10.07.2024 | 05:05
Mehr als 100 % mit deutschen Biotech-Aktien: Evotec, BioNTech, Medigene, Bayer
Die Aktie von Evotec ist gestern wieder an der Marke von 10 EUR gescheitert. Doch eine Kooperation bei Biosimilars und Übernahmefantasie lassen hoffen, dass die Aktie das Schlimmste überstanden hat. Analysten sehen jedenfalls Kurspotenzial. Sogar mehr als 100 % Performance trauen Experten der Aktie von Medigene zu. Dass die Technologie und der Ansatz des Spezialisten für T-Zell-Immuntherapien für solide Tumore bereits validiert seien, gebe Sicherheit. Auch der Newsflow ist positiv. Zuletzt wurde in China ein wichtiges Patent gemeldet. Dagegen halten sich Analysten bei BioNTech und Bayer zurück. Oder gibt es bei den beiden Schwergewichten doch Impulse für steigende Kurse?
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Fabian Lorenz
ISIN:
MEDIGENE AG NA O.N. | DE000A1X3W00 , EVOTEC SE INH O.N. | DE0005664809 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Fabian Lorenz
Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.
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Medigene: Analysten sehen mehr als 100 % Kurspotenzial
Mehr als 100 % Kurspotenzial sieht H.C. Wainwright bei der Aktie von Medigene. Die Analysten haben zuletzt ihre Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 3 EUR bekräftigt. Derzeit notiert das Wertpapier des Biotech-Unternehmens bei 1,15 EUR. Positiv sei, dass Partnerschaften, wie beispielsweise mit BioNTech die zugrundeliegende Technologien und den Ansatz von Medigene bestätigen.
Doch was macht Medigene genau? Das Unternehmen ist auf die Erforschung und Entwicklung von T-Zell-Immuntherapien für solide Tumore fokussiert. Mit der Therapie sollen die körpereigenen Abwehrzellen so verändert werden, dass sie Krebszellen erkennen und zerstören, ohne – wie bei einer Chemotherapie – gesunde Körperzellen zu schädigen.
Der Newsflow war in den letzten Monaten positiv. Zuletzt wurde ein Patent in China gemeldet. Dort ist ab sofort ein T-Zell-Rezeptor (TCR) von Medigene gegen die Krebs-Testis-Antigene NY-ESO-1 und LAGE 1a geschützt. Die Antigene kommen in einer Vielzahl von Tumorarten vor. Der TCR ist Teil des Programms MDG1015 von Medigene zur Behandlung von Magenkrebs, Eierstockkrebs, myxoidem/rundzelligem Liposarkom und synovialem Sarkom. MDG1015 ist derzeit das führende Programm von Medigene für welches im dritten Quartal des laufenden Jahres in den USA der „Investigational new drug“-Antrag (IND) zur Zulassung einer klinischen Studie am Menschen gestellt werden soll.
Die Medigene-Aktie hat bisher nicht auf den positiven Newsflow der vergangenen Wochen reagiert und kann damit eine attraktive Einstiegsgelegenheit bieten. Zudem wird das Unternehmen regelmäßig als Übernahmekandidat gehandelt.
Evotec mit Partnerschaft im Bereich der Biosimilars
Übernahmespekulationen in Verbindung mit der Mandatierung einer Investmentbank zur Entwicklung von Abwehrmaßnahmen sind ein wesentlicher Grund, warum die Aktie von Evotec in den vergangenen Tagen sich wieder der Marke von 10 EUR angenähert hat, auch wenn sich diese als hartnäckiger Widerstand entpuppt. Dazu gab es auch positive operative Nachrichten. So hat die Evotec-Tochter Just ihre seit 2023 bestehende strategische Partnerschaft mit Sandoz erweitert. Just hat ihren Sitz in den USA und bündelt die Biologika-Aktivitäten von Evotec. Nach einer frühen wissenschaftlichen Validierung soll Just von Sandoz ab 2025 weitere Meilensteinzahlungen erhalten.
Damit werde die Partnerschaft der beiden Unternehmen langfristig ausgerichtet, um Biosimilars bis zur Kommerzialisierung zu entwickeln. Sandoz habe sich bereits erhebliche Produktionskapazitäten gesichert. Evotec-CBO Dr. Matthias Evers: „Wir freuen uns sehr über die Erweiterung unserer Partnerschaft mit Sandoz, die auf den bisherigen Erfolgen aufbaut, die wir seit ihrem Start erreicht haben. Die zusätzlichen Moleküle haben das Potenzial, die Versorgung für Millionen von Patienten zu verbessern. Die kommerzielle Herstellung aus Toulouse trägt langfristige Versorgungssicherheit für Sandoz’ Biosimilar-Portfolio bei. Die kommerzielle Herstellung ist zudem eine Bestätigung unserer Strategie, unseren zweiten J.POD® in Toulouse zu etablieren.“
Die Analysten der Deutschen Bank begrüßten die Ausweitung der Partnerschaft. Damit werde visibler, wie Evotec die Kommerzialisierung von Biosimilars finanzieren wird. Dies sei bisher noch unklar gewesen. Für die Deutsche Bank ist die Aktie von Evotec mit einem Kursziel von 12 EUR ein Kauf.
Bayer und BioNTech: Neue Impulse für die Aktien?
Während Experten bei Medigene und Evotec Kurspotenzial sehen, fehlt es bei Bayer und BioNTech derzeit an Impulsen. Insbesondere die Aktie von BioNTech ist charttechnisch schwer angeschlagen und notiert inzwischen bei rund 74 EUR. Die Meldung, dass man die Empfehlung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) für die Zulassung des auf die Omikron-Variante angepassten COVID-19-Impfstoffes erhalten habe, lässt Anleger kalt. Für einen nachhaltigen Kursanstieg kann wohl nur ein echter Durchbruch im Bereich der Krebstherapien sorgen. Nach unten dürfte der Aktienkurs aber aufgrund der vollen Kasse und vollen Entwicklungspipeline auch abgesichert sein.
Auch bei Bayer scheint das Aufwärtspotenzial der Aktie stark begrenzt zu sein. Egal ob Deutsche Bank, Goldman Sachs, Berenberg oder Barclays, die Empfehlung lautet lediglich „Halten“. Die Deutsche Bank erwartet, dass der DAX-Konzern für das zweite Quartal einen Rückgang des Gewinns je Aktie um fast 50 % melden wird – Argumente für steigende Kurse sehen anders aus.
Bei Medigene sehen Analysten derzeit das größte Kurspotenzial. Der Newsflow spricht jedenfalls für steigende Kurse. Bei Evotec scheint das Schlimmste überstanden zu sein, allerdings hat das Unternehmen viel Vertrauen zerstört und die 10 EUR scheinen einen starken Widerstand darzustellen. BioNTech gehört sicher zu einem Basisinvestment, aber ein Kauf drängt sich derzeit nicht auf.
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