Menü schließen




17.12.2021 | 05:00

Nordex, Saturn Oil + Gas, Varta: Auf der Suche nach der Vervielfacher-Energie

  • Energiewende
Bildquelle: pixabay.com

Die Energiewende ist ein Megatrend. Die Folgen davon sind vielschichtig und betreffen fast jede Branche. Wussten Sie, dass allein das BASF-Werk in Ludwigshafen so viel Strom verbraucht wie Dänemark? Kein Wunder, dass der Schwenk von fossilen zu regenerativen Energiequellen nicht über Nacht vonstatten geht. Wir beleuchten drei Aktien und ordnen deren Rolle in der Energiewende ein. So viel ist schon jetzt klar: Manchmal lauern Chancen abseits der ausgetretenen Pfade.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: Saturn Oil + Gas Inc. | CA80412L8832 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554 , VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55

Inhaltsverzeichnis:


    Nordex: In Deutschland mahlen die Mühlen langsam

    Der Windkraftanlagenbauer Nordex aus Rostock ist eine der beliebtesten Aktien Deutschlands. Warum? Der Wert verkörpert wie wenige den Wandel, der uns allen bevorsteht. Wenn das BASF-Werk in Ludwigshafen bald mit erneuerbarer Energie laufen soll, muss dringend etwas passieren. Eine wichtige Rolle könnten Windkraftanlagen von Nordex einnehmen. Nordex ist mit seiner Technologie gut positioniert und agiert längst weltweit als Anbieter entsprechender Windkraft-Lösungen. Doch wer schnell handeln will, erfährt gerade in Deutschland oftmals Gegenwind. Es ist also gar nicht so sicher, dass Nordex wirklich so schnell von der Energiewende in Deutschland profitiert. Die Mühlen in der Verwaltung mahlen bekanntlich langsam.

    Doch glücklicherweise brummt das Geschäft für Nordex gerade auch im Ausland. Vor allem in Südamerika ging es zuletzt zur Sache: In Brasilien und Peru vermeldete das Unternehmen neue Aufträge. Während das Wachstum intakt ist, hakt es bei der Marge. Nur 1% bleibt 2021 bei Nordex hängen. Andere Unternehmen aus der Branche verdienen mehr , wie eine kürzlich veröffentlichte Recherche von researchanalyst.com zeigt. Die Aktie ist nicht uninteressant, aber Nordex muss seine Marge dringend ausbauen. Steigende Rohstoffpreise und stotternde Lieferketten könnten in dem Zusammenhang hinderlich sein.

    Saturn Oil & Gas: Diese Kombination aus Wachstum und Substanz gibt es selten

    Kein Problem mit der Marge hat aktuell der kanadische Ölproduzent Saturn Oil & Gas. Bei einem Umsatz von 48,5 Mio. CAD blieb im dritten Quartal ein EBITDA von 17,2 Mio. CAD hängen. Damit zählt das Unternehmen innerhalb seiner Peer Group zu den profitableren Titeln. Mit am geringsten fällt im Peer-Group-Vergleich allerdings die Bewertung aus , wie das Unternehmen in seiner aktuellen Unternehmenspräsentation darstellt. Grund für diese Diskrepanz könnte die Transformation sein, die Saturn Oil & Gas im ersten Halbjahr vollzogen hat. Das Unternehmen kaufte damals ein Ölfeld mit einer täglichen Produktion von 6.400 Barrel / Tag zu und steigerte seine Produktion um 2.000%. Die Finanzierung wurde dank eines neu gewonnenen Partners größtenteils mittels einer Kreditlinie gesichert. Da Saturn die neue Produktion sogleich abgesichert hat, soll diese Kreditlinie binnen drei Jahren abgelöst werden – Risiken bei schwankenden Ölpreisen hat Saturn weitgehend eliminiert. Doch am Markt ist das noch nicht überall angekommen.

    Da das neue Ölfeld auch Wachstumspotenzial im Bereich der Überarbeitung bestehender Bohrlöcher bietet und Monat für Monat Kapital in die Kassen spült, das auch auf anderen Projekten in Wachstum investiert werden kann, bietet Saturn Oil & Gas eine aussichtsreiche Kombination aus geringer Bewertung und Wachstumschancen. Während viele große Ölkonzerne inzwischen Windkraftanlagen bauen, arbeitet der kanadische Öl- und Gassektor nah an der Volllast. Die Aktie von Saturn Oil & Gas hat nach Veröffentlichung der Quartalszahlen eingebüßt und gab auch im Zuge des Omikron-Schocks nach. In den Monaten zuvor entwickelte sich der Wert aber stetig nach oben. Angesichts der Perspektive des Unternehmens sollte Saturn schon bald wieder in sicheren Fahrwassern sein.

    Varta: Wieso die Luft raus ist

    Wenig Rückschlagpotenzial bietet auf den ersten Blick aktuell auch die Aktie von Varta – dass diese Aktie schnell wieder zweistellig wird, erscheint aus charttechnischer Sicht unwahrscheinlich. Doch sollte die charttechnische Interpretation der Lage niemals ohne eine fundamentale Einschätzung erfolgen. Gerade hier fehlt aktuell ein wenig die Fantasie. Der Start im Bereich der Akkus für E-Autos ist bei Varta längst eingepreist – auf Sicht von drei Jahren steht eine Rendite von 292% zu Buche. Im letzten Jahr passiert allerdings kaum etwas: Ein Minus von 2,6% erinnert eher an einen langweiligen Standardwert, denn an einen vielversprechenden Wachstumstitel. Die Aktie drängt sich aktuell nicht als Investment auf, auch wenn das Risiko begrenzt scheint.


    Wer rund um erneuerbare Energie und Batterietechnologie Investments sucht, der sollte den Gesamtkontext beachten. Viele Titel, die Anlegern spontan in den Sinn kommen, sind bereits ambitioniert bewertet oder haben, wie etwa Nordex, einen anderen Haken, wie etwa geringe Margen. Saturn Oil & Gas profitiert indirekt von der Energiewende. Hinzu kommt, dass sich die Kanadier ESG längst auf die Fahnen geschrieben haben. Angesichts der momentanen Bewertung und der Wachstumsperspektive ist die Aktie nach dem jüngsten Kursrutsch einen Blick wert.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Apaton Finance GmbH sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.esg-aktien.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Fabian Lorenz vom 20.03.2024 | 05:05

    KAUFCHANCE bei HelloFresh und Plug Power? Wann platzt bei der dynaCERT Aktie der Knoten?

    • Technologie
    • Wasserstoff
    • Energiewende

    Die Aktie von HelloFresh hat 2024 bereits über 50 % an Wert verloren. Eigentlich Zeit für eine Gegenbewegung, aber davon fehlt derzeit jede Spur. Ein Analyst traut der Aktie fast 100 % Kurssteigerung zu. Doch damit steht er ziemlich alleine da. Auch bei Plug Power gibt es derzeit wenige Optimisten. Und ab morgen wird der Weg zur Gewinnzone für den Wasserstoff-Spezialisten wieder ein Stück weiter. Dagegen überzeugt dynaCERT seit Monaten mit relativer Stärke. Der Auftragseingang ist ordentlich und ein Ereignis sollte dafür sorgen, dass der Knoten bei der Aktie platzt.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Fabian Lorenz vom 06.03.2024 | 05:05

    Wasserstoff-News: Nel Aktie "verkaufen", thyssenkrupp nucera "kaufen" und First Hydrogen überzeugt Kunden

    • Wasserstoff
    • Elektromobilität
    • Energiewende
    • Technologie

    Droht bei der Nel-Aktie ein erneuter Kursrutsch? Jedenfalls konnten die Norweger mit den Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2023 nicht überzeugen. Besonders der Auftragseingang bereitet Sorgen. Analysten sehen weiteres Abwärtspotenzial bei der Aktie, aber es gibt auch Optimisten. Dagegen überzeugt der auf Nutzfahrzeuge spezialisierte Wasserstoff-Newcomer First Hydrogen. In Großbritannien gab es auch beim Einsatz in der kalten Jahreszeit keine Reichweitenverluste. Davon können Besitzer von Tesla, Volkswagen und Co. nur träumen. Folgen konkrete Aufträge, sollte die Aktie durchstarten können. Analysten sehen bei der Aktie von thyssekrupp nucera Potenzial. Die Entwicklung im ersten Quartal hat überzeugt. Aber auch bei der deutschen Wasserstoff-Hoffnung sollten Anleger genau hinsehen.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Fabian Lorenz vom 20.02.2024 | 05:05

    Varta Aktie verkaufen? Nel und Altech Advanced Materials mit neuen Chancen

    • Batterietechnologie
    • Technologie
    • Wasserstoff
    • Energiewende

    Bei Varta hören die schlechten Nachrichten nicht auf. Zunächst hat eine Cyber-Attacke das Unternehmen gelähmt. Jetzt senken auch noch Analysten den Daumen und empfehlen, die Aktie zu verkaufen. So wurden die Schätzungen für die Jahre 2024 und 2025 gesenkt. Damit wird Altech Advanced immer mehr zur deutschen Batterie-Hoffnung. Auch die Altech-Aktie hat in den vergangenen Monaten deutlich verloren, doch operativ ist man auf Kurs. Im laufenden Jahr wird es spannend. Spannend bleibt es auch bei Wasserstoff-Aktien. Während Nel, Plug Power & Co. noch die Zukunftsfähigkeit ihrer Geschäftsmodelle unter Beweis stellen müssen, bekommen sie Unterstützung in Milliardenhöhe.

    Zum Kommentar