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05.05.2022 | 06:00

Biotech geht auch konservativ: BioNTech, XPhyto, Valneva

  • Biotech
Bildquelle: pixabay.com

Biotech-Aktien gelten oft als Hopp-oder-Top-Investments – entweder eine Wette geht auf oder die Unternehmen verschwinden in der Versenkung. Doch nicht immer agieren innovative Unternehmen aus dem Pharma- und Biotech-Sektor nur in einem Bereich. Nicht immer handelt es sich dabei um spektakuläre Projekte, die von Zulassungsverfahren abhängig sind. Wir skizzieren die Anlagechancen rund um drei bekannte Biotech-Titel.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: XPHYTO THERAPEUTICS | CA98421R1055 , VALNEVA SE EO -_15 | FR0004056851 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026

Inhaltsverzeichnis:


    BioNTech: Viel vor, viel dahinter

    Die Aktie von BioNTech ist eindeutig ein Corona-Profiteur. Der Hersteller war abgesehen vom russischen Sputnik-Impfstoff der Pionier und ist auch heute noch neben Moderna die erste Wahl, wenn es um Impfungen gegen Covid-19 geht. Doch was BioNTech sonst noch zu bieten? Dank der flexiblen mRNA-Technologie haben die Mainzer vielfältige Möglichkeiten. Schon Ende des vergangenen Jahres kündigte BioNTech ein Engagement rund um Vakzine gegen Grippe, Tuberkulose, HIV und Malaria an. Auch mit dem Kampf gegen Krebs wird BioNTech immer wieder assoziiert.

    Nachdem sich der Kurs der BioNTech-Aktie seit den Impfstoff-Ankündigungen im Dezember mehr als halbiert hat, können Anleger die Aktie wieder in den Fokus nehmen. Über 100 EUR scheint sich der Wert stabilisiert zu haben. Da die Pandemie noch nicht ausgestanden scheint und immer neue Impfrunden wahrscheinlich werden , dürfte auch bei BioNTech der Rubel weiter rollen. Das Unternehmen bleibt gut positioniert und hat mit der Covid-Impfung eine echte Cashcow im Portfolio.

    XPhyto: Hoffnungsträger Biosensoren

    Eine Cashcow fehlte dem aufstrebenden kanadischen Biotech-Unternehmen XPhyto bislang. Die Kanadier mit guten Kontakten nach Deutschland sind aber in einigen Nischen gut positioniert. Vor allem das Geschäft mit Biosensoren, mit denen XPhyto neben Covid-Infektionen, Grippe und Scharlach auch Munderkrankungen wie Parodontitis, Periimplantitis und Stomatitis erkennen kann, könnte in Zukunft Chancen bieten. Erst vor einigen Monaten hat XPhyto die 3a-diagnostics GmbH, mit der schon zuvor eine Kooperation bestand, komplett übernommen. Das Ziel damals: Synergien heben, Wachstum schaffen und die Biosensoren schnellstmöglich kommerzialisieren. Fünf Monate nach der Übernahme der 3a-diagnostics GmbH, können Anleger auf erste Erfolge hoffen.

    Neben dem Geschäft mit Biosensoren fokussiert sich XPhyto auch auf alternative Darreichungsformen, wie etwa Pflaster oder dünne Filme, die unter die Zunge gelegt werden. Mit Hilfe innovativer Darreichungsformen können bestimmte Wirkstoffe effektiver und somit kostengünstiger eingesetzt werden. Vor allem rund um Generika, bei denen das Geschäft fast ausschließlich über den Preis angeschoben wird, können Kostenvorteile schnell mehr Marktanteile bedeuten. Neben den beiden eher konservativen Säulen der Biosensoren und der innovativen Darreichungsformen bietet XPhyto auch Forschung rund um psychedelische Stoffe. Dieser Ansatz ist insbesondere in Nordamerika salonfähig und soll unter anderem dabei helfen, Depressionen zu therapieren. Die Aktie von XPhyto dümpelt seit Monaten unter der Marke von 1 EUR. Springt das eigentlich sehr bodenständige Geschäft an, könnte das zu einer Neubewertung führen.

    Valneva: Hoffnung dank Borreliose-Impfstoff

    Dass es durchaus Sinn machen kann, auf mehreren Beinen zu stehen, zeigt auch die Aktie von Valneva. Lange als Covid-19-Alternative gefeiert, musste das Unternehmen zuletzt einen Rückschlag rund um die Zulassung des Pandemie-Impfstoffs einstecken. Gute Nachrichten gab es dagegen im Zusammenhang mit dem geplanten Borreliose-Impfstoff. Gerade jetzt zur Sommerzeit rückt das Thema wieder in den Fokus. Borreliose wird durch Zecken übertragen und gilt neben den Meningokokken, gegen die es bereits eine Impfung gibt, als die harmlosere Folge von Zeckenbissen. Mit Antibiotika ist eine Erkrankung in der Regel gut zu behandeln. Das Tückische: Die Symptome einer Borreliose sind vielfältig und werden oftmals nicht erkannt. Ein Impfstoff wäre also ein Segen und könnte Komplikationen rund um Nervensystem, Gelenke oder sogar das Herz, die häufig mit Borreliose einher gehen, effektiv verhindern. Die Aktie von Valneva steht aktuell am Scheideweg. Noch rangiert der Wert im Aufwärtstrend. Unter 10 EUR wird die Luft aber dünn…


    Biotech-Gesellschaften tun gut daran, mehrere Eisen im Feuer zu haben. Während die Entwicklung von Medikamenten oder Impfstoffen langwierig, teuer und risikobehaftet ist, bietet auch Brot-und-Butter-Geschäft rund um Pharma und Biotech Chancen. XPhyto ist rund um Biosensoren und alternative Darreichungsformen gut positioniert und will 2022 marktfähig werden. Gelingt das, steht die Aktie in einem neuen Licht.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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