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19.09.2023 | 05:45

Zinsen am Hoch – das jetzt beachten: Deutsche Bank, Vonovia, Viva Gold

  • Zinsen
  • Gold
Bildquelle: pixabay.com

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat zuletzt die Zinsen um 25 Basispunkte angehoben. Für viele Markt-Beobachter könnte der Leitzins innerhalb der Eurozone damit sein Hoch erreicht haben. Auch in den USA stehen die Zeichen auf Zinspause. Was das für verschiedene Anlageklassen bedeutet und wie Investoren mit dem Zins-Hoch umgehen sollten, erklären wir an dieser Stelle. Außerdem: Eine zinslose Alternative, die es aus verschiedenen Gründen in sich hat.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: DEUTSCHE BANK AG NA O.N. | DE0005140008 , VONOVIA SE NA O.N. | DE000A1ML7J1 , VIVA GOLD CORP. | CA92852M1077

Inhaltsverzeichnis:


    Deutsche Bank und Co.: Festgeld ist wieder fesch

    Fällt sie oder bleibt sie? Diese Frage stellen sich viele Anleger aktuell mit Blick auf die Inflation. Der Grund: Bleibt die Teuerung über dem Niveau von 4 %, ist das aktuelle Zinsniveau kein gutes Investment. Geht die Teuerung, wie von offiziellen Stellen erwartet, in den kommenden Quartalen zurück, könnte vor allem Festgeld interessant werden. Mehr als 4 % winken dort etwa über das Portal Weltsparen. Neben einigen deutschen Anbietern locken auf Weltsparen vor allem europäische Banken Sparer an. Dank der europäischen Einlagensicherung soll die Geldanlage via Weltsparen auch besonders sicher sein. Auch Institute, wie etwa die Deutsche Bank, bieten ihren Kunden Zugang zu besonderen Festgeld-Konditionen.

    Ebenso sollten Immobilien-Investoren und Eigenheim-Nutzer die aktuellen Zinsen im Blick haben: Erstens winkt auf der Spitze der Zins-Pyramide bereits wieder die Aussicht auf Zinssenkungen und damit bessere Bedingungen für alle, die Immobilien kaufen wollen. Zweitens könnten selbst negative Realzinsen bei Festgeld attraktiv sein. Dann nämlich, wenn man etwa Kapital für Sondertilgungen zurücklegen will und die Zinslast des laufenden Annuitätendarlehens deutlich unterhalb des aktuellen Zinsniveaus liegt. Jeder, der bis 2021 finanziert hat, kann seinen Hypothekenkredit schon mit rund einem Viertel der Restschuld „zinsneutral" stellen.

    Vonovia: Die große Zinswende dürfte ausbleiben

    Obwohl Aktien, wie die der Immobiliengesellschaft Vonovia, während der vergangenen Wochen eine Rally aufs Parkett gelegt haben, bleiben Branchenvertreter angesichts der wahrscheinlichen Zinspause skeptisch. Das Handelsblatt zitiert Vertreter des Finanzierungsvermittlers Dr. Klein in seiner Montagsausgabe, dass langfristige Immobilienfinanzierungen auf absehbare Zeit innerhalb eines Korridors von 3,5 und 4,5 % Zinsen liegen dürften. Große Bewegungen in beide Richtungen gelten als eher unwahrscheinlich.

    Wachstumswerte wie Viva Gold mit spannender Ausgangslage

    Für Aktien ist das Zins-Hoch trotzdem eine gute Nachricht. Da die Notenbank der USA die Zinsen erwartungsgemäß schon im kommenden Jahr erstmals wieder senken könnte, dürften Aktien die Anlageklasse sein, die zuerst auf die neue Zinsperspektive reagiert. Vor allem Wachstumsunternehmen und Titel mit einem erhöhten Finanzierungsbedarf atmen erleichtert auf, wenn die Finanzierungskosten sinken. Da die Zinsen zunächst aber auf dem aktuellen Niveau bleiben - die EZB hat etwa vor, der Teuerung nachhaltig den Garaus zu machen, dürfte sich dieser Effekt noch nicht sofort einstellen.

    Die Aktie von Viva Gold könnte in der aktuellen Zinssituation aus verschiedenen Gründen eine besondere Perspektive haben. Das kanadische Unternehmen, das aktuell lediglich mit rund 12 Mio. CAD bewertet ist, plant schon in diesem Jahr eine Machbarkeitsstudie zum eigenen Tonopah-Projekt im US-Bundesstaat Nevada durchzuführen. Derartige Studien haben das Ziel, die Wirtschaftlichkeit von Bergbau-Projekten aufzuzeigen und damit Investoren oder potenzielle Partner zu überzeugen. In der Vergangenheit erbohrte das Team hinter Viva Gold bereits Gehalte von 15,7 g/t Gold und 16,4 g/t Silber. Die Aktie könnte einerseits von einem potenziell größeren Zuspruch zum Aktienmarkt im Zuge der Zinssenkungsfantasie profitieren und andererseits aufgrund der Eigenschaft von Viva Gold als Wachstumsunternehmen.

    Was, wenn alles anders kommt? Gold als Krisenversicherung!

    Ist der Kampf der Notenbanken gegen die Inflation zudem nicht erfolgreich oder erschüttern neuerliche Krisen die Welt, könnte der Wert auch aufgrund der Eigenschaft von Gold als Krisenversicherung Zuspruch erhalten. Trotz des interessanten Profils von Viva Gold sollten sich Anleger darüber im Klaren sein, dass der Smallcap aktuell keine Gewinne schreibt und nicht mit Standardwerten zu vergleichen ist. Im Umkehrschluss bietet der Wert doch genau deswegen die Chance auf dynamische Kursgewinne.

    In der aktuellen Situation am Zinsmarkt sollten Anleger einen kühlen Kopf bewahren. Wer mit einer sinkenden Inflation rechnet oder laufende Hypotheken zu guten Konditionen hat, kann bei Festgeld-Angeboten zuschlagen und sich auf Sicht von zwei, drei oder gar mehr Jahren binden. Eher nicht zurückkommen werden dagegen die Zeiten, in denen Immobilieninvestoren dank niedriger Zinsen in kürzester Zeit ein großes Portfolio aufbauen konnten. Sinn macht dagegen das Übergewichten von Aktien. In dieser Anlageklasse dürfte die Zinsfantasie zuerst Wirkung zeigen. Wachstumswerte, wie Viva Gold, bieten darüber hinaus weitere Argumente für spekulativ orientierte Anleger.


    Interessenskonflikt

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    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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