zentren ist. Nach unserer ersten Entdeckung eines hochgradigen Porphyr-Zentrums in der Zone Gate verfolgen wir nunmehr den gleichen systematischen Explorationsansatz in weiteren Zielgebieten mit dem Ziel, weitere hochgradige Entdeckungen zu machen und das Projekt auf die nächste Ebene zu bringen. Mit einer soliden Finanzlage und einem vollständig finanzierten Explorationsprogramm sind wir gut aufgestellt, um MPD weiter voranzubringen und für unsere Aktionäre das Potenzial eines Porphyr-Kupfer-Systems auszuschöpfen, das wir für sehr großflächig halten", kommentierte CEO Claudia Tornquist im Herbst die Entwicklungen.

    Insgesamt umfasst das MPD-Projekt 147 Quadratkilometer und befindet sich unweit bestehender Minen rund um Kupfer und auch Gold. Als Volltreffer gilt eine Bohrung, die über eine Strecke von 535m Gehalte von 0,49% Kupfer und 0,29 g/t Gold zutage brachte. Auch deswegen gilt Kodiak Copper innerhalb der Bergbau-Community als heißer Kandidat für die Zukunft. Aktuell dürfte die Aktie zwar unter der allgemeinen Rezessions-Angst leiden, doch dürfte der Markt die Rezession schon bald hinter sich lassen und den Blick nach vorne richten. Da Kodiak Copper durchfinanziert ist und einen der begehrtesten Rohstoffe der kommenden Jahrzehnte in einer sicheren Bergbau-Region bietet, ist die Aktie ein Kandidat für jede Watchlist. Da das Unternehmen mit Mohave (Kupfer, Molybdän, Silber) weitere Eisen im Feuer hat, ist die Aktie aktuell vor allem für antizyklisch denkende Investoren eine Überlegung wert. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass es bei Kodiak Copper immer wieder zu dynamischen Aufwärtsbewegungen kommen kann. Aufgrund der geringen Liquidität der Aktie haben es Trendfolger in der Regel schwer, auf den Zug aufzuspringen. Es bietet sich daher an, bei Kodiak einen Fuß in der Tür zu haben.

    Riesige Wärmepumpen, wie hier von Siemens Energy, könnten die Welt grüner machen. Dazu bedarf es aber Rohstoffe, wie etwa Kupfer. (Foto: Siemens Energy)

    ThyssenKrupp: Viel Hoffnung, wenig Ertrag

    Einen Fuß in der Tür dürften sich auch Industrieunternehmen wie ThyssenKrupp auf dem Markt für Grundstoffe wünschen. Noch immer leidet der Hersteller von Rohstahl unter den Engpässen bei Rohstoffen sowie den Energiekosten. Doch anders als viele Konkurrenten hat ThyssenKrupp schon heute mehrere vielversprechende Geschäftsbereiche entwickelt. Etwa ist man rund um die Herstellung von Wasserstoff mittels Elektrolyseanlagen gut positioniert und möchte das Geschäftsfeld sogar gesondert an die Börse bringen. Auch beim Bau von U-Booten und Überwasserschiffen profitiert ThyssenKrupp – so bedauerlich das ob des Krieges in der Ukraine ist – von einer Sonderkonjunktur.


    An der Börse ist von dieser Sonderkonjunktur so gut wie nichts zu sehen. Die Aktie von ThyssenKrupp wird am langfristigen Tief gehandelt – auf Sicht von einem Jahr hat sich der Wert halbiert. Damit spielt der einstige Stolz des Ruhrgebiets zwar in einer Liga mit der Aktie von Kodiak Copper, doch handelt es sich bei letztgenanntem Unternehmen um einen Wachstumswert ohne Cashflows, aber dafür mit großem Potenzial im Boden. Während ThyssenKrupp und auch Siemens Energy ihr operatives Geschäft im Zuge der Energiewende transformieren müssen, kann Kodiak Copper bereits mit „business as usual" zum Erfolg kommen. Wer spekulativ denkt und sich das kommende Kupfer-Defizit vor Augen führt, sollte sich die Kodiak-Aktie ganz genau anschauen.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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