27.03.2023 | 06:00
Kostendruck im Gesundheitswesen – so profitieren Sie: Bayer, BioNxt, BioNTech
Was halten Sie vom deutschen Gesundheitssystem? Während Ärzte regelmäßig über die Bürokratie schimpfen und Patienten über lange Wartezeiten oder andere Ungereimtheiten, tut sich zwischen Pharma-Unternehmen eine neue Spaltung auf. Forschende Pharmaunternehmen sprechen sich für einen langen Patentschutz aus, Generika-Hersteller wünschen sich laxere Regeln. Wir erklären das System und zeigen Chancen für Anleger auf.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Nico Popp
ISIN:
Bionxt Solutions Inc. | CA0909741062 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
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Bayer und BioNTech: Marge nur bei Innovation
Bis ein neues Medikament Patienten zugutekommt, dauert es nicht selten länger als zehn Jahre. So viel Zeit verschlingen Forschung und Genehmigungsverfahren. Hinzu kommen laut Bayer Kosten von rund 2 Mrd. USD für jedes neue Medikament. Während der vergangenen Jahre wurden immer wieder Pläne laut, den Schutz geistigen Eigentums zu lockern. Ein Gesetzesvorschlag in Europa sieht vor, dass Hersteller von Generika und Biosimilars bereits ein Medikament produzieren dürfen, obwohl der Schutz des geistigen Eigentums noch besteht. Im Zuge der Lieferengpässe bei vielen Generika, wie etwa Hustensaft für Kinder oder auch Medikamente für chronisch Kranke, hat die Diskussion erneut Fahrt aufgenommen. Das Ziel der Gesetzgeber besteht nun darin, Anreize zu schaffen, dass Generika, bei denen die Margen traditionell klein sind, wieder stärker innerhalb der EU produziert werden und zugleich die Chance auf Innovationen auf dem Generika-Markt zu eröffnen.
In der Praxis soll jetzt der Zusatznutzen Ausschlag darüber geben, ob patentgeschützte Medikamente auch teuer sein dürfen. Forschende Pharmaunternehmen wie Bayer oder auch BioNTech sollen einen Mehrwert liefern, um hohe Preise zu rechtfertigen. Diesen Mehrwert auch zu schaffen, könnte vor allem für klassische Pharma-Unternehmen, die bestimmte Wirkstoffe Schritt für Schritt weiterentwickeln, schwer werden. Man denke etwa an immer neue Generationen von Antihistaminika gegen Allergien – ob Allergiker wirklich einen nennenswerten Unterschied zwischen den einzelnen Präparaten feststellen können, ist fraglich.
Biotechs haben die Nase vorn
Besser positioniert sind dagegen Biotech-Unternehmen, die moderne Verfahren, wie etwa mRNA einsetzen. Der Covid-Impfung von BioNTech wird niemand ihren Nutzen absprechen, dasselbe gilt für therapeutische Impfungen gegen Krebs, die das Unternehmen aus Mainz in verschiedenen Varianten in der Pipeline hat. Um regulatorische Risiken im Gesundheitssektor bewerten zu können, sollten Anleger bei forschenden Pharma-Unternehmen zwischen Evolutionären und Revolutionären unterscheiden. Gegenüber traditionellen Pharmaunternehmen, wie Bayer, dürften Biotechs, wie BioNTech, im Wettlauf um Gesundheitsbudgets die Nase vorn haben.
BioNxt als Kostensenker
Eine spannende Nische auf dem Gesundheitsmarkt besetzt das deutsch-kanadische Unternehmen BioNxt. Das Unternehmen bietet drei Geschäftsfelder. Der Bereich der Psychedelika ist eher experimenteller Natur und stößt in erster Linie in Nordamerika auf Anklang. Das Geschäft mit Diagnostika gilt dagegen auch hierzulande als vielversprechend. BioNxt hat Produkte im Angebot, um Erkrankungen im Mundraum schnell und günstig diagnostizieren zu können. Das ist vor allem in den USA ein bedeutender Markt, da dort Medikamente gegen Opioid-Missbrauch vermehrt entzündliche Erkrankungen im Mundraum auslösen. BioNxt hat bereits im vergangenen Oktober eine Vereinbarung mit einem Partner vermeldet, um seine Diagnostika auf dem Weg der Marktreife voranzubringen.
Drittes und spannendstes Geschäftsfeld von BioNxt ist der Bereich der innovativen Darreichungsformen von Wirkstoffen. Vor allem der Generika-Markt ist von einem harten Preiskampf gekennzeichnet. BionXt schafft hier Abhilfe, indem bewährte Wirkstoffe Patienten so verabreicht werden, dass diese effektiver werden und möglicherweise gar geringere Dosen nötig sind. In den vergangenen Monaten brachte BioNxt seine Wirkstoffpflaster voran. Diese tragen die Parkinson-Arznei Rotigotin und sollen in den kommenden Wochen im Rahmen einer klinischen Studie untersucht werden. Im März kaufte BioNxt zudem eine Technologie zur Herstellung von Tabletten zu: "Dieses Beschichtungssystem könnte die orale Verabreichung von Medikamenten in Tabletten und Kapseln durch eine präzisere Wirkstofffreisetzung und eine vorhersehbare Dosierung deutlich verbessern. Die potenziellen Anwendungen für diese innovative Plattformtechnologie sind umfangreich und wir freuen uns darauf, Produktentwicklungsmöglichkeiten zu erkunden, die von Nahrungsergänzungsmitteln und rezeptfreien Medikamenten bis hin zu verschreibungspflichtigen Medikamenten und psychedelischen Substanzen reichen", kommentiert BioNxt-CEO Hugh Rogers.
Mit seinen drei Geschäftsfeldern, zwischen denen sich teilweise Synergien ergeben könnten und die in den von Kostendruck gekennzeichneten Gesundheitssystemen Vorteile versprechen, ist BioNxt gut positioniert. Das Unternehmen kündigte zuletzt eine Kapitalmaßnahme an, zuvor sprang der Kurs deutlich an. Das innovative Smallcap sieht inzwischen auch aus charttechnischen Gründen langfristig vielversprechend aus. Während klassische Pharmaunternehmen, die ihre Produkt eher evolutionär voranbringen in Zukunft Schwierigkeiten haben könnten, Margen zu erzielen, fokussiert sich BioNxt auf Innovationen, die Effizienzsteigerungen versprechen. Das trifft angesichts der aktuellen Diskussion rund um Kosten im Gesundheitssystem einen Nerv.
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