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29.04.2024 | 05:05

Evotec und Bayer unter Druck! Medigene überzeugt! Biotech-Aktien im Fokus.

  • biotechnologie
  • Wachstum
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Bildquelle: BAyer AG

Die Bodenbildung bei der Evotec-Aktie fand Ende vergangener Woche ein jähes Ende. Die Zahlen für 2023 und der Ausblick haben enttäuscht. Analysten blieben zunächst bullish, aber plötzlich fällt das Kursziel drastisch. Dagegen läuft es bei Medigene rund. Das Biotech-Unternehmen treibt die Forschung konsequent voran und wird von Analysten für die Plattform-Strategie für einzigartige TCR-T-Therapien für solide Tumore gelobt. Die Aktie sei ein „Buy“. Und was macht Bayer? Auf der Hauptversammlung am vergangenen Freitag wuchs der Druck auf den Konzernchef. Aktionäre sind gefrustet und das Vertrauen zerstört.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: EVOTEC SE INH O.N. | DE0005664809 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , MEDIGENE AG NA O.N. | DE000A1X3W00

Inhaltsverzeichnis:


    Medigene: Quartalsbericht überzeugt

    Positiv haben Anleger am Freitag auf den Bericht von Medigene zum ersten Quartal 2024 reagiert. "Im ersten Quartal 2024 haben wir uns weiterhin auf die Umsetzung unserer Strategie konzentriert und die Entwicklung unserer einzigartigen TCR-T-Therapien für solide Tumore, wie unser Hauptprogramm MDG1015, vorangetrieben", sagte Selwyn Ho, CEO von Medigene, im Rahmen des Berichts über das erste Quartal 2024. "Unsere Kernkompetenz liegt in der Generierung optimaler TCRs. Wir sondieren daher auch Möglichkeiten, die Einsatzmöglichkeiten von TCRs über TCR-T-Zelltherapien hinaus zu erweitern." Das Biotechnologie-Unternehmen mit Hauptsitz in Planegg bei München ist auf die Erforschung und Entwicklung von T-Zell-Immuntherapien für solide Tumore fokussiert. Anders als bei einer Chemotherapie sollen die körpereigenen Abwehrzellen so verändert werden, dass sie Krebszellen erkennen und zerstören können, ohne gesunde Körperzellen zu schädigen. Für die Forschung nutzt Medigene eine selbst entwickelte End-to-End-Plattform für TCR-basierte Therapien und stellt diese auch namhaften Partnern wie beispielsweise BioNTech zur Verfügung.

    Zu den Highlights des bisherigen Jahresverlaufs gehörten die veröffentlichten Daten zu MDG1015. Mit Medigenes kostimulatorischem Switch-Protein PD1-41BB ausgestattete TCR-T-Zellen zeigten eine überlegene T-Zell-Funktionalität und Tumorzellabtötung sowie ein günstiges Sicherheitsprofil. Dabei wurden gesunde Zellen nicht angegriffen und in verschiedenen gesunden Geweben wurden auch keine Anzeichen von Schädigungen beobachtet.

    Die Analysten von H.C. Wainwright empfehlen, die Medigene-Aktie zu kaufen. Das Kursziel liegt bei 3 EUR. Sie loben den Plattformansatz von Medigene. TCR-T sei insofern einzigartig, als es viele Arten von Krebszellen erkennen könne. Es gebe das Potenzial, eine höhere Spezifität, Wirksamkeit und ein günstigeres Sicherheitsprofil zu erreichen. Dagegen würden herkömmliche zellbasierte Immuntherapien nur einen begrenzten klinischen Nutzen bei soliden Tumoren haben. Dass Partnerschaften gewonnen werden konnten, zeige, dass die Plattform von Medigene erfolgversprechend sei. Schließlich hätten BioNTech & Co. vor einer Kooperation ausführlich getestet.

    Evotec: Kursziel rasiert

    Anders als bei Medigene war bei Evotec der Bericht über die Entwicklung im Jahr 2023 kein Anlass zum Feiern - ganz im Gegenteil. Die Hoffnung auf eine Bodenbildung der Aktie wurde beendet und die Kursverluste im laufenden Jahr summieren sich inzwischen auf über 55 %. So lagen nicht nur die Zahlen für 2023 unter den Erwartungen, sondern auch der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr. Immerhin wurde ein neuer Chef präsentiert. Christian Wojzewski wird ab dem 1. Juli das Biotech-Unternehmen als Vorstandsvorsitz leiten.

    Obwohl der Aktienkurs auf unter 10 EUR gerutscht ist, bleiben Analysten bullish. Etwas kurios ist die Reaktion der Deutschen Bank. Direkt nach der Zahlenmeldung am Donnerstag wurde die Kaufempfehlung mit Kursziel 19 EUR bestätigt. Nur einen Tag später meldeten sich die Analysten erneut zu Wort. Für sie käme die angekündigte Neuausrichtung überraschend. Diese sei zwar erstmal schmerzhaft, aber die Profitabilität sollte mittelfristig zulegen können. Dennoch wurde das Kursziel von 19 EUR auf 12 EUR rasiert. Ob andere Analysten bald nachziehen?

    Bayer: Aktionäre gefrustet

    Unter Druck steht derzeit auch Bayer. Die Gerichtsverfahren nehmen kein Ende, die Pharma-Pipeline ist überschaubar und um diese auszubauen, ist die Verschuldung zu hoch. Entsprechend groß war der Frust der Aktionäre auf der Hauptversammlung des DAX-Konzerns am Freitag.

    Ingo Speich, Vertreter von Deka Investment, kritisierte den neuen Vorstandschef von Bayer scharf: "Das Haus Bayer brennt lichterloh und Sie als Hausherr fangen zuerst einmal an aufzuräumen, anstatt die Brände zu löschen." Statt Vertrauen aufzubauen, habe Bill Anderson in seinem ersten Jahr dafür gesorgt, dass sich der Absturz der Aktie nochmals beschleunigt habe. Auch Marc Tüngler von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) nannte die Entwicklung des Börsenkurses "katastrophal". Janne Werning von Union Investment verdeutliche den Abstieg von Bayer mit Zahlen: "Während der DAX in den letzten 12 Monaten um 12 % zulegte, mussten die Bayer-Aktionäre einen Wertverlust von 55 % verkraften." Bayer wäre mal mehr als 100 Mrd. EUR wert gewesen. "Heute sind es rund 26 Mrd. EUR - das ist weniger als halb so viel wie der Kaufpreis, den Bayer für Monsanto bezahlt hat." Auch dass das Aktionärstreffen online stattfand, wurde kritisiert.


    Das Vertrauen in die Zukunft von Bayer ist weiterhin zerstört und von Wiederaufbau fehlt jede Spur. Dagegen hat Medigene die Prognosen für das laufende Jahr bestätigt. Die End-to-End-Plattform für TCR-basierte Therapien ist vielversprechend. Die eigene Entwicklungspipeline und die Partnerschaften verfügen über genügend Potenziale für einen positiven Newsflow im weiteren Jahresverlauf. Bei Evotec muss sich zunächst der Aktienkurs wieder fangen. Die angekündigte Neuausrichtung kann dazu führen, dass weitere Analysten ihre Erwartungen in den kommenden Tagen und Wochen anpassen.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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