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29.05.2024 | 05:05

Biotech Aktien mit Comeback! BioNTech, Evotec, Vidac Pharma

  • Biotech
  • biotechnologie
Bildquelle: BioNTech SE

Vogelgrippe hat in der vergangenen Woche für Kurssprünge bei Impfstoffaktien wie BioNTech, Moderna und Curevac gesorgt. Doch für ein nachhaltiges Comeback braucht es mehr. Dafür sollen bei BioNTech Krebsmedikamente sorgen. Im Interview mit dem "Handelsblatt" hat sich der BioNTech-Chef optimistisch gezeigt, die Sterberate deutlich zu reduzieren. Schon in 2026 wollen die Mainzer erste Medikamente auf den Markt bringen. Einen revolutionären Ansatz für den Kampf gegen Krebs verfolgt Vidac Pharma. Das Biotech-Unternehmen mit Sitz in London hat vielversprechende Studiendaten veröffentlicht und wird als Übernahmekandidat gehandelt. Und was macht Evotec? Das Sorgenkind des laufenden Jahres hat eine Partnerschaft verlängert. Aber die Aktie sucht weiter nach einem Trigger für einen Anstieg.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: VIDAC PHARMA HOLDING PLC | GB00BM9XQ619 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , EVOTEC SE INH O.N. | DE0005664809

Inhaltsverzeichnis:


    BioNTech: Chef macht Krebspatienten Hoffnung

    Während die Einnahmen mit dem Corona-Impfstoff sinken, macht BioNTech-Chef Ugur Sahin Krebs-Patienten Hoffnung. Er glaubt, schon in wenigen Jahren die Zahl der durch Krebs verursachten Todesfälle deutlich reduzieren zu können. Der Schlüssel dafür ist die mRNA-Technologie des Unternehmens. Auf dieser Basis hat das Mainzer Biotech-Unternehmen ein umfangreiches Forschungsportfolio an Medikationen gegen unterschiedliche Krebsarten aufgebaut. Im Gespräch mit dem "Handelsblatt" sagte er kürzlich: „Unser Ziel ist es, dass immer weniger Patienten an Krebs sterben. Wenn die Technologie funktioniert, könnte sie grundsätzlich für jeden Krebspatienten, bei dem ein erhebliches Risiko für einen Rückfall besteht, anwendbar sein.“ Daher sehe BioNTech keinen Grund, warum die Sterberate bei bestimmten Krebsarten mit innovativen Anschlusstherapien nicht auf unter 5 % reduziert werden könne.

    Im laufenden Jahr werden noch zahlreiche Studienergebnisse bei BioNTech erwartet. Bereits vor einigen Monaten hatte das Unternehmen avisiert, im Jahr 2026 das erste Krebsmedikament auf den Markt zu bringen. Die Finanzierung der Forschung ist durch die Milliarden-Einnahmen aus dem Verkauf des Corona-Impfstoffes in den vergangenen Jahren gesichert. Auch wenn die Einnahmen inzwischen deutlich geschrumpft sind und BioNTech im ersten Quartal 2024 einen Verlust ausweisen musste, ist die Kasse weiterhin prall gefüllt. Dies hat BioNTech erlaubt, in den vergangenen Jahren immer wieder interessante Unternehmen und Technologien zu kaufen.

    Vidac Pharma Aktie: Wann kommt der Turnaround?

    Vidac Pharma ist noch nicht aus der Seitwärtsbewegung ausgebrochen. Doch dies dürfte nur eine Frage der Zeit sein. Denn das Biotech-Unternehmen mit Sitz in London kommt bei der Krebsforschung gut voran und wird nicht erst seit der Milliardenübernahme von ProfoundBio durch Genmab als Übernahmekandidat gehandelt. Der innovative Ansatz von Vidac Pharma hat das Potenzial, die Krebsbehandlung zu revolutionieren. Denn das Unternehmen forscht daran, die Vermehrung von Krebszellen zu beenden, in dem ihr abnormaler Stoffwechsel umgedreht wird.

    Am weitesten fortgeschritten ist Vidac mit dem Arzneimittelkandidat VDA-1102. Dieser soll Mycosis Fungoides – also eine Krebserkrankung der als Lymphozyten bezeichneten weißen Blutkörperchen – bekämpfen. VDA-1102 hat die Genehmigung für die zweite Phase der klinischen Phase-2a erhalten. Diese Phase der Studie soll drei bis vier Monate dauern und endgültige Ergebnisse sollten daher noch im laufenden Jahr veröffentlicht werden können. Anfang 2024 wurden auf der Grundlage von 50 % der Probanden bereits positive Zwischenergebnisse gemeldet.

    Warum insbesondere Biotech-Unternehmen auf dem Bereich der Krebsforschung im Fokus von Investoren stehen, zeigen folgende Zahlen: Nach Schätzungen des Internationalen Krebsforschungszentrums erkranken jährlich rund 20 Mio. Menschen weltweit an Krebs – Tendenz weiter steigend. Im Jahr 2022 sind 9,7 Mio. Menschen an Krebs gestorben. Für das Jahr 2030 wird mit rund 12 Mio. Toten gerechnet und in 2050 sollen es 18,5 Mio. sein. Impfstoffe und wirksame Medikamente werden also dringend benötigt.

    Evotec Aktie: Verlängerung der Partnerschaft verpufft

    Und was macht das Biotech-Sorgenkind Evotec? Die Aktie konnte vom Comeback der Branche kaum profitieren. Das Wertpapier notiert knapp über 9 EUR und damit nahe dem Mehrjahrestief. Von einem Rebound und Sprung über die 10 EUR fehlt derzeit jede Spur.

    Gestern hat Evotec die Verlängerung der Partnerschaft mit der CHDI Foundation bekannt gegeben. Seit fast 20 Jahren arbeitet Evotec mit der gemeinnützigen biomedizinischen Forschungsorganisation im Bereich der Entwicklung von Therapien, die das Leben der von der Huntington-Krankheit Betroffenen maßgeblich verbessern sollen, zusammen. Die Partnerschaft nutzt Evotecs integrierte Neurologie-Plattform und ihre breite Expertise in der ZNS-Wirkstoffforschung und -entwicklung und zählt zu den größten strategischen Wirkstoffforschungs-Allianzen des Unternehmens. Evotec-CEO Dr. Craig Johnstone: "Wir sind erfreut, dass CHDI den Wert unserer langen und sehr kooperativen Beziehung erkennt. Wir sind besonders stolz darauf, gemeinsam mit unseren Kollegen von CHDI einen Beitrag zum Kampf gegen die Huntington-Krankheit leisten zu können. Dies unterstreicht unser gemeinsames Engagement, neue Therapien für die von dieser verheerenden Krankheit betroffenen Menschen zu finden."

    Auf den Kurs der Evotec-Aktie hatte die Meldung gestern keine Auswirkungen. Der aktuellste Analystenkommentar stammt von der Deutschen Bank. Die Experten hatten vergangene Woche ihre Kaufempfehlung und das Kursziel von 12 EUR bestätigt.


    Im Biotech-Sektor ist wieder mehr Bewegung. BioNTech ist ein Basisinvestment. Doch für einen nachhaltigen Aufwärtstrend braucht es wohl etwas Geduld. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 10 Mio. EUR steht Vidac Pharma noch am Anfang, doch entsprechend hoch könnte das Kurspotenzial sein, wenn die kommenden Studienergebnisse erneut positiv ausfallen. Evotec hat im laufenden Jahr viel Vertrauen verspielt. Dieses zurückzugewinnen, wird Zeit benötigen.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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