17.07.2025 | 04:30
Paukenschlag bei Rüstungs-Aktien! Renk, DroneShield, Volatus Aerospace! Drohnen statt Panzer?
Paukenschlag in der Rüstungsindustrie! KNDS soll noch im laufenden Jahr an die Börse gehen. In diesem Rahmen könnte sich der Bund beteiligen! Damit würde er indirekt auch bei Renk einsteigen. An dem Getriebe-Spezialisten ist KNDS beteiligt und man baut gemeinsam unter anderem den Leopard 2. Doch sind Panzer noch zeitgemäß? Der Krieg in der Ukraine hat zumindest ihre Verwundbarkeit aufgedeckt und das Zeitalter der Drohnen eingeleitet. Davon profitieren Volatus Aerospace und DroneShield. Die Aktien haben sich in den vergangenen Monaten vervielfacht. Doch jetzt kommen mehr und mehr Aufträge aus der NATO. Umsatz und Gewinn dürften in den kommenden Jahren explodieren.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Fabian Lorenz
ISIN:
RENK AG O.N. | DE000RENK730 , DRONESHIELD LTD | AU000000DRO2 , VOLATUS AEROSPACE INC | CA92865M1023
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Fabian Lorenz
Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.
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NATO-Mitglied setzt auf Volatus Aerospace
Bereits bei der Unternehmensgründung vor 6 Jahren hat Volatus Aerospace klar auf Drohnen gesetzt. Seitdem ist man organisch gewachsen und hat 18 Unternehmen hinzugekauft, um neue Kompetenzen und Technologien zu bündeln. Heute sind die Kanadier ein Spezialist für Drohnenüberwachung und -transporte und bieten seine Dienstleistungen weltweit an. Dafür setzt man unterschiedlichste Drohnen von verschiedenen Herstellern ein.
In den vergangenen Wochen hat Volatus mit Aufträgen aus der NATO für Furore gesorgt. Dies hat die Aktie weltweit auf das Radar von Investoren katapultiert. Seit Anfang Juni konnte die Aktie starke 350 % zulegen.
Bereits in einem Interview im Juni mit Lyndsay Malchuk von Stockhouse Media hatte Volatus-CEO Glen Lynch große Aufträge in Aussicht gestellt. Interessant: Er betonte, dass man große Aufträge nicht in der Planung habe. Und auch die Analysten von Ventum Capital Marktes betonten in ihrer letzten Studie, dass ihre Schätzungen konservativ sind. Sie erwarten für 2026 einen Umsatz von 72,5 Mio. CAD und für 2027 mehr als 83 Mio. CAD. Doch in den vergangenen Monaten sind die ersten NATO-Aufträge tatsächlich eingegangen. Daher ist es wahrscheinlich, dass die Schätzungen bald nach oben angepasst werden.
Zuletzt hatte Volatus Aerospace gemeldet, dass man eine Flotte taktischer Drohnensysteme für Aufklärung und Überwachung an einen Partner in einem NATO-Mitgliedsland übergeben hat. Der Auftrag hatte einen Wert von rund 1,85 Mio. USD. Die leichten Drohnen seien mit
Wärmebild- als auch mit visuellen Sensoren ausgestattet und bei jedem Wetter und rund um die Uhr einsatzbereit.
Glen Lynch: „Diese Lieferung unterstreicht unsere Fähigkeit, innovative und einsatzbereite Technologien für die Verteidigungsoperationen unserer Verbündeten bereitzustellen. Mit der Entwicklung globaler Konflikte wächst auch der Bedarf an agilen, praxiserprobten ISR-Fähigkeiten.“ Zuvor hatte Volatus bereits einen Auftrag für die Fortbildung im Bereich Drohnenbetrieb und Sensor-Nutzung im Rahmen der Luftaufklärung erhalten.
cdn.jwplayer.com/previews/SG00gtCp
DroneShield: Investiert in Europa
Mit dem Drohnen-Boom gewinnt naturgemäß auch deren Bekämpfung an Bedeutung. Und genau darauf hat sich DroneShield fokussiert. Die Australier bieten KI-gestützte Hardware- und Softwarelösungen zur Erkennung, Verfolgung und Bekämpfung von Drohnen. Die Aktie gehört zu den Highflyern des Jahres. Seit Jahresanfang hat die Aktie 380 % zulegen können. Die Marktkapitalisierung liegt inzwischen bei 3,38 Mrd. AUD. Zur Einordnung: Im Gesamtjahr 2024 hat das Unternehmen 57,5 Mio. USD umgesetzt. Doch das Unternehmen erwartet ein rasantes Wachstum. Dabei setzt man insbesondere auch auf Europa.
Ende Juni hatte DroneShield drei Aufträge von seinem privaten europäischen Wiederverkäufer im Wert insgesamt 61,6 Mio. USD gemeldet. Der Kunde verkauft die Produkte an einen europäischen Militärkunden weiter. Der Auftrag umfasst handgeführte Detektions- und Abwehrsysteme für Drohnen sowie zugehöriges Zubehör.
DroneShield erwartet noch deutlich mehr Aufträge aus Europa. Die Region sei derzeit eines der größten geografischen Segmente von DroneShield mit einem Volumen von über 1,1 Mrd. AUD in 55 aktiven Pipeline-Projekten. Für das Wachstum will man ein Kompetenzzentrum errichten, das sich auf Fertigung und Montage, Forschung und Entwicklung, Drohnentests und Schulungen konzentriert. So sollen künftig mindestens 65 % der in Europa erhaltenen Aufträge vor Ort produziert werden. Die Europazentrale der Australier befindet sich derzeit in den Niederlanden.
DroneShield-CEO Oleg Vornik: „Der Aufbau einer robusten europäischen Lieferkette zur Unterstützung der in der Region verkauften Ausrüstung wird die souveränen Fähigkeiten stärken. Gleichzeitig liefert unser erfahrenes australisches Softwareentwicklungsteam weiterhin wichtige Updates, um neuen Bedrohungen sowohl in der Ukraine als auch weltweit zu begegnen.“
Renk: Steigt der Bund indirekt ein?
Paukenschlag im europäischen Rüstungssektor. Medienberichten zufolge prüft die Bundesregierung einen Einstieg beim deutsch-französischen Rüstungskonzern KNDS. Dieser stellt unter anderem den Leopard-2-Panzer her. Der Konzern entstand 2015 durch den Zusammenschluss des deutschen Krauss-Maffei Wegmann und des französischen Staatsunternehmens Nexter. Hintergrund der möglichen Staatsbeteiligung ist, dass KNDS noch im laufenden Jahr an die Börse gehen könnte und die Familien Bode und Braunbehrens als Großaktionäre ihre Beteiligung in diesem Rahmen reduzieren würden. Mit dem Kauf der Aktien könnte sich der Bund direkten Einfluss auf eine der wichtigsten europäischen Rüstungsplattformen sichern.
Ein solcher Schritt hätte nicht nur für KNDS selbst weitreichende Folgen, sondern auch für Partner- und Zulieferunternehmen. So ist Renk bereits teilweise im Besitz von KNDS und liefert unter anderem Getriebe für den Leopard 2 Panzer. Sollte die Bundesrepublik bei KNDS einsteigen, wäre sie indirekt auch an Renk beteiligt – was neue Spielräume, aber auch Abstimmungsbedarf im Spannungsfeld zwischen Industrie, Militär und Politik eröffnen könnte. Auch Rheinmetall, derzeit Deutschlands größter Rüstungskonzern und an mehreren Gemeinschaftsprojekten mit KNDS beteiligt, dürfte die neue Dynamik spüren. Der Staat könnte über KNDS zum Gegengewicht im Markt werden – mit möglichen Auswirkungen auf Auftragsvergabe, Marktanteile und politische Einflussverhältnisse in der Branche.
Operativ läuft es bei allen Rüstungskonzernen. Renk hat gestern die Order für die Lieferung von weiteren 42 Getrieben des Typs HSWL-256B für den Schützenpanzer AJAX nach Lettland gemeldet. Das Land aus dem Baltikum hat Anfang Juli bereits 42 Stück geordert und hat jetzt die Option für die Aufstockung auf 84 Getriebe gezogen. Die Getriebe werden am Standort Augsburg produziert und sollen im kommenden Jahr ausgeliefert werden. Das HSWL-256B Getriebe von Renk wird bereits in Fahrzeugen der britischen Armee eingesetzt. Es wird vorrangig in der Gewichtsklasse 35 bis 45 Tonnen eingesetzt.
Fazit
Panzer werden wohl weiterhin das Rückgrat einer Armee bilden. Davon werden Rheinmetall, KNDS und Renk profitieren. Doch Drohnen gehören inzwischen zur Verteidigungsstrategie und in diesem Bereich scheint der Nachholbedarf in der NATO noch größer zu sein. Entsprechend groß ist das Potenzial von DroneShield und Volatus. Und vielleicht gibt es ja auch in diesem Bereich bald die eine oder andere Übernahme. Jedenfalls erscheint Volatus deutlich günstiger bewertet zu sein.
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