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18.07.2022 | 08:50

Wo Knappheit zu Rendite wird: TUI, Defense Metals, K+S

  • Knappheit
  • Inflation
Bildquelle: pixabay.com

Lange Schlangen bei der Gepäckabfertigung, ausverkaufte Heizlüfter oder teures Sonnenblumenöl: Aktuell ist alles knapp. Viele Volkswirte rechnen angesichts der Knappheit bereits damit, dass sie ein Sargnagel für die Konjunktur werden könnte. Wie die Konjunkturumfrage des Instituts der Wirtschaftsforschung (IW) zeigt, steuert vor allem die Bauwirtschaft auf eine Rezession zu. Viele Bauträger haben schlichtweg keine Lust mehr, unberechenbare Projekte im Voraus zu planen. Wir beleuchten weitere Branchen und Unternehmen, die von Knappheit gekennzeichnet sind und zeigen Chancen auf.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: TUI AG NA O.N. | DE000TUAG000 , DEFENSE METALS CORP. | CA2446331035 , K+S AG NA O.N. | DE000KSAG888

Inhaltsverzeichnis:


    TUI mit Comeback-Fantasie: Hier läuft es besser, als es der Kurs andeutet

    Eine Branche, die aktuell stark von der allgemeinen Knappheit gebeutelt ist, ist der Tourismus. Sowohl beim Abflug am Flughafen als auch am Bestimmungsort im Restaurant wird es eng. Der Grund: Personal fehlt. Die Aktie des Reiseanbieters TUI hat in der vergangenen Woche bereits ihr Allzeittief markiert. Das ist eigentlich ein Krisen-Signal, doch ist man bei TUI ziemlich optimistisch. Im Herbst übernimmt mit Sebastian Ebel der bisherige Finanzchef das Ruder beim Touristikkonzern. TUI erwartet 2022 Buchungen fast auf Vor-Corona-Niveau. Mittelfristig will TUI seine Bilanz weiter stärken und wieder wachsen.

    Während bei der Lufthansa Flüge über Flüge gestrichen werden, ist man bei TUI zuversichtlich. Trotz eines hohen Krankenstandes und einer dünnen Personaldecke sollen nahezu alle Touristen in den Urlaub fliegen können. Dazu hat TUI rechtzeitig die eigene Flotte erweitert und neue Kapazitäten dazu gebucht. Schon Ende des Corona-Winters hatte sich TUI diesbezüglich optimistisch gezeigt. Da TUI am vergangenen Freitag unmittelbar nach ihrem Allzeittief dynamisch ins Plus gedreht ist, könnte der Wert für Trader attraktiv werden – nach 50% Verlust in drei Monaten könnte ein Schub nach oben folgen. Auch fundamental sieht es so schlecht nicht aus für TUI. Ein Langfrist-Investment ist der Wert aber nicht.

    Defense Metals: Seltene Erden sind gefragter denn je

    Von Konjunktur-Spekulationen und dem Krankenstand der Beschäftigten eher wenig abhängig ist Defense Metals. Das kanadische Unternehmen exploriert sein Seltene-Erden-Projekt Wicheeda im kanadischen Distrikt British Columbia. Im Juni begann ein 5.000 Meter umfassendes Bohrprogramm. „Angesichts des Erfolgs des letztjährigen 5.349-Meter-Diamantbohrprogramms freuen wir uns darauf, die Lagerstätte Wicheeda weiter zu definieren, insbesondere den hochgradigen nördlichen Bereich, ressourcennahe Explorationsziele zu erproben und mit unseren geotechnischen Studien auf Vorwägungsebene zu beginnen", so President und Director Luisa Moreno. „Wie letzte Woche bekannt gegeben, gehen die metallurgischen Optimierungen am Standort SGS Lakefield zügig voran, und wir freuen uns darauf, die Ergebnisse dieser Testarbeiten zu veröffentlichen, sobald die Informationen verfügbar sind." Das Projekt gilt als sehr vielversprechend und verfügt bereits über eine erste Untersuchung zur ökonomischen Machbarkeit (PEA), die im Januar dieses Jahres veröffentlicht wurde und dem Projekt robuste Eckdaten attestiert.

    Seltene Erden sind rund um viele Zukunftstechnologie gefragt: Displays, Batterien, aber auch Hochtechnologie für die Rüstung oder regenerative Energien. Da China über viele Jahre eine dominierende Rolle auf dem Markt für Seltene Erden gespielt hat, sind Projekte in anderen Volkswirtschaften rar. Spätestens seit der Diskussion um eine De-Globalisierung im Zuge des Kriegs in der Ukraine und höheren Rüstungsausgaben – inzwischen schwört sogar Japan dem rigorosen Pazifismus ab , sind Seltene-Erden-Projekte spannend. Die Aktie von Defence Metals ist wie viele Wachstumswerte deutlich zurückgekommen. Sowohl Projekt als auch das Unternehmen sind es aber Wert, näher beleuchtet zu werden. Langfristig könnte hier großes Potenzial bestehen.

    K+S: Was bedeutet der Crash?

    Seit Monaten heiß ist die Aktie von K+S. Einst als Sorgenkind verspottet, profitiert K+S von der Inflation und den hohen Preisen für Nahrungsmittel. Der Düngemittelkonzern ist gefragt, wenn es darum geht, die Agrarproduktion hoch zu halten und die Folgen von Ukraine-Krieg und Klima-Kapriolen auszugleichen. Zwar gab die Aktie zuletzt von 36 EUR auf unter 20 EUR nach, doch bleibt die Investment-Story intakt. K+S bleibt ein Wert, der von der allgemeinen Knappheit profitiert. Der Kurssturz zeigt aber auch, dass die Luft nach oben immer dünner wird.


    Wenn Investoren in Knappheit investieren wollen, sollten sie einige Dinge beachten: Wichtig ist, dass Unternehmen mit einem operativen Geschäft auch die Kapazitäten haben, um von der Knappheit zu profitieren. Das ist etwa bei TUI der Fall. Wer hier bucht, hat gute Chancen, auch in den Urlaub abheben zu können. Auch K+S kann Düngemittel liefern. Negativ ist beim Unternehmen aus Kassel die bereits ambitionierte Bewertung. Eine spannende Nische bietet auch Defense Metals: Als Explorationsunternehmen wird Defense nicht an Quartals- oder Absatzzahlen gemessen. Es kommt einzig und allein auf das ökonomische Potenzial des Wicheeda-Projekts an. In einer Zeit, in der alles passieren kann, kann es ein Vorteil sein, dass Defense erst in einigen Jahren daran denkt, zum Produzenten zu werden.


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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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