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11.07.2023 | 06:00

Rendite dank E-Rezept und Co.: Redcare Pharmacy, BB Biotech, Cardiol Therapeutics

  • Biotech
  • Gesundheitswesen
Bildquelle: pixabay.com

Im Gesundheitswesen sind attraktive Renditen zu holen. Vor allem innovative Ansätze rund um Daten und Biotechnologie sind vielversprechend, glaubt Daniel Matviyenko, Portfoliomanager der Healthcare-Strategien von Jennison Associates. Doch wie sieht diese Innovation konkret aus? Und wie können Anleger investieren? Wir beleuchten die Gesundheitsbranche am Beispiel von drei Unternehmen und legen einen besonderen Fokus auf Chancen bei ausgewählten Einzeltiteln.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: REDCARE PHARMACY NV | NL0012044747 , BB BIOTECH NAM. SF 0_20 | CH0038389992 , CARDIOL THERAPEUTICS | CA14161Y2006

Inhaltsverzeichnis:


    Redcare Pharmacy: Schon heute auf Wachstumskurs

    Die Aktie von Redcare Pharmacy erlebt gerade eine Sonderkonjunktur. Das Unternehmen, das bis vergangenen Frühling noch Shop Apotheke hieß, profitiert aktuell vom kommenden elektronischen Rezept. Arztpraxen können dieses im Sinne ihrer Patienten digital direkt an Apotheken versenden. Patienten sparen sich auf diese Weise den Weg zur Apotheke. Versandapotheken, wie Redcare Pharmacy dürften überdurchschnittlich profitieren, da diese Medikamente auch ausliefern. Zuvor war es mitunter kompliziert, Versandapotheken die Rezepte zukommen zu lassen. Bei Chronikern, die etwa auf schwere Schmerzmittel angewiesen sind, kam meist auch noch die begrenzte Gültigkeit von Rezepten für Arzneien hinzu, die als Betäubungsmittel gelten. All das soll sich ab 2024 ändern. Redcare Pharmacy dürfte als Marktführer im Bereich der Versandapotheken profitieren.

    Redcare Pharmacy ist bereits in den vergangenen Quartalen gewachsen und hat seine Logistik-Standorte ausgebaut. Die Apotheke dürfte auch aufgrund schneller Abwicklung und der wahrscheinlich bevorzugten Belieferung bei Medikamentenknappheit bei Kunden punkten können. Das Unternehmen macht aktuell noch knapp 80 % seiner Umsätze in der DACH-Region, ist aber auch international positioniert. Die Aktie hat kürzlich ein neues Jahreshoch markiert und hat jetzt auch langfristig Luft nach oben. Kurzfristig könnte der Wert aber überhitzt sein.

    BB Biotech: Dividende trotz roter Zahlen

    Das Beispiel von Redcare Pharmacy zeigt, welche Erfolgsrezepte im Gesundheitswesen funktionieren. Portfoliomanager Matviyenko von Jennison Associates nannte kürzlich in einem Marktkommentar „verbraucherorientierte Innovationen" und „Technologien, die die Patientenerfahrung verbessern" als Schlüssel zum Erfolg von Unternehmen. Ein Biotech-Dauerbrenner auf dem deutschen Börsenparkett ist seit vielen Jahren BB Biotech. Die Beteiligungsgesellschaft bietet eine hohe Expertise in diesem Bereich und beteiligt sich an aussichtsreichen Projekten. Aktionäre erhalten im Gegenzug eine attraktive Dividende jenseits der Marke von 7 % und Zugang zu potentiellen Blockbustern. In den vergangenen Quartalen war das Unternehmen jedoch nicht immer profitabel. Einige Beteiligungen hat BB Biotech umgeschichtet. Die Aktie ist im Abwärtstrend – der Markt weiß aufgrund der Vielzahl an Beteiligungen nicht, wie er die Story rund um BB Biotech bewerten soll.

    Cardiol Therapeutics: Biotech-Aktie mit knapp 50 Mio. CAD in der Kasse

    Ganz klar ist dagegen die Lage beim Herz-Spezialisten Cardiol Therapeutics. Das Unternehmen hat eine bewegte Geschichte hinter sich und mit CardiolRx™ einen Wirkstoff im Portfolio, der positive Effekte bei entzündlichen Herzerkrankungen bei zugleich geringen Nebenwirkungen verspricht. Aktuell notiert die Aktie bei 0,73 EUR und damit deutlich unter ihrem Rekordniveau von 3,88 EUR von Herbst 2021. Was ist in der Zwischenzeit geschehen? Kurz nachdem die Aktie ihren Höchstkurs erreicht hatte, sammelte Cardiol Therapeutics rund 50 Mio. USD von Investoren im Rahmen einer Kapitalerhöhung ein. Die damit verbundene Verwässerung der Aktienbestände enttäuschte einige Alt-Aktionäre und sorgte für einen Ausverkauf.

    Operativ ging es für das Unternehmen jedoch beständig weiter: Innerhalb der kommenden 12 bis 24 Monate will Cardiol Therapeutics eine Phase-2-Studie rund um CardiolRx™ im Zusammenhang mit Perikarditis abschließen, die Rekrutierungsphase von Patienten für eine weitere Studie finalisieren, bei der die Wirkung von CardiolRx™ bei Myokarditis untersucht wird; sowie eine subkutane Anwendungsform des Wirkstoffs bei Herzversagen entwickeln. Für sämtliche Aktivitäten sieht sich das Unternehmen dank der Kapitalerhöhung im Jahr 2021 gut aufgestellt. Im Rückblick können Anleger die Maßnahme gar als Glücksgriff sehen – eine entsprechende Kapitalmaßnahme wäre heute wahrscheinlich schwerer umzusetzen. Die Aktie handelt an der Nasdaq und ist damit auf dem Radar von Profi-Investoren und Pharma-Gesellschaften. Geht es operativ weiter voran, könnte das aktuelle Kursniveau von Cardiol Therapeutics eine vielversprechende Ausgangslage sein.


    Während Redcare Pharmacy als Profiteur des elektronischen Rezepts bereits gut gelaufen ist und BB Biotech unter seiner Eigenschaft als Beteiligungsgesellschaft leidet, ist die Story bei Cardiol Therapeutics klar: Hier muss ein erfahrenes Unternehmen, das Profi-Investoren schon einmal überzeugt hat, seine Projekte nur erfolgreich abschließen. Die aktuelle Bewertung von 70,8 Mio. CAD bei einem Cash-Bestand von knapp 50 Mio. CAD könnte eine gute Ausgangslage für spekulativ orientierte Investoren sein.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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