Menü schließen




16.08.2022 | 06:00

Gamechanger für Chip-Hersteller: Infineon, BYD, BrainChip, Volkswagen

  • Elektromobilität
Bildquelle: pixabay.com

Computer-Chips bleiben gefragt. Wie der deutsche Hersteller Infineon kürzlich im Handelsblatt mitteilte, plane das Unternehmen gemeinsam mit Kunden Lieferungen mit einer Vorlaufzeit von rund zwei Jahren und mehr. Wie die Zeitung schätzt, sei diese Marktsituation für Investoren günstig und sorge für robuste Margen. Wir gehen dem Chip-Boom auf den Grund und erklären, wo Anleger Chancen finden und wo Risiken liegen.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: INFINEON TECH.AG NA O.N. | DE0006231004 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , BRAINCHIP HOLDINGS LTD | AU000000BRN8 , VOLKSWAGEN AG ST O.N. | DE0007664005

Inhaltsverzeichnis:


    Infineon und BYD: E-Auto-Boom sorgt für gute Rahmenbedingungen

    Chip-Hersteller, wie Infineon, profitieren in erster Linie von der gestiegenen Nachfrage aus der Autoindustrie. Autobauer, wie das chinesische Unternehmen BYD, haben sich schon vor Jahren von derartigen Zulieferern weitgehend unabhängig gemacht und ihre eigenen Chips entwickelt. Inzwischen scheint es, als würde der allgemeine Chip-Mangel bei Unternehmen aus der Branche positive Folgen haben. Da Hersteller langfristiger in die Zukunft planen, könnten auch Chip-Hersteller ihre Werke besser auslasten und frühzeitig auf Belastungsspitzen reagieren.

    Vor allem Elektroautos benötigen viele Chips, da die Elektromotoren mittels der Halbleiter angesteuert werden. Wie das Handelsblatt vor einigen Tagen vorrechnete, steckten in klassischen Verbrennern Chips für 500 USD, während es in E-Autos Chips für rund 1.000 USD seien. In Ladesäulen für E-Autos sei der Bedarf an sogenannten „Leistungshalbleitern" noch einmal um den Faktor 3 größer. In Folge dieses E-Auto-Booms haben sich zuletzt auch die Margen für Infineon, das seines Zeichens der größte Chip-Anbieter für Autos ist, stark erhöht. Im vergangenen Quartal kletterte die operative Marge auf satte 23,3%.

    Selbst eigentlich autarke Autobauer wie BYD haben vor einiger Zeit damit begonnen, Chips extern zuzukaufen. Als Gründe wurde über knappe Kapazitäten bei der Chipsparte von BYD selbst spekuliert. Dem Aktienkurs hat das aber keinen Knick beschert: Auf Sicht von einem halben Jahr legte die BYD-Aktie um 28% zu. Das ist in einem schwachen Gesamtmarkt sehr ordentlich. Als Nachzügler könnte sich dagegen Infineon anbieten: Hier steht binnen sechs Monaten bisher ein Verlust von rund 18% zu Buche, obwohl sich die Rahmenbedingungen für Chip-Hersteller deutlich verbessert haben.

    BrainChip: Diese Chips sind einzigartig

    Von operativen Sorgen und Nöten entfernt, wird in diesen Tagen die Aktie von BrainChip sehr lebhaft gehandelt – innerhalb eines Monats ging es um immerhin 16% nach oben. BrainChip setzt auf eine revolutionäre Chip-Architektur, die sich am menschlichen Gehirn orientiert und mit äußerst wenig Energie auskommen soll. Die selbstlernenden Chips sollen daher rund um viele Zukunfts-Aufgaben, wie etwa das autonome Fahren, zum Einsatz kommen. In der Vergangenheit hat BrainChip für Furore gesorgt, als die Technologie unter anderem in der Sprachsteuerung von Daimler-PKW ausprobiert wurde und für herausragende Ergebnisse gesorgt hat.

    Vor einigen Wochen veröffentlichten die Behörden in Australien, wo BrainChip seine Heimatbörse hat, die zwanzig größten Aktionäre des aufstrebenden Unternehmens. Mit dabei so illustre Namen wie Citicorp, HSBC, BNP Paribas, Merrill Lynch sowie einige andere Vermögensverwalter und Family Offices. Da BrainChip rund um KI überzeugende Lösungen anbietet und der Kurs in den vergangenen Monaten deutlich zurückgekommen ist, könnten sich Anleger den Wert vormerken. Zwar winken hier auf absehbare Zeit keine Dividenden, doch könnte sich die patentierte Architektur durchsetzen. Anfang des Jahres spielte der Markt dieses Szenario bereits einmal durch und schickte die Aktie auf ein Niveau, mehr als 100% über dem aktuellen Kurs.

    Volkswagen: Es läuft – allen Widrigkeiten zum Trotz

    Derartige Kursgewinne können VW-Aktionäre eher nicht erwarten. Dafür ist die Aktie von Volkswagen ein ruhiges Papier. Der Autohersteller machte zuletzt mit dem Wechsel auf dem Chefsessel von sich reden. Nachdem Neu-CEO Oliver Blume auch weiterhin Porsche-Chef ist, fragen sich Beobachter, wie viel DNA des Sportwagen-Herstellers künftig in Volkswagen steckt. Viele Gründe für eine neue Strategie hat Oliver Blume indes nicht. Zuletzt verkaufte Volkwagen in China wieder so viele E-Autos, wie lange nicht mehr: Im Juli waren es weltweit rund 725.000 Fahrzeuge und damit nur unwesentlich weniger, wie vor einem Jahr – Inflation und Lieferketten scheinen VW also nicht so viel anzuhaben. Das zeigt, dass Anleger mit der VW-Aktie eine sichere Bank im Depot haben. Zuletzt sprangen Stämme und Vorzüge zwar an, eine Trendwende ist das aber noch nicht.


    Der Boom der Elektromobilität lässt die Aktien von Wachstumsunternehmen und Branchen-Dickschiffen steigen. Unterschiede gibt es nur in der Intensität. Vor allem kleinere Unternehmen, die noch um Marktanteile kämpfen oder ihre Produkte erst zur Marktreife führen wollen, könnten mittelfristig großes Potenzial haben. Beispiele sind BYD, die allerdings bereits angesprungen sind, und der KI-Chip-Pionier BrainChip. Die Kehrseite ist ein höheres Risiko. Wer dies scheut, orientiert sich besser in Richtung Infineon und Volkswagen.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.esg-aktien.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Fabian Lorenz vom 16.01.2025 | 05:05

    D-Wave Quantum mit KURSEXPLOSION! Als nächstes Renk und Ari Motors?

    • Technologie
    • Elektromobilität
    • Rüstung
    • Quantencomputing

    Die Aktie von D-Wave Quantum ist gestern um mehr als 20 % explodiert und notiert wieder bei 6 USD – Montag waren es noch unter 4 USD. Eine neue Kooperation lässt auf Aufträge seitens der US-Regierung und staatlicher Behörden hoffen. Die Auftragsentwicklung verläuft auch bei Ari Motors positiv. Das deutsche Unternehmen scheint seine Nischen innerhalb der Elektromobilität gefunden zu haben und wächst auch in schwierigem Umfeld. Damit ist die Aktie reif für einen Ausbruch aus dem Seitwärtstrend ¬ und zwar nach oben. Bei Renk mehren sich die positiven Nachrichten. Kann das Unternehmen die Underperformance im Vergleich zu Rheinmetall und Hensoldt in 2025 aufholen?

    Zum Kommentar

    Kommentar von Fabian Lorenz vom 07.01.2025 | 05:05

    RETTUNG für Lilium!? WASSERSTOFF-GEWINNER dynaCERT und thyssenkrupp nucera statt Nel und Plug Power Aktie!

    • Technologie
    • Wasserstoff
    • Elektromobilität

    dynaCERT und thyssenkrupp nucera haben sich im vergangenen Jahr zu neuen Wasserstoff-Favoriten entwickelt. Die Aktie von dynaCERT konnte sich im zweiten Halbjahr zwischenzeitlich fast verdoppeln. Die Chancen stehen gut, dass 2025 ein neues Mehrjahreshoch erreicht werden kann. Die Technik überzeugt Kunden und neue Großaufträge würden eine Neubewertung rechtfertigen. thyssenkrupp nucera hat bereits bewiesen, dass man profitabel arbeiten kann. Genau dies sind die alten Favoriten Nel und Plug Power bis heute schuldig geblieben. Bei Plug Power droht sogar eine Insolvenz. Diese hat Lilium kurz vor Weihnachten eingeleitet. Jetzt sollen Investoren rund um Frank Thelen Millionen investieren. Die Rettung?

    Zum Kommentar

    Kommentar von Fabian Lorenz vom 05.12.2024 | 05:05

    KAUFEMPFEHLUNG und RABATTSCHLACHT! Nel ASA, BMW, Volkswagen, Ari Motors

    • Elektromobilität
    • Technologie
    • Wasserstoff

    "Wenn Sie 2025 kein E-Mobil für unter 20.000 Euro anbieten, dann werden Sie – so fürchte ich – im Markt scheitern", sagte der heutige Wirtschaftsminister Robert Habeck 2019 dem damaligen VW-Vorstandschef Herbert Diess. Ein solches Fahrzeug finden Interessierte weiterhin nicht bei den alten deutschen Autobauern – aber jetzt bei Ari Motors. Das Unternehmen ist bereits mit einem elektrischen Kleintransporter erfolgreich. Die Bewertung ist günstig und Analysten sehen mehr als 300 % Kurspotenzial. Zettelt BMW eine Rabattschlacht an? Der Premiumhersteller hat eigentlich genügend Probleme. Bringt ein neuer Manager frischen Wind? Ein Lebenszeichen sendet die Nel-Aktie. Bringt der Auftrag für rosa Wasserstoff die Wende?

    Zum Kommentar